Ingenieurinformatik

Abitur bzw. Fachhochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Vorbildung und Nachweis einer praktischen Tätigkeit von zehn Wochen Dauer (Vorpraktikum). Der Nachweis ist spätestens bis zum Beginn des vierten Semesters zu erbringen. Empfohlen wird jedoch, das Vorpraktikum vor Aufnahme des Studiums abzuschließen. Einzelheiten sind der Prüfungsordnung zu entnehmen.

Alle Zugangsmöglichkeiten (mit Fach-/Abitur, mit ausländischen Zeugnissen, mit beruflicher Qualifikation, Studiengangs-/Hochschulwechsel etc.) finden Sie unter dem Punkt „Bewerbung“.

Computer bzw. Controller sind heutzutage integrativer Bestandteil nahezu aller elektronischer Produkte und Geräte im privaten und beruflichen Umfeld. Technologiebeispiele für den vielfachen, integrierten und vernetzten Rechnereinsatz sind moderne Konsumgüter, Fahrzeuge, Verkehrsflug­zeuge sowie zukunftsweisende automatisierte Fertigungsanlagen.

Beim Studiengang Ingenieurinformatik handelt es sich um einen stark anwendungsorientierten Studiengang mit systemtechnischer Orien­tierung, der die Studierenden befähigen soll, an der Schnittstelle ­zwischen Informatik und Ingenieurwesen zu wirken. Während des ­Studiums wird ein breit gefächertes Wissen auf den Gebieten der Programmierung, der informatischen Algorithmen bis hin zu selbstlernenden Systemen, der Mustererkennung, der Mikrocontroller- und der Netzwerktechnik vermittelt. Dadurch werden unsere Absolvent:innen in die Lage versetzt, die komplexen Wechselwirkungen von Computersystemen mit ihrer technischen Umgebung zu verstehen und zu modellieren.

Ein besonderes Augenmerk des Studiums liegt in der Lösung von Auf­gaben in kleineren Gruppen von Studierenden. In diesem Kontext ­werden Kompetenzen u. a. auf den Gebieten Gruppendynamik, Kommu­nikation, Ergebnispräsentation und Dokumentation erworben und ausgebaut. Studierende erleben die Ausbildung als einen prägenden Prozess, der sie fachlich, überfachlich und auch persönlich auf ihr Berufsleben vorbereitet. Sie erfahren, wie informatische Systeme aufgebaut sind, mit­einander vernetzt wirken und Daten verarbeiten und aus­tauschen. Die zahlreichen und ständig erweiterten Dienste des Internets, ein­gebettete Mikrocontroller-Systeme und Software-Anwendungen, IT-­Sicherheit sowie Steuerungs- und Automatisierungstechnik bestimmen das Berufsbild einer Ingenieurin und eines Ingenieurs im Bereich der Ingenieur­informatik. In den beiden letzten Semestern ihres Studiums können Studierende zwischen unter­schiedlichen Profilschwerpunkten, wie z. B. Data-Science, Autonome Systeme und Robotik etc., wählen, um eine gewisse Spezialisierung im eigenen Studienverlauf vorzunehmen.

Der Studiengang Ingenieurinformatik umfasst sieben Semester, einschließlich einer 12-wöchigen Praxisphase in einem Industrie­unternehmen oder alternativ einem Auslandsstudiensemester. In der Vertiefungsphase werden den Studierenden umfassende Kenntnisse in den Bereichen Betriebssysteme, Embedded Systems, Software-­Entwicklung, Simulation von Komponenten und Systemen, Machine Learning and Data Mining sowie High Performance ­Computing ­vermittelt. In diesem Abschnitt können Wahlmodule aus ­einem der Profilschwerpunkte (z. B. „Data Science“) gewählt werden. Das siebte Semester wird mit der Bachelorarbeit ­ab­geschlossen.

Studierenden werden in einem Vollzeitstudium die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, um die Herausforderungen an ­Ingenieur:innen in modernen Unternehmen sicher bewältigen zu können. Bereits ab dem ersten Semester üben unsere Studierenden im Team zu arbeiten und zu kommunizieren.

Der hohe fachpraktische Anteil wird dadurch dokumentiert, dass in ­nahezu allen technischen Modulen begleitete Praktika angeboten ­werden. Der Bachelorstudiengang Ingenieurinformatik untergliedert sich in drei Studienabschnitte ein schließlich einer Praxis- und der Bachelorarbeitsphase. Im ersten Studienabschnitt, der die ersten zwei Semester umschließt, werden Grundlagen sowie Methoden- und Sprachkompetenzen vermittelt. Darauf aufbauend werden im zweiten Studienabschnitt (Fachsemester drei bis sechs) zunächst spezifische Fachgrundlagen und anschließend vertiefte Kenntnisse aus dem Gebiet der praktischen und technischen Informatik vermittelt.

1. Semester

• Einführung in die Ingenieurinformatik
• Informatik 1
• Mathematik A
• Physik 1
• Technisches Englisch 1

2. Semester

• Algorithmen und Datenstrukturen
• Elektrotechnische Grundlagen
• Informatik 2
• Mathematik B
• Mathematik C
• Physik 2

3. Semester

• Automatisierungstechnik
• Betriebswirtschaftslehre
• Digitalelektronik I
• Netzwerktechnik
• Software Engineering
• Teamprojekt Ingenieurinformatik

4. Semester

• Bildverarbeitung und Mustererkennung
• Digitalelektronik II
• Maschinelles Lernen und Data Mining
• Numerische Mathematik
• Regelungstechnik
• Wahlmodul

5. Semester

• Mikrocontroller
• Numerische Simulation
• Rechnerarchitekturen
• Simulationstechnik
• Studienarbeit (Projekt 2)
• Wahlmodul

6. Semester

• Betriebssysteme
• Datenbank-Anwendungen
• Embedded Systems
• High Performance Computing
• Wahlmodul
• Wahlmodul

7. Semester

• Bachelorarbeit
• Kolloquium
• Praxisphase

Die Absolvent:innen der Ingenieurinformatik sind im Überschneidungsbereich zwischen Informatik und Ingenieurwesen tätig. Sie sind als Entwickler:innen, Projekt-Manager:innen oder Projektleiter:innen ­erfolgreich, entwickeln controller-basierte Komponenten, arbeiten als Softwarearchitekt:innen und -entwickler:innen, simulieren und entwickeln ­automatische Steuerungen für Systeme und Anlagen, entwerfen sichere Computer-Netzwerke oder erarbeiten als Consultant einer ­Unter­nehmens­beratung kundenspezifische Lösungen.