29.08.2023

Klimabahn – Energie der Zukunft

Am 24. August fuhr die Klimabahn durch Bielefeld und Prof. Haubrock wurde als Wissenschaftler und Professor eingeladen, mit Interessierten und Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. Als Leiter der Arbeitsgruppe Netze und Energiesysteme führte er eine interaktive Diskussion zur Ladung von Elektrofahrzeugen, einem Kernthema seiner Forschungsarbeit.

Die Klimabahn wurde von der IHK Ostwestfahlen Bielefeld, Scientists for Future Bielefeld, dem lokalen Verkehrsdienst moBiel und dem ThinkThank OWL organisiert. Während der 90-minütigen Fahrt gab es drei interaktive Vorträge.

Neben Prof. Jens Haubrock stellten sich die Kolleg*innen Prof. Eva Schwenzfeier-Hellkamp und Prof. Olaf Kruse den Fragen der Teilnehmer*innen zu den Themen Photovoltaik und Lichttechnik und Forschung im Bereich der Bioenergie. 

Die Diskussion zum Thema Elektromobilität und Lademanagement geführt von Prof. Haubrock wurde anhand von vier Fragen strukturiert:

 

  1. Welche elektrischen Energiemengen braucht ein durchschnittliches Elektroauto pro Jahr?
  2. Welche elektrischen Energiemengen nutzt ein Zweipersonenhaushalt?
  3. Wie ist der zeitliche Leistungsbedarf bei Elektrofahrzeugen und bei Haushalten?
  4. Wie viele Haushalte können eigentlich ein Elektroauto haben ohne Netzausbau?

Demonstration des Lastverlauf eines Zweipersonenhaushaltes mit und ohne Elektroauto
Prof. Haubrock zeigt den Teilnehmer*innen der Klimabahn einen typischen Lastverlauf eines Zweipersonenhaushaltes mit und ohne Elektroauto


Mit diesem Energiequiz wurde den Teilnehmer*innen die elektrische Größe Leistung und die Energiemengen, die man verbraucht, im Verhältnis zum dafür notwendigen physikalischen Aufwand verdeutlicht und die Herausforderungen, die die Energiewende für das Stromnetz mit sich bringt, aufgezeigt. Die Problematik bei der Integration von Elektrofahrzeugen in das elektrische Netz besteht nicht darin, dass nicht genug Energiemengen für die Ladung der Elektrofahrzeuge vorhanden ist, sondern im zeitlichen Leistungsbedarf. Ein Elektrofahrzeug benötig in einer relativ kurzen Zeit eine große Menge an Energie. Diese Leistung ist im Gegensatz zu den üblichen Leistungsbedarfen in einem Haushalt erheblich größer und kann die Grenzen des Netzanschlusses überschreiten. Dies kann lokale Überlastungen hervorrufen und die gesicherte Energieversorgung gefährden. 

Doch wie können wir trotzdem eine große Anzahl an klimafreundlicheren Elektrofahrzeugen in unser elektrisches Netz integrieren? Eine mögliche Lösung stellte Prof. Haubrock dar: "Wenn die Ladung von Elektrofahrzeugen angepasst, also gesteuert wird. Denn gesteuertes Laden von Elektrofahrzeugen kann eine lokale Überlastung der Energieversorgung vermeiden und eine vorausschauende Planung kann zusätzlich den Anteil erneuerbarer Energien deutlich erhöhen."