Homeoffice – neue Freiräume oder alte Geschlechterrollen? Empirische Untersuchung von genderspezifischen Aspekten der Flexibilisierung der Arbeit
Kurzbeschreibung
Durch die Corona-Pandemie haben viele Unternehmen und Organisationen Homeoffice eingeführt. Dadurch ergeben sich für die Beschäftigten neue Chancen, ihren Arbeitsalltag selbstständig zu gestalten, Zeit für die Fahrten zur Arbeit zu sparen, Beruf und Familie besser zu kombinieren.
Verschiedene Studien belegen, dass Frauen öfter überfordert und stärker belastet sind. Woran liegt es? Und wie kann Homeoffice gestaltet werden, damit auch die Frauen davon profitieren?
Auch nach der Corona-Pandemie wird es für uns kein „back to normal“ geben. Ein Paradigmenwechsel zeichnet sich für die neue Arbeitswelt ab, der sich nun zügig fortsetzen wird. Es ist erforderlich, dass die Digitalisierung – darunter speziell die Flexibilisierung der Arbeit – unter Berücksichtigung von spezifischen Interessen und Problemen von Frauen gestaltet wird. Nur dann können alle Menschen die Chancen und Potenziale der neuen Technologien und Arbeitsformen gleichberechtigt nutzen.
Das Vorhaben verfolgt das Ziel, genderspezifische Belastungs- und Erfolgsfaktoren für die Gestaltung von Homeoffice zu identifizieren, um praktische Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Frauen und Politik abzuleiten.
Einzelne Forschungsfragen lauten:
Haben Frauen und Männer unterschiedliche Einstellungen und Vorgehensweisen bei der individuellen Gestaltung von Homeoffice?
Gibt es Unterschiede zwischen Frauen, Männern, Müttern und Vätern hinsichtlich ihrer jeweiligen wahrgenommenen Belastungssituation im Homeoffice?
Warum werden Frauen im Homeoffice stärker belastet als Männer?
Welche Rolle spielen dabei traditionelle Rollenkonzepte und Geschlechter-Stereotype?
Welche Bedeutung haben dabei individuelle Einstellungen und Präferenzen von Frauen und Männern?
Welche Rahmenbedingungen und Organisationskonzepte können die Gestaltung von Homeoffice im Interesse von Frauen unterstützen?
Welche Erfolgsfaktoren auf der individuellen Ebene (bei Frauen selbst) tragen zu einem erfolgreichen Homeoffice bei?
Zur Beantwortung der Fragestellungen wird als methodische Vorgehensweise ein Mix aus qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden angewendet.
Nach Auswertung und Analyse der Ergebnisse werden Unterschiede hinsichtlich der Gestaltung von Homeoffice zwischen Männern und Frauen sowie genderspezifische Belastungs- und Erfolgsfaktoren identifiziert. Auf dieser Grundlage werden anschließend praktische Handlungsempfehlungen in Form eines Leitfadens für die optimale Gestaltung von Homeoffice erarbeitet.
Das Projekt „Homeoffice – neue Freiräume oder alte Geschlechterrollen? Empirische Untersuchung von genderspezifischen Aspekten der Flexibilisierung der Arbeit“ wird aus dem zentralen Forschungsfonds der HSBI für frauen- und geschlechterbezogene Forschungsvorhaben finanziert.