24.02.2025

Diversität als Gewinn: HSBI erhält Zertifikat „Vielfalt Gestalten” des Stifterverbands

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Eine erfolgreich umgesetzte Maßnahme: Beim Diversity-Tag konnten die Teilnehmer:innen eigene Gedanken, Positionen und Fragen zu den Themen Zugehörigkeit und Vielfalt diskutieren. © S. Jonek/HSBI
Die Hochschule Bielefeld hat erfolgreich den zweijährigen Auditierungsprozess des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft durchlaufen und wurde jetzt für ihre Arbeit im Bereich Vielfalt und Chancengleichheit ausgezeichnet. Erste erfolgreich umgesetzte Maßnahmen sind die Verabschiedung einer Antidiskriminierungsrichtline und die Durchführung eines Diversity-Tages an der Hochschule. 

Bielefeld (hsbi). Studierende in Teilzeit, mit Migrationsgeschichte oder aus einem nichtakademischen Elternhaus – alle Studierende sollen die Chance haben, erfolgreich an Bildung teilhaben zu können. Ebenso wichtig ist die Förderung von Diversität unter den Beschäftigten“, so heißt es in der Richtlinie des Diversity-Audits vom Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Dass auch die Hochschule Bielefeld (HSBI) diese Überzeugungen vertritt, bescheinigt ihr nun das Zertifikat „Vielfalt Gestalten“ des Stifterverbands.

Mit dem Zertifikat erkennt der Stifterverband die erfolgreichen Anstrengungen der HSBI an, eine diversitätsorientierte Hochschulkultur weiterzuentwickeln und zu fördern. Das Zertifikat bescheinige der Hochschule zudem, „dass sie die Verschiedenheit ihrer Studierenden und Beschäftigten als Chance begreifen und Wege gefunden haben, dieses Potenzial für die Organisationsentwicklung zu nutzen“, heißt es in der Pressemitteilung des Stifterverbands. Stellvertretend für das Präsidium der Hochschule Bielefeld nahm Prof. Dr. Michaela Hoke, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der HSBI, die Auszeichnung am 5. Februar in Berlin entgegen.

Diversity ist zentrales Thema an der HSBI

„Wir sehen Vielfalt nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance für die Hochschulentwicklung.“

Prof. Dr. Michaela Hoke, Vizepräsidentin für Studium und Lehre

„Die HSBI hat Diversity seit langem als zentrales Thema identifiziert“, so Hoke. „Wir sehen Vielfalt nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance für die Hochschulentwicklung. Das Zertifikat zeigt, dass unsere Hochschule auf einem guten Weg ist. Gleichzeitig sind wir noch mitten in einem Lernprozess, zu dem das Audit ebenso zählt wie die Entwicklung einer Strategie und der Aufbau von Kompetenzen bei den Beschäftigten.“

Für das Zertifikat hat die HSBI ein zweijähriges Auditierungsverfahren durchlaufen, in dem die Diversitätsarbeit ausgebaut und eine Diversity-Strategie entwickelt wurde. Koordiniert wurden die Aktivitäten vom Präsidium, der Gleichstellungs- und Diversity-Beauftragten Prof. Dr. Yüksel Ekinci und der Diversity-Kommission, die mit Beschäftigten, Lehrenden und Studierenden der HSBI besetzt ist. Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V., ein An-Institut der Hochschule, unterstützt unter anderem mit Beratungsangeboten und Workshops. Prof. Dr. Yüksel Ekinci: „Die HSBI kann sich aus meiner Sicht durchaus als Vorreiterin bezeichnen. Neben dem nun erworbenen Zertifikat des Stifterverbandes sind wir frühzeitig aktiv geworden. Zum Beispiel können sich Studierende, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, ebenso wie andere Hochschulangehörige an eine Beschwerdestelle unserer Hochschule wenden. Zudem ist geplant, dass Studierende sich qualifizieren, um andere Studierende, die diskriminiert worden sind, zu begleiten. Dies ist meines Wissens bislang einmalig an Hochschulen in Deutschland. Und die HSBI hat die Hürden gesenkt, wenn es den Wunsch gibt, den Namen oder die Geschlechtsidentität zu ändern.“

Hochschulübergreifender Austausch und Antidiskriminierungsrichtlinie

In den vergangenen zwei Jahren konnten so bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden, darunter eine Befragung zentraler Organisationseinheiten zu ihren Diversity-Aktivitäten und die Durchführung eines Diversity-Tages, bei dem sich Studierende, Lehrende und Beschäftigte aus Technik und Verwaltung über die Themen Vielfalt und Zugehörigkeit austauschten. Beide Maßnahmen hatten das Ziel, das Bewusstsein für das Thema „Vielfalt“ in die HSBI zu stärken, aber auch Impulse zu bekommen aus der Hochschulöffentlichkeit vor dem Hintergrund der Alltagserfahrungen an der HSBI: Was sind Erfahrungen und Perspektiven? Was sind Wünsche und Bedenken? Die Ergebnisse wurden und werden sowohl zur Operationalisierung von Zielen im Kontext der Diversitätsstrategie als auch für die Entwicklung passender Maßnahmen genutzt.

Weiterhin hat die HSBI parallel zum Auditierungsprozess eine Antidiskriminierungsrichtlinie entwickelt und verabschiedet: Ein wichtiger Schritt der Hochschule, um jede Form von Diskriminierung zu unterbinden – sei sie rassistischer, ethnisierender oder religiöser Art, geschehe sie aufgrund geschlechtlicher oder sexueller Identitäten oder aufgrund von Lebensalter, Weltanschauung, Behinderung oder sozialer Herkunft.  

Für die Zukunft sind weitere Handlungsschritte geplant. So soll Vielfalt im Hochschulalltag noch sichtbarer gemacht werden und die Partizipation aller Hochschulangehörigen an Diversity-Diskursen weiter gefördert werden, um Kompetenzen zu stärken, zu informieren und zu sensibilisieren. (she)