Malort nach Arno Stern
Den Spuren folgen Bilder
Der Fachbereich hält einen Raum vor, der als Malort eingerichtet ist. Studierende können hier die Erfahrung machen, wie man Kinder beim Malen begleitet, ohne sie inhaltlich anzuleiten im Sinne einer Manipulation ihrer intuitiven Zeichenwahl. Die Studierenden machen auch mit ihren eigenen Malerfahrungen auf den Weg zurück zu einer intuitiven Malweise. Das Konzept des Malortes geht auf Arno Stern zurück.
Arno Stern, geboren 1924, ist Beobachter - Beobachter spontanen Malens bei Kindern und Erwachsenen ohne Malerfahrung. Im Urwald Südamerikas, in der Wüste Afrikas und in den Steppen Vorderasiens ließ er Kinder und Erwachsene intuitiv malen. Arno Stern eröffnete 1946 seinen ersten Malort in Paris und wurde mit diesem Konzept international bekannt. Der Malort ist ein geschützter Raum, in dem die Materialien zum Malspiel, wie er das intuitive, unkommentierte Malen nennt, bereitgestellt werden. Den Malprozess der Kinder begleitet er in einer dienenden Rolle, also mit der größtmöglichen Zurückhaltung. So folgen die malenden Kinder der auf ihren Blättern entstehenden Spur und bilden dabei immer wieder archetypische Formen. Diese Formen begegnen Stern später immer wieder auf seinen Reisen. Seine Schlussfolgerung: Die Formulation, wie er die wiederkehrenden Elemente der Formensprache nennt, ist ein universelles Zeichensystem, das jedem Menschen, unabhängig von seiner kulturellen Prägung innewohnt.
Im Mai 2010 war Arno Stern zu Gast am Fachbereich und referierte vor Studierenden.