Konzepte der Gabe
Das Symposium fand auf Einladung von Prof. Dr. Ingrid Hentschel statt vom 10. bis zum 13. Juni 2010 im Zentrum für interdisziplinäre Forschung Universität Bielefeld (ZiF). Die Tagung war eine Veranstaltung der HSBI und wurde von künstlerischen Beiträgen und Interventionen sowie einem umfangreichen Theaterprogramm begleitet. Auf dem Gelände des Theaterlabors Bielefeld fand ein Barter statt – Ein kultureller Tauschhandel.
Im Nachgang des Symposiums ist die Veröffentlichung „Im Modus der Gabe“ im kerber Verlag erschienen.
Das Thema des Gabentauschs ist in einem Wochenendseminar vom 26. Bis zum 28. November im MARTa Herford weiter ausgearbeitet worden. Gemeinsam mit Prof. Una Moerke und Studierenden der Burg Gebiechenstein Kunsthochschule Halle führte Prof. Dr. Ingrid Hentschel einen Gabentausch mit Personen aus dem Museumsumfeld durch und reflektierte den Prozess. Der Gabentausch funktionierte so: Die Gebenden brachten zu Beginn des Wochenendes Objekte ein, zu denen sie eine persönliche Verbindung hatten, Sie erzählten eine Geschichte über die Bedeutung, die das entsprechende Objekt für sie hat. Die Studierenden nahmen die Geschichten auf und wählten ein Objekt, mit dem sie sich performativ auseinandersetzten. Aus diesen Besucherobjekten stellten die Studierenden künstlerische Arbeiten in unterschiedlichen Medien her.
Aufnehmendes Verstehen und spontanes, künstlerisches Handeln und Umsetzen sind ebenso gefragt wie verbale Vermittlung im prozessualen Geschehen.
Am Ende des Wochenendes trafen sich die Beteiligten wieder und die Gebenden wurden zu Empfangenden, denn sie erhielten ihr Objekt, sozusagen eingekleidet in eine performative Sequenz zurück. Eine beeindruckende Erfahrung für die Objekteigentümer. Die Gaben sind durch den Prozess zur Kunst geworden.