Wirtschaftspsychologie

Eliza Starke
© P. Pollmeier/HSBI

Das Team Wirtschaftspsychologie ist der zentrale Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Verhalten und die Präferenzen von Konsument:innen und Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit, Circular Economy und Kunststoffnutzung.  Im Projekt InCamS@BI widmet sich die Forschungsgruppe der Optimierung des Marketings für nachhaltige Produkte, um deren Markterfolg zu steigern, sowie der Entwicklung von innovativen Lösungen im Designprozess.

Herausforderungen und Chancen für Unternehmen

Eyetracker im Wirtschaftspsychologischen Labor
Mit einem mobilen Eyetracker wird das Nutzungsverhalten von Proband:innen untersucht. © P. Pollmeier/HSBI

Für Unternehmen, die sich den Herausforderungen der zirkulären Wertschöpfung stellen, ist die Wirtschaftspsychologie unverzichtbar. Viele Konsument:innen zögern noch, mehr Geld für nachhaltige Produkte auszugeben. Um diese Kaufbarrieren zu überwinden, ist es wichtig, die psychologischen Faktoren hinter den Kaufentscheidungen zu verstehen. So können Mehrkosten für nachhaltige Innovationen gerechtfertigt und die Akzeptanz bei den Konsument:innen erhöht werden. Die Wirtschaftspsychologie bietet dafür nicht nur Theorien und Modelle, sondern auch konkrete Methoden, um das Verhalten zu analysieren und zu verändern.

Methodisches Vorgehen

Es gibt viele Theorien darüber wie Menschen sich verhalten, nur wenige davon halten allerdings einer empirischen Überprüfung stand. Im Projekt InCamS@BI greift das Team auf etablierte psychologische Theorien und Modelle zurück und prüft, ob und wie sich diese am besten in die Praxis übertragen lassen.

Dabei setzen die Expert:innen auf eine Kombination qualitativer und quantitativer Methoden. Qualitative Methoden wie beispielsweise Interviews und Fokusgruppen sind oft ein erster Schritt, um relevante Faktoren der Wahrnehmung zum Beispiel von recycelten Kunststoffen zu identifizieren. Anschließend führt das Team quantitative Experimente oder Befragungen durch, um zu untersuchen, wie die Wahrnehmung oder Verhaltensweisen durch spezifische Green-Nudging-Strategien verändert werden können.

 

Gut zu wissen: Green Nudging

Als Expert:innen für Experimentalplanung sind die Wirtschaftspsycholog:innen in der Lage, maßgeschneiderte Studiendesigns für verschiedenste Anwendungsszenarien zu entwickeln, die bei minimalem Ressourceneinsatz maximal aussagekräftig sind. Nach der Datenerhebung werden moderne Analysetechniken genutzt – z. B. Strukturgleichungsmodelle, Mehrebenenmodelle, Machine Learning und Künstliche Intelligenz –, um die erhobenen Daten zu interpretieren und die Wirksamkeit verschiedener Ansätze zu bewerten. Die Ergebnisse dieser empirischen Untersuchungen dienen als Grundlage für konkrete Handlungsempfehlungen, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten und zur Etablierung einer Circular Economy beitragen.

Forschungsschwerpunkte

  • Planung und Durchführung von empirischen Studien zu verhaltensökonomischen Fragestellungen
  • Inhaltliche Schwerpunkte:
    • Akzeptanz von neuen Technologien z.B. Künstliche Intelligenz
    • Innovationsentwicklung und Produktdesign, insb. Usability und User Experience
    • Konsumforschung
    • Marktforschung, v.a. in den Bereichen Konsum und Gesundheit
    • Verhaltensökonomie
    • Wahrnehmung von Websites
    • Wirksamkeit von Green Nudges
  • Methodische Schwerpunkte:
    • Online-Experimente und Intervention Tournaments
    • Conjoint Analysen
    • Cluster-randomisierte Studien
    • Eye-tracking Studien
    • Entwicklung von Messverfahren.
    • Potentialanalysen
    • Usability-Studien

Wirtschaftspsychologisches Labor

Das wirtschaftspsychologische Labor an der HSBI bietet moderne Technik für verhaltenswissenschaftliche Studien. Durch Einwegspiegel im Versuchs- und Kontrollraum können Teilnehmer ungestört beobachtet werden, während Kameras und Mikrofone alles aufzeichnen. Mithilfe von Eyetrackern können Aufmerksamkeitsprozesse in verschiedenen Situationen (z. B. beim Umgang mit Produkten oder auf einer Website) sehr präzise untersucht werden, sowohl am Computer als auch in realen Umgebungen. Weitere Informationen zum Wirtschaftspsychologischen Labor der HSBI

Eyetracker und Ergebnisse
Zum Wirtschaftspsychologischen Labor gehören ein mobiler und ein stationärer Eyetracker. Damit zeichnen die Wissenschaftler:innen die Blickrichtungen der Testpersonen auf, z.B. beim Lesen eines Textes. © P. Pollmeier/HSBI

Angebote im Rahmen von InCamS@BI

Science Bench beim Tag der offenen Tür
Eliza Starke erklärt Schüler:innen auf der Science Bench, wie die Verpackung das Kaufverhalten beeinflussen kann. © P. Pollmeier/HSBI

Die Forschungsgruppe arbeitet an folgenden Angeboten im Rahmen des Transferprojekts InCamS@BI mit:

Fragen

Die Kolleg:innen aus der InCamS@BI-Forschungsgruppe Wirtschaftspsychologie sind die richtigen Ansprechpartner:innen, wenn es um folgende Fragen geht:

  • Verbraucherverhalten verstehen und beeinflussen (insb. Green Nudging)
  • Verbesserung der Produktwahrnehmung und -akzeptanz
  • Verhaltensexperimente mit verschiedenen Modifikationen
  • Nachhaltigkeitsstrategien
  • Potenzialanalysen und Wirksamkeitsmessungen von Innovationen
  • Usability-Tests und Eye-Tracking-Studien zu o.g. Themen

 

Manuel Stegemann Eliza Starke und Gerrit Hirschfeld im Wirtschaftspsychologischen Labor
© P. Pollmeier/HSBI

Das Team

Die Kontaktdaten der InCamS@BI-Forschungsgruppe finden Sie hier: Team Wirtschaftspsychologie.

Eliza Starke, M.A.
Prof. Dr. Gerrit Hirschfeld
Prof. Dr. Manuel Stegemann

Unterstützt die Fachgruppe bei Bedarf:

Prof. Dr. Sybille Reichart