Betriebliches Lehren und Lernen in den Gesundheitsfachberufen
Eine aufgabenbezogene Beschreibung im Modus der berufswissenschaftlichen Qualifikationsforschung
Laufzeit
01.07.2019 – 26.02.2023
Projektförderung
FH Bielefeld: Hochschulinternes Qualifizierungsprogramm für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Projektmitarbeiter
Jan Harms, M. A.
Projektbeteiligung
Prof. Dr. Ulrike Weyland,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Erziehungswissenschaft
Prof. Dr. Wolfgang Böttcher,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Kurzbeschreibung
Dem betrieblichen Bildungspersonal wird im berufs- und wirtschaftspädagogischen Diskurs eine Schlüsselfunktion für die Qualität beruflicher Bildungsprozesse zugeschrieben. In den Gesundheitsfachberufen wird diesem Aspekt jedoch erst in jüngerer Zeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt und auf die Notwendigkeit einer Qualifizierung und Professionalisierung des betrieblichen Bildungspersonals verwiesen.
In der berufswissenschaftlichen Qualifikationsforschung gilt die empirisch fundierte Beschreibung zu bewältigender Arbeitsprozesse und -aufgaben als notwendige Voraussetzung für die Entwicklung beruflicher Curricula. Die wahrgenommenen Aufgaben des betrieblichen Bildungspersonals in den Gesundheitsfachberufen sind bislang jedoch kaum systematisch beschrieben. Vor dem Hintergrund zu entwickelnder Qualifizierungs- und Professionalisierungsangebote besteht die Notwendigkeit einer aufgabenbezogenen Konkretisierung des betrieblichen Bildungspersonals der Gesundheitsfachberufe. Leitend sind die Fragestellungen, welche Aufgaben auf der Handlungsebene der Akteure wahrgenommen werden und wie diese Aufgaben konkret ausgestaltet sind.
Diese Fragen werden mittels sog. Experten-Facharbeiter-Workshops, einem Instrument aus der berufswissenschaftlichen Qualifikationsforschung, systematisch untersucht. Im Rahmen des Projektes wurde das Instrument für die Erhebung typischer Arbeitsaufgaben des betrieblichen Bildungspersonals der Gesundheitsfachberufe modifiziert und weiterentwickelt.
Mittels des angepassten Instruments wurden sieben ganztägige Workshops (n=64) mit betrieblichem Bildungspersonal aus den Pflege- und Therapieberufen durchgeführt. In den Workshops wurden – ausgehend von den individuellen Berufsbiografien der Teilnehmenden – in Einzel- und Gruppenarbeiten sowie Gruppendiskussionen die individuellen berufsbildungsbezogenen Arbeitsaufgaben der Teilnehmenden dekontextualisiert und zu typischen Arbeitsaufgaben erweitert. Im Anschluss an die Analyse und Auswertung der Workshops werden die Ergebnisse der einzelnen Workshops validiert und getrennt nach Pflege- und Therapieberufen zusammengeführt. Die zusammengeführten Ergebnisse durchlaufen eine weitere Validierung und können als empirische Grundlage für die Entwicklung spezifischer Qualifizierungs- und Professionalisierungsangebote dienen.