Geschlechtergerechte KI: Frauen fordern mehr Transparenz und Chancengleichheit
Denkfabrik veröffentlicht Ergebnisse des Projekts „Fit Für KI“.
Die Denkfabrik digitalisierte Arbeitswelt veröffentliche kürzlich den Ergebnisbericht zum Projekt Fit für KI mit dem Titel „Genderspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung, dem Verständnis und in den Weiterbildungswünschen bezüglich Künstlicher Intelligenz“.
Inmitten der zunehmenden Relevanz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ist eine breite Akzeptanz entscheidend. Aktuelle Studien belegen jedoch die starke Unterrepräsentation von Frauen in den zukünftigen KI-gestützten Berufen, was die Innovationskraft beeinträchtigt. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von KI werden sichtbar: Männer bewerten KI-Anwendungen positiver, schätzen ihre eigenen KI-Kompetenzen höher ein und haben mehr Vertrauen in die Technologie als Frauen. Trotz dieser Unterschiede sind beide Geschlechter darin einig, dass die Verständlichkeit von KI-Entscheidungen entscheidend ist und dass Weiterbildung im Bereich KI notwendig ist.
Die Studie „Fit für KI“ untersuchte im Mai 2023 in zwei Fokusgruppen mit jeweils zwölf Teilnehmerinnen genderrelevante Aspekte bei der Wahrnehmung und dem Verständnis von KI.
Es zeigte sich:
Frauen sehen im Streben nach Wissen den Schlüssel für ein verstärktes Interesse an KI. Ein defizitäreres KI-Wissen und Verständnis führen jedoch zu mangelndem Interesse und Engagement sowie fehlender Akzeptanz.
Frauen werden nach wie vor in Bildungseinrichtungen, aber auch durch KI-Systeme diskriminiert.
Bei Frauen spiegeln sich eine geringere Risikobereitschaft und sozialorientiertes Interesse im reservierten Umgang mit KI und kritischer Einstellung gegenüber KI wider. Zudem beeinflussen ausgeprägte Geschlechterstereotype das Interesse und die Selbsteinschätzung in Bezug auf Technik. Dies erschwert den Zugang von Frauen in diesen Bereichen.
Fehlende konkrete Anwendungsbeispiele und eine mangelnde Kommunikation über die Vor- und Nachteile von KI führen zu Enttäuschung.
Intransparentere Entscheidungsprozesse, Regulierung sowie Sorge und Unsicherheit beim Thema Datenschutz führen dazu, dass derzeitige KI-Systeme als nicht vertrauenswürdig wahrgenommen werden. Dies hat eine mangelnde Akzeptanz und Zurückhaltung zur Folge.
Der Bericht unterstreicht vor allem die Notwendigkeit eines inklusiven Bildungsumfelds, das Bewusstseinsbildung und Bildung für Frauen erfordert. Ebenso sollten Maßnahmen gegen diskriminierende Barrieren und Stereotypen ergriffen werden. Es wird außerdem betont, Frauen frühzeitig in die Entwicklung von KI-Anwendungen einzubeziehen und klare Regeln zu schaffen, um die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz sicherzustellen. Insgesamt dienen die Ergebnisse dieser Studie als unterstützende Grundlage für Unternehmen, die genderdifferenzierte Sensibilisierungs- und Weiterbildungsprozesse für die Einführung von KI planen.