Internationales Forschungsatelier zu KI in der Energieversorgung
Die Arbeitsgruppe Netze und Energiesysteme (AGNES) organisiert im Rahmen der Internationalen Woche der FH Bielefeld vom 3. bis 5. Mai ein Forschungsatelier zum Thema KI für das Stromnetz.
Die FH Bielefeld veranstaltet vom 2. bis 6. Mai die vierte Internationale Woche. In diesem Rahmen organisiert die Arbeitsgruppe Netze und Energiesysteme (AGNES) des Institutes für technische Energiesysteme (ITES) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock zwischen dem 3. und 5. Mai das internationale Forschungsatelier mit dem Thema künstliche Intelligenz für das Stromnetz. Gastredner aus Deutschland, Frankreich, Griechenland und Marokko sind vertreten.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Energiesystem stellt eine große Chance dar, die Energiewende weiter voranzutreiben. Volatile Energieerzeuger und neue Verbraucher mit hohen Leistungen, wie Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, stellen das Netz vor neue Herausforderungen. Mit KI kann dieses komplexe System autonom gesteuert und ein sicherer Netzzustand auch in der Zukunft gewährleistet werden. Ziel des Forschungsateliers ist es, Herausforderungen und Chancen von KI im Energiesystem in Anwesenheit von Expert*innen und Industriepartner*innen zu diskutieren. Hierzu werden neben der grundlegenden Theorie auch konkrete Beispiele aus der Praxis vorgestellt.
Internationales Expert*innen-Gremium aus Forschung und Industrie
Zur Diskussion hat die AG Netze und Energiesysteme Expert*innen aus Forschung und Industrie aus Deutschland, Frankreich, Griechenland und Marokko eingeladen. Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rückert, Prodekan der Technischen Fakultät an der Universität Bielefeld und Leiter der Arbeitsgruppe Kognitronik und Sensorik am CITEC (Center for Cognitive Interaction Technology) ist KI-Experte und stellt die Chancen und Herausforderungen für den Einsatz von KI aus technologischer Sicht dar. Prof. Dr. Nouredine Hadj-Said, stellvertretender Direktor von Laboratoire de Génie Electrique de Grenoble (G2ELAB) und französischer Vertreter bei der internationalen Energieagentur (IEA) im International Smart Grids Action Network (ISGAN) beleuchtet das Thema aus der Sicht der aktuellen Forschung. Er wird durch seinen Mitarbeiter Dr. Remy Rigo-Mariani unterstützt. Ebenfalls ein Vertreter der Forschung ist Aboubakr Benazzouz aus Marokko. Er ist Elektroingenieur mit Abschluss an der Nationalen Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kenitra und Leiter der Gruppe für intelligente Netze im Green Energy Park. Von der National Technical University of Athens (NTUA) nimmt Prof. Dr. Nikos Hatziargyriou an der Diskussion teil. Seit April 2015 ist er zudem Vorsitzender und CEO des griechischen Verteilnetzbetreibers (DEDDIE). Er diskutiert das Thema sowohl aus der Sicht der Forschung, als auch aus der Sicht eines Netzbetreibers. Auch die Netzbetreiber sind in der Diskussion um den Einsatz von KI im Energiesystem vertreten. Michael Kranholdt, Bereichsleiter der TSO Kooperation bei 50Hertz Transmission GmbH, zieht den Kontext zum Übertragungsnetz. Als Vertreter der Verteilnetzbetreiber nimmt Ansgar Ottensmann, Leiter für Netzmanagement in der Netzgesellschaft Gütersloh mbH, an dem Forschungsatelier teil.
Internationale Forschungsarbeit
Internationale Forschungsarbeit zum Einsatz von KI im Energiesystem findet in der Arbeitsgruppe Netze und Energiesysteme seit 2021 statt. In dem deutsch-französischen Projekt „Artificial Intelligence on the edge for a secure and autonomous distribution grid control with a high share of renewable energies (AI4DG)“ wird ein vielversprechender Ansatz zur Lösung der Herausforderungen der Energiewende ausgearbeitet. Verteilte, also dezentral arbeitende, KI wird zur Steuerung des Stromnetzes eingesetzt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms für deutsch-französische Projekte zum Thema Künstliche Intelligenz gefördert. Weitere internationale Kooperationen sind geplant. So arbeitet die Arbeitsgruppe aktuell an der Ausgestaltung eines gemeinsamen Projektes zusammen mit Prof. Nikos Hatziargyriou von der griechischen Hochschule NTUA. Prof. Jens Haubrock hat die internationalen Kontakte hergestellt und freut sich über die internationale Zusammenarbeit.
Offene Diskussion
Das Forschungsatelier wird von einer Initiative der Deutsch-Französischen Hochschule zum Thema Künstliche Intelligenz und ihre Herausforderungen in Europa gefördert. Es stellt nicht nur eine Bühne zum Austausch zwischen internationalen Expert*innen der Forschung und Industrie dar, sondern richtet sich auch an interessierte Studierende. Die Diskussion ist offen für alle interessierten Teilnehmer*innen. Es wird die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken auf internationaler Ebene geboten. Die Sessionreihe startet am Mittwochmorgen und endet Donnerstagnachmittag. Die Vorträge finden in Präsenz in Räumlichkeiten der FH in englischer Sprache statt. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung bis zum 30. April unter Research Atelier notwendig. Das vollständige Programm mit weiteren Informationen ist unter in Kürze erhältlich.