Regenerative Energien

Photovoltaikanlage

Per Definition handelt es sich bei regenerativen Energien oder auch erneuerbaren Energien um Energiequellen, die im Zeithorizont des menschlichen Lebens nicht erschöpfbar sind. Die Energiequellen beruhen auf den drei Quellen Sonne, Erde und weiteren Planeten, ohne die es im Umkehrschluss kein menschliches Leben geben würde. Über natürliche Umwandlungsprozesse entstehen Energieformen wie Solarstrahlung, Wind und Erdwärme, welche technisch zur Generierung von Elektrizität, Wärme und Brennstoffen genutzt werden können [1].

Die Nutzung regenerativer Energiequellen ist ein Grundprinzip der Circular Economy. Insbesondere auf Photovoltaik, Windkraft und Wärmepumpen wird ein Schwerpunkt in der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie gelegt [2]. Die Energieversorgung steht hierbei im direkten Zusammenhang zur Rohstoffeffizienz und Treibhausgas (THG)-Emissionen.

Regenerative Energien und Rohstoffbedarfe: Ursache und Wirkung

Das Ursache-Wirkungs-Diagramm veranschaulicht den Zusammenhang von Energiegewinnung und Rohstoffbedarfen im Kontext von Konsum und Produktion. Zentral stehen Produktion und Konsum und die hierfür genutzte Energie. Konsum und Produktion bedingen sich gegenseitig, sodass eine Erhöhung von Konsum oder Produktion jeweils eine Erhöhung des anderen Aspekts hervorruft. Gleichzeitig steigen der Energiebedarf und die Rohstoffinanspruchnahme. Sowohl erneuerbare Energien als auch eine fossile Energieversorgung bedürfen wiederum einer Rohstoffentnahme. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass erneuerbare Energien Rohstoffe ausschließlich für den Bau der Anlagen binden und diese im Optimalfall am Ende der Lebenszeit in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Wohingegen bei der fossilen Energieversorgung zusätzlich Rohstoffe verbrannt und somit dem Kreislauf entzogen werden. Dieser Zusammenhang führt zu einer Erhöhung der THG-Emissionen. Durch die Erhöhung des Anteils an regenerativen Energien kann der Bedarf an fossiler Energie und somit die THG-Emissionen reduziert sowie die Rohstoffeffizienz optimiert werden. [3]

Ursache-Wirkungsdiagramm zu regenerativen Energien udn Rohstoffbedarfen
Das Ursache-Wirkungsdiagramm in Bezug auf regenerative Energien, Rohstoffinanspruchnahme und THG-Emissionen basierend auf Purr et al. © ITES/HSBI
Biomasseproduktion
Geothermie
Gezeitenenergie
Niedertemperaturwärme (Wärmepumpen)
Photovoltaik
Solarthermie
Wasserkraft
Windkraft

Optimierte Nutzung regenerativer Energien

Zwei Personen stehen in einem Energietechnik-Labor vor einer Anlage, an der man viele Schalter und Bildschirme sieht
In der HSBI erforschen Wissenschaftler:innen, wie regenerative Energien optimal genutzt werden können.

Die Verwendung von regenerativen Energien bringt neben den vielen positiven Effekten auch viele Herausforderungen mit sich. Unter anderem haben Technologien wie Photovoltaik und Windkraft einen volatilen Charakter. Das bedeutet, dass die Erzeugung zeitlichen Schwankungen unterlegen ist. Diese volatilen Erzeuger müssen sinnvoll mit stabilen grundlastfähigen Technologien wie der Biomassenutzung kombiniert werden, um eine stabile und sichere Stromversorgung gewährleisten zu können. Hinzu kommt die Notwendigkeit, den Zeitversatz von Erzeugung und Strombedarf aufeinander abzustimmen, was grundsätzlich durch intelligente Lösungen denkbar ist. Eine weitere Herausforderung stellt der zunehmend dezentrale Charakter eines regenerativen Energiesystems dar. Alle diese Herausforderungen können durch unterschiedliche Ansätze wie intelligente Netze, Demand Side Management und Speicher gelöst werden.

Quellen

[1] Quaschning, V. Regenerative Energiesysteme: Technologie - Berechnung - Klimaschutz, 12., aktualisierte Auflage; Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, 2024.

[2] BMUV. Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie; www.bmuv.de, 2024

[3] Purr, K.; Günther, J.; Lehmann, H.; Nuss, P. Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität RESCUE-Studie; Umweltbundesamt, 2021.