Architekturgeschichten in Comic Form. Eine undogmatische, humorvolle Auseinandersetzung von Studierenden der Fachhochschule-Bielefeld mit den Architekturikonen der Moderne, ihren Hauptprotagonisten und deren individuellen Schicksalen gegenübergestellt zu zeitgenössischen Architektur-"Bildern" der Medienkultur.
ARCHITEKTUR COMICS zur Moderne
8-12 seitige Architekturgeschichten in Comic Form.
Eine undogmatische, humorvolle Auseinandersetzung von Studierenden der Fachhochschule-Bielefeld mit den Architekturikonen der Moderne, ihren Hauptprotagonisten und deren individuellen Schicksalen gegenübergestellt zu zeitgenössischen Architektur-"Bildern" der Medienkultur.
Form: A3 Zeichnungen, Collagen, Mischtechnik aus Skizze und Computeranimation.
Veranstalter: Professorin Rouli Lecatsa, Fachhochschule Bielefeld Lehrstuhl: Freies Gestalten
es geht um eine undogmatische humorvolle Auseinandersetzung von Studierenden der Fachhochschule Bielefeld mit den Architekturikonen der Moderne. Diese werden zu zeitgenössischen Architekturbildern der heutigen Medienkultur gegenübergestellt.
Der COMIC als Medium setzt voraus, das "Zeichnen" an sich wieder zu entdecken, um Inhalte in "Wort und Bild" auszudrücken.
Wir haben Zeichnungen erstellt, die erfundene Geschichten erzählen. Die Stories basieren auf Fakten, die eingehend recherchiert wurden, um dann anekdotisch illustriert zu werden. Die meisten Arbeiten setzen sich mit der klassischen Moderne auseinander: Mit der Ideologie, den Bauten, den Hauptprotagonisten und ihren individuellen Schicksalen. Sie richten aber auch den Blick auf die zeitgenössische Architektur und hinterfragen renommierte Bauwerke, ihre funktionalen und ästhetischen Werte.
Durch Zeitreisen gelingt es den Autoren Gegenwart und Vergangenheit zu durchmischen. Fiktion und Fakten werden geschickt und phantasievoll kombiniert; willkürliche Interpretationen und erfundene Ereignisse kommentieren unbefangen und anarchisch das Architekturgeschehen, seine Traditionen und Mythen. Das berühmte Motto: "Less is More", beispielsweise soll hier die Erkenntnis Mies van der Rohes ausdrücken, die er nach seiner anstrengenden Zeitreise in die architektonische Gegenwart gewonnen hat. Unter Anderem gerät er versehentlich in ein "futuristisches" Vogelnest von Herzog und de Meuron, unterhält sich mit Frank O. Gehry, der gerade auf einer Parkbank seine Schaffenskrise durchmacht und am Ende wird er von einer Gruppe asiatischer Kulturtouristen zum kuriosen Fotoobjekt erhoben. (Less is more) (T. Ohliger, N. Diekmann, J. Agushi)
Bei anderen Autoren traut er sich sogar, für einen jungen, gelangweilten Öl- Scheich seine Bauten zu klonen. Aufträge solcher Dimensionen waren damals in Europa nicht möglich. Hierfür beschließt er, den Maßstab seiner Bauten in eine Gigadimension aufzublähen. Doch in gigantischer Form wirkt seine Architektur zu öde. Die jungen holländischen Architekten von MVRDV werden vom Scheich beauftragt diese Bauten fröhlicher, gefälliger umzugestalten. (C. Corral, M. Gebhardt).
Der Comic mit dem Titel, "Der schlechte Geschmack, die Politik und Ich" begleitet Mies van der Rohe bei den wichtigen Stationen seines Schaffens. Das ironisch dramatische, fiktive Ende seines Lebens, überzeugt davon, dass er auch nach seinem Tode, seine maßlos überhebliche, kritische Haltung gegenüber seinen Zeitgenossen nicht ablegen will. ( D. Lauf, L. M. Lachnitt, I. Schäckel)
Auch die "Frau", ihre Rolle und Bedeutung, als kreativ Schaffende in einer Männerdomäne wird durch biografische Anekdoten scharf gezeichnet. Das Werk Lilly Reichs, (erste Frau im Vorstand des Werkbundes) welches eine spätere Anerkennung fand, wird gebührend herausgestellt. (V. Müller, A. Isaak, C. Zukunft)
Die irische Designerin Eileen Gray stellt A. Kohn und F. Sujeba-Roesler in einem streng in Schwarz-Weiß, " la vie colorée", gehaltenem Ambiente in den nachgestellten Räumen ihrer Pariser Wohnung vor. Sie lebt in äußerster Konsequenz ihre strenge Ästhetik im persönlichen Alltag umgeben von Ihren Objekten und ihrem Möbeldesign.
Fixiert und nahezu besessen auf ihre Arbeit und fristet sie ein menschenfernes, eher isoliertes Dasein.
Die Ideologie des neuen Bauens wird durch Bauhausgründer und Lehrer, wie Walter Gropius und Johannes Itten anhand ihrer kontroversen Positionen vorgeführt. (A. Taskaya, E. Pawlak, C. Degraf)
Walter Gropius unterhält sich mit seinem personifizierten Gebäude, das Fagus Werk, (heute UNESCO Welterbe) über die Unannehmlichkeiten und Missgunst, die es erleiden musste; seine nüchterne, stahlglaskonstruktive Transparenz wollten die Zeitgenossen nicht widerstandslos akzeptieren. (Jul. Wehrmann, D. Fröse, F. Bauch)
Le Corbusier, führt als Busfahrer "Meckermann Touristen" aus Deutschland an seine Bauwerke vorbei und muss ihre lapidaren, laienhaften Kommentare über sich ergehen lassen. (N. Pinkvoß, J. Mecklenburg).
Das abenteuerliche, bewegte persönliche Leben von Frank LIoyd Wright wird anekdotisch erzählt. Selbstbewusst, von seinem Talent überzeugt, führt er die "Genialität" seiner Architektur vor. (L. Tönjes, N. Böhmer, K. Tiemann)
Oscar Niemeyer wird bei seinem atemlosen Entwurfskampf beschrieben, dem Zeitdruck seines Gouverneurs standzuhalten, als er die große Aufgabe bekommt, die Hauptstadt Brasilia zu erschaffen. (B. Brown, M. Riesner)
Die vorliegenden Arbeiten sind eine Auswahl der Ergebnisse eines Workshops, im Wintersemester 2014/15 an der FH- Bielefeld mit Architekturstudierenden im 5. Semester im Rahmen des Faches "Freies Gestalten". Hier ging es um die Erfahrung mit einer mehrschichtigen Gestaltung. Es wurden unter anderem "Drehbücher" (Szenen -Scripts), zeichnerische Figuren erfunden und Kurztexte entwickelt.
Die eingehende Beschäftigung mit der Moderne, sowohl im Rückblick als auch im Anblick der heutigen Mainstream-Architektur der Hochglanzmagazine, war für die Studierenden sehr spannend und scheint immer wieder von Neuem elementar zu sein.