Die 20. Konferenz für Angewandte Automatisierung an der HSBI
„Fit für die Zukunft: Praktische Lösungen für die industrielle Automation“, lautete das Leitthema der diesjährigen Konferenz für Angewandte Automatisierung in Lehre und Entwicklung, kurz: AALE.
Insgesamt 172 Gäste, hauptsächlich aus Deutschland, aber auch aus Österreich und Luxemburg registrierten sich an den drei Konferenztagen in der Hochschule Bielefeld (HSBI). Vertreten waren 28 Hochschulen und 30 Industrieunternehmen. Die mittlerweile 20. AALE-Konferenz fand vom 6. bis zum 8. März im Hauptgebäude der HSBI auf dem Campus Bielefeld statt. Die internationale Veranstaltung wird von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Hochschulen, Unternehmen, Forschungsinstituten und in diesem Jahr auch von Schülerinnen und Schülern der umliegenden Berufskollegs besucht.
Die jährlich im deutschsprachigen Raum stattfindende Konferenz fand zuletzt in Luxemburg statt. „Wie ich gesehen habe, ist die AALE-Konferenz erstmals nach 17 Jahren zurück in der Region. Umso mehr freut es mich, dass sie an unserer Hochschule stattfindet. Ostwestfalen-Lippe ist eine Automatisierungshochburg. Wir sind die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in OWL. Mit unserem Studienangebot nicht nur in den Ingenieurwissenschaften, unseren Kooperationen und unserer Arbeit im Bereich Nachhaltigkeit sind wir für die aufgeführten Konferenzschwerpunkte bestens aufgestellt“, begrüßte HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk die Gäste.
Die AALE-Konferenz ist grundsätzlich unterteilt in einen Industrietag gefolgt von zwei Tagen mit wissenschaftlichem Schwerpunkt. An den drei Konferenztagen konnte zusätzlich die begleitende Industrieausstellung – vom Informationsstand bis hin zum Messedemonstrator – im Konferenzbereich sowie in der Magistrale der HSBI besucht werden. „In der Industrieausstellung präsentierten zwölf Aussteller innovative Technik aus der Sensorik, der Antriebstechnik sowie der Automatisierung. Darüber hinaus zeigten Lehrmittelhersteller neue Technik und Konzepte für den Einsatz in Vorlesungen und Praktika. Inhaltlicher Schwerpunkt im wissenschaftlichen Programm war die Robotik“, weiß Konferenzleiter Christian Stöcker, Professor für Steuerungs- und Automatisierungstechnik an der HSBI.
Der erste wissenschaftliche Teil startete mit einem Plenarvortrag von Dr. Klaus Biß vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Biß ging unter der Überschrift „Netzwerküberwachung in der Operational Technology“ auf Nutzen, Aufwand und Gründe für eine Online-Geräteidentifikation ein.
Ein weiteres Highlight der Konferenz war die Verleihung des StudentAwards: „Dabei wird in jedem Jahr die beste Bachelor- und Masterarbeit in der Automatisierungstechnik prämiert. Das Preisgeld in Höhe von 500 und 1000 Euro wurde 2024 von Beckhoff Automation gesponsert“, erklärt Moaid Othman, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Gütersloh und Hauptverantwortlicher für die Organisation der Konferenz. Nach einer Videopräsentation der ausgewählten Abschlussarbeiten gratulierte Dr. Ursula Frank als Firmenvertreterin von Beckhoff allen Nominierten, bevor sie anschließend symbolisch das Preisgeld an die Gewinner übergab. „Junge Menschen setzen Produkte für die Märkte von Morgen nachhaltig um. Ihr Ziel ist es, unsere Welt als solche zu erhalten beziehungsweise sie wieder lebenswerter zu machen. Deshalb bilden wir gemeinsam mit dem Campus Gütersloh der HSBI Ingenieurinnen und Ingenieure aus“, so Frank. In der Kategorie beste Bachelorarbeit gewann Tim Soßnowski von der Technischen Hochschule Wildau. Der Preis für die beste Masterarbeit ging an Jonas Sauer von der Technischen Hochschule Aschaffenburg.
Am zweiten Wissenschaftstag gestaltete Stefan Hoppe, Präsident der OPC Foundation, den Plenarvortrag. Er beschäftigte sich mit der Fragestellung, warum die Datenschnittstelle OPC/UA das Grundgerüst für Industrie 4.0 ist und in welche Richtung die weitere Entwicklung geht.
Die Sonderveranstaltung „Next Generation“, bei der Schülerinnen und Schüler durch die Ausstellung geführt wurden, unterstützt den Gedanken, den der erste Vorsitzende der VFAALE, Prof. Dr. Jörg Reiff-Stephan bereits zur Begrüßung des ersten Wissenschaftstages formulierte: „Neue Impulse durch stetigen Austausch sind entscheidend, denn nur so können wir Ausbildung zukunftsträchtig umsetzen.“ In zwei eigens für die Teilnehmenden aus den Berufsschulen organisierten Impulsvorträgen der Firmen Siemens und SEW Eurodrive wurden den Schülerinnen und Schülern die Themen „Nachhaltigkeit in der Automatisierung“ und „Digitaler Zwilling“ nähergebracht.
Mit insgesamt 29 Fachvorträgen und 14 Posterbeiträgen konnte das breite Spektrum der Automatisierungstechnik abgedeckt werden. „Wir blicken auf eine inspirierende und erfolgreiche Konferenz an der HSBI zurück und bedanken uns bei allen Teilnehmern und Ausstellern, die mit ihrem Engagement und innovativen Ideen zum lebendigen Austausch beigetragen haben. Gemeinsam entwickeln wir so neue Lösungen für die Automatisierung der Zukunft“, finalisiert Stöcker.
Die nächste AALE-Konferenz findet vom 12. bis zum 14. März 2025 an der HTW in Dresden statt. (th)