01.06.2011

Fernweh nach Australien, Neuseeland und Amerika

Studierende der Regenerativen Energien berichten über Ihre Erlebnisse und Erfahrungen während des Auslandssemesters.

"Neuseeland ist für mich das schönste und aufregendste Land, das es gibt. An einem Tag auf einem Gletscher durch Schnee wandern und am gleichen Abend durch Wüstensand laufen. Einfach unfassbar!" beschreibt Florian Weimer seine spektakulären Eindrücke. Er berichtete gemeinsam mit Gesa Quistorf, Fabian Laudien und Friederike Sczesny in einem Workshop des Career Centers über sein Auslandssemester. Die Studienplätze hatten sie über die beiden Organisationen gostralia bzw. Ranke-Heinemann-Institut erhalten. Diese Einrichtungen sind seit langem Kooperationspartner der FH Bielefeld.

Florian Weimer (27 Jahre alt) studierte an der Massey University in Neuseeland. Die Hochschule hat insgesamt 300 ausländische Studierende und die Mitarbeiter sind dort sehr hilfsbereit. Er belegte dort Fächer wie "Digital Design" und "Substantial Systems". Florian Weimer wohnte auf dem Campus in einem Studentenwohnheim und bekam so schnell Kontakt zu den anderen Studierenden. Von dort aus wurden beispielsweise Fußballturniere oder Badmintonspiel organisiert Doch bevor man das Studium in Neuseeland überhaupt aufnehmen kann, muss man sehr viel im Vorfeld organisieren. Angefangen von der Bewerbung auf Englisch (letter of motivation), über die Beantragung des Auslands-BAföG und DAAD-Stipendium bis hin zur Wahl der Kurse. "Wenn man sich erst einmal entschieden hat für die Unternehmung, dann kann man nicht mehr aufhören mit der Planung. Eine Aufgabe folgt dann nach der nächsten. Aber es ist doch insgesamt ein großer Papierwust", so Florian Weimer. Nach dem Studiensemester reiste er noch zwei Monate lang mit Zelt und Bulli, den er sich vor Ort gekauft hatte, durch das Land.

Anders Friederike Sczesny (24 Jahre alt) und Fabian Laudien (23 Jahre alt), die ihr Auslandssemester in Australien an der University of New South Wales, Faktultät SPREE (School of Photovoltaic and Renewable Energy Engineering) in Sydney absolvierten. Die Universität hat insgesamt 40.000 Studierende, davon 7.000 ausländische Studierende. Es ist ein riesiger Campus und die Ausländer werden vom study abroad office, ähnlich unserem Akademischen Auslandsamt, begleitet. "In der Orientierungsveranstaltung und bei der Kennenlernparty konnte man schnell Kontakte zu den anderen Studierenden knüpfen. Friederike und ich hatten deshalb während des Aufenthaltes wenig miteinander zu tun", sagt Fabian Laudien. "Und wenn wir uns mal getroffen haben, haben wir uns nur auf Englisch unterhalten!" Ähnlich wie Florian Weimer erging es den beiden auch mit dem Studium. Der Studienverlauf und die Methodik sind anders als in Deutschland. So muss man jede Woche eine schriftliche Zusammenfassung des Stoffes abgeben, regelmäßig Präsentationen halten und sogar selber ein Seminar leiten. Dafür sammelt man während des gesamten Semesters anteilige Cedits (Prozente) und kann dann frühzeitig einschätzen, ob man das jeweilige Modul bestehen wird. "Für uns war es ein komplett anderes Studium. Es wird in Australien viel Wert auf kontinuierliches Lernen gelegt. Für Freizeitaktivitäten blieb deshalb während der Woche kaum Zeit", so Friederike Sczesny. An den Wochenenden und nach dem Semester lernten beide Land und Leute kennen. Fabian Laudien reiste beispielsweise von Melbourne die Ostküste entlang.

Gesa Quistorf (23 Jahre alt) war während des Auslandssemesters an der University of California, Riverside. Die Uni liegt etwa eine Stunde von Los Angeles entfernt. Sie studierte dort Fächer wie Intro to Environmental Engineering oder Thermodynamics. "Die Leute sind alle sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Ganz anders als in Deutschland." Gesa Quistorf hatte die umfangreichsten Vorbereitungen vor Beginn des Studiums zu erledigen. Zum einen ist die Beantragung des Visums im Gegensatz zu Australien und Neuseeland viel komplizierter. Dieses muss man mindestens zwei Monate vor Reisebeginn beantragen. "Und dann kann man sich nicht sicher sein, ob man am Flughafen eine Einreisegenehmigung erhält", sagt Gesa Quistorf. Das Studium in Amerika ist ebenfalls sehr anspruchsvoll und man muss sehr viel tun dafür. Auch hier gibt es jede Woche Hausaufgaben und Kurzabfragen. In der freien Zeit reiste sie durch das ganze Land und besuchte New York, Los Angeles, Las Vegas und fuhr den Highway No. 1 von San Diego nach San Fransisco entlang.

Der erste Schritt Richtung Auslandsaufenthalt:
Studierende im Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik können sich Unterstützung für ihre Praktika im Career Center und beim Akademischen Auslandsamt der FH holen. Das Sammeln von Informationen und eine frühzeitige und gute Vorbereitungen sind das A und O, damit das Auslandssemester erfolgreich verläuft. "Wir organisieren jedes Semester gemeinsam Veranstaltungen zum Thema Auslandsstudium bzw. Praktikum für unseren Fachbereich. Gerade die Erfahrungsberichte von Studierenden sind eine sehr gute Motivation für nachfolgende Studierende und man bekommt gute Insidertipps", so Brigitte Böwingloh vom Career Center.

Die vier Studierenden des Studiengangs Renerative Energien würden so eine Unternehmung auf jeden Fall wiederholen!

Infos
www.fh-bielefeld.de/fb3/career-center
www.fh-bielefeld.de/internationales

Studieren im Ausland


Die vier Studierenden Fabian Laudien, Gesa Quistorf, Friederike Sczesny und Florian Weimer (v. links)
Foto: Brigitte Böwingloh