Tornado tobt im VDIni Club OWL

Voller Faszination beobachteten 53 Kinder am 7. September VDI-Akteur August Borchard bei seinem Einstiegsexperiment mit einem bis zum Anschlag gefüllten Wasserglas und einem darauf platzierten Bierdeckel. Wie kann es sein, dass das Wasser beim Umdrehen nicht aus dem Glas läuft? Das Interesse war geweckt. So stürmten die Kids anschließend gespannt und neugierig zu den 12 Spielstationen, die von insgesamt 8 VDI-Akteurinnen und Akteuren vorbereitet und aufgebaut worden waren.

Der Verein deutscher Ingenieure Ostwestfalen-Lippe (VDI OWL) hatte zum Kick-Off für einen VDIni-Club Kinder im Alter von 4 - 13 eingeladen und war damit zu Gast an der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM), daran angeschlossen das zdi-Schülerinnen und Schülerlabor experiMINT. Besonders begehrt bei den Kindern war am Anfang der Flaschentornado: zwei aufeinander geschraubte Flaschen, die mit einer bunten Flüssigkeit gefüllt waren. Nach erstem Mutmaßen probierten die Kinder selbst aus, wie sie das Wasser von der einen in die andere Flasche bekommen konnten.

Aber auch die Stationen zum Basteln und Mitnehmen fanden großen Anklang. Fasziniert beobachteten die Kinder beispielsweise wie die Farben und Muster sich durch die Drehung des selbstgebastelten Murmel-CD-Kreisels veränderten: Nebeneinander liegende blaue und gelbe 1 Flächen erschienen auf einmal grün, Punkte wurden zu Kreisen und Spiralen schienen größer zu werden. Da musste natürlich auch ein eigenes Muster ausprobiert werden! Im Bereich Farbenmischen konnten die Kinder auch bei einer weiteren Station experimentieren - wenn auch ganz anders! In einer abgedunkelten Box und mit buntem Taschenlampenlicht konnten die Kinder gemeinsam verschiedene Farbenspiele ausprobieren. Neben den Kreiseln konnten außerdem Wirbelflieger aus Strohhalmen, Wattepads und Papier gebaut werden, sowie ein eigenes Dosentelefon, mit dem schon während der Veranstaltung rege mit anderen Kindern oder Opa telefoniert wurde. An einer anderen Station begegneten die Entdecker der Frage, wie man wohl ausgestattet mit nur 3 Bechern und 3 Messern eine Brücke bauen konnte, die eine kleine Tonfigur tragen kann, oder sogar aus einem Blatt Papier eine Spielautobrücke. Wem das alles zu trocken war, der konnte selbst mit verschiedenen Flüssigkeiten eine Lösung für Riesenseifenblasen mischen.

Die älteren Kinder zog es währenddessen ins zdi-Schülerinnen und Schülerlabor des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) der Fachhochschule Bielefeld, in dem sie gemeinsam mit den 4 FH-Studierenden einen Bumerang aus Holz bauten und den Umgang mit Pfeile und Schmiergelpapier lernten. Auf große Begeisterung stieß dort auch das Basteln von Papierfliegern, die durch eine optimierte Falttechnik ihre Fluggeschwindigkeit verbesserten. Während die kleinen Entdecker sich zunächst alleine auf Spiel- und Entdeckungstour machten, wurden die Erwachsenen von der VDI OWL Vorsitzenden Prof. Dr.-Ing Eva Schwenzfeier- Hellkamp und Angela Inden (Hauptgeschäftsstelle des VDI e.V.) über Inhalte und Ziele des VDini-Clubs OWL informiert. "Die beste und innovativste Technologie nützt wenig, wenn es keinen Nachwuchs gibt, der sie bedienen und weiterentwickeln kann" so Inden zum Ziel des VDIni Clubs. Auch die Vorsitzende des VDI OWL untermauerte diesen Gedanken: "Der VDIni Club möchte Kinder schon von klein auf für Technik begeistern." Den begeisterten Kindergesichtern nach zu urteilen, hat der VDI OWL dieses Ziel an diesem Tag auch erreicht.

Neben den Kindern gingen aber auch die Begleitpersonen, wie Eltern, Omas und Opas, mit Experimentierfreude ans Werk, als sie nach dem Vortrag zu ihren Kindern stießen. Ob sie sich nun gemeinsam mit den Kindern an der kniffligen Leonardobrücke versuchten oder einfach selbst die für die Kinder vorbereiteten Stationen durchforsteten, Spaß hatten sie auf jeden Fall alle dabei! Einige wollten sogar über die Veranstaltung hinaus Bastelideen für Zuhause oder die eigene Schulklasse mitnehmen. Ganz stolz präsentierten und erklärten einige der Kinder am Ende der Veranstaltung selbstständig die Ergebnisse ihrer Entdeckungsreise und auch die Frage um das Einstiegsexperiment wurde gelüftet. Die Freude an der Technik war geweckt und die vielen Flieger, Kreisel und Dosentelefone zum Mitnehmen hatten die Lust am Selbermachen entfacht.

Prof. Dr.-Ing. Joachim Waßmuth, als Stellvertreter des Gastgebers des Fachbereichs IuM der Fachhochschule Bielefeld und Leiter des Schülerlabors, merkte erstaunt an: "Ich bin immer wieder überrascht, wie leicht sich gerade jüngere Kinder für Technik begeistern lassen!" Gewöhnlich wird das Schülerlabor von älteren Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzt. Die Technikbegeisterung spiegelte auch die rege Nachfrage für die nächste Veranstaltung wieder. Bereits 23 Kinder wurden für den Ausflug in die Ravensberger Erfinderwerkstatt am 15. 2 November 2014 angemeldet, in der Schülerinnen und Schüler technikversiert kürzlich ihre Bobby Cars für den Bobby Car Solar Cup 2014 (Aktion des VDI OWL) gebaut haben und damit den ersten Preis in der Kategorie »Technische Kreativität, Handwerk und optisches Design« machten. (nk/fd)