In der Maschinenhalle am Campus Minden werden aus Ideen echte Produkte
Studierende der praxisintegrierten Studiengänge Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen erlernen in der Maschinenhalle unterschiedliche Fertigungstechniken.
Minden (fhb). Mit scheinbarer Leichtigkeit biegt die Maschine ein Blech in einen rechten Winkel. Ein anderes Gerät fräst präzise einen Metallblock in die gewünschte Form und in der Spritzgießmaschine lässt sich die Serienproduktion von Stapelkästen nachahmen. Seit 2015 bietet die Maschinenhalle am Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld mit ihren zahlreichen Geräten den Studierenden eine praxisnahe Ausbildung.
„Mit einer Tiefziehmaschine lässt sich beispielsweise eine Art Eiswürfelform aus Kunststoff herstellen. Eine flache Kunststoffplatte wird hierzu in einem Ofen erhitzt. Mithilfe eines größeren, haushaltsüblichen Staubsaugers erzeugen wir dann ein Vakuum. Dadurch wird die Kunststoffplatte über die gewünschte Form gezogen und wir erhalten einen Abdruck“, erklärt Prof. Paßmann. Mit der Form lassen sich dann die gewünschten Bauteile nachproduzieren.
Selbstständig eigene Produkte entwickeln
Prof. Paßmann leitet gemeinsam mit Hubertus Lübbesmeier, wissenschaftlicher Mitarbeiter in Minden, die Maschinenhalle. Paßmann schätzt am Campus Minden, dass die Studierenden die komplette Produktentwicklungskette kennenlernen. „Die Maschinenhalle ist hierbei unerlässlich, um die Studierenden ans Tüfteln und die Entwicklung von technischen Ideen heranzuführen. Bei uns können sie lernen, selbstständig eigene Projekte zu entwickeln.“
Auch Prof. Dr.-Ing. Vanessa Uhlig-Andrae arbeitet mit ihren Studierenden in der Maschinenhalle. Sie leitet den Studiengang Maschinenbau am Campus Minden. In ihrem Lehrgebiet der Fertigungstechnik beschäftigt sie sich hauptsächlich mit Fertigungsverfahren der Metallverarbeitung: Drehen, Fräsen, Bohren sowie umformende Verfahren, etwa zum Biegen von Metallblechen.
Portable Fräsmaschine für Schulbesuche
„Im Rahmen eines Studierendenprojekts haben wir eine portable Fräsmaschine entwickelt, die wir für Infoveranstaltungen mit Schülerinnen und Schülern nutzen können“, berichtet Professorin Uhlig-Andrae. Bei Schulbesuchen können die Schülerinnen und Schüler hautnah miterleben, wie in der Maschine kleine Metallskulpturen gefräst werden. Und als kleines Andenken können sie diese mit nach Hause nehmen.
Im CAD-Labor Ideen entwickeln und in der Maschinenhalle umsetzen
Die Maschinenhalle wurde 2015 mit dem Bezug des neuen Gebäudes D am Campus Minden eingeweiht. Sie bildet einen wichtigen Teil in der Prozesskette am Campus Minden, zusammen mit dem CAD-Labor. Hier können die zu fertigenden Teile in CAD-Systemen entworfen werden, um diese dann in der Maschinenhalle anzufertigen. CAD, das steht für Computer-Aided Design. Früher wurden Konstruktionen am Zeichenbrett mit Papier und Bleistift kreiert. Heute geschieht dies am Rechner.
Maschinen stehen auch für Studierende der Informatik und Architektur zur Verfügung
Aber auch Studierende aus anderen Studiengängen wie Informatik oder Architektur können auf die vielfältigen Fertigungsmöglichkeiten zurückgreifen. In der Maschinenhalle wurden schon viele Bauteile gefertigt, die in verschiedenen Studienrichtungen am Campus Minden zum Einsatz kamen. (Juri Wunder / mst)
Präsentation der Maschinenhalle am 18. November bei der Infoveranstaltung zum praxisintegrierten Studium
Wer die Maschinenhalle live vor Ort besichtigen möchte, hat dazu am 18. November 2021 ab 16 Uhr die passende Gelegenheit. Im Rahmen der Infoveranstaltung zum praxisintegrierten Studium am Campus Minden geben Prof. Uhlig-Andrae, Prof. Paßmann und Hubertus Lübbesmeier einen Einblick in das Maschinenlabor.