19.07.2023

Fachbereich Gesundheit beim Inklusionsforum der Special Olympics World Games

In der Konferenzhalle ist in Sprecher auf einer großen Leinwand zu sehen
Das Global Forum fand zum ersten Mal bei den Weltspielen statt und ermöglichte einen direkten Austausch aller Beteiligten. © privat
Zugang zur Konferenzhalle
Das Global Forum fand zum ersten Mal bei den Weltspielen statt und ermöglichte einen direkten Austausch aller Beteiligten. © privat
Nils Vetter vor einem Konferenzbanner
Nils Vetter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Gesundheit. © privat
Eröffnungsfeier der Special Olympics World Games 2023
Dirk Bruland und Nils Vetter nahmen auch an der Eröffnungsveranstaltung der Spiele teil. © privat
Eröffnungsfeier der Specia Olympics World Games 2023
Dirk Bruland und Nils Vetter nahmen auch an der Eröffnungsveranstaltung der Spiele teil. © privat

Erstmals haben die Special Olympics World Games in Deutschland stattgefunden. Bei der Premiere des „Global Forum for Inclusion“ in Berlin waren auch zwei Mitarbeiter des Fachbereichs Gesundheit der Hochschule Bielefeld (HSBI) dabei.

Bielefeld (hsbi). Mit über 7.000 Athletinnen und Athleten aus aller Welt sind die Special Olympics World Games die größte Sportveranstaltung für Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Die Großveranstaltung, die vom 17. bis 25. Juni in Berlin stattfand, bot den perfekten Rahmen für das „Global Forum for Inclusion“, einem innovativen, inklusiven und interdisziplinären Konferenzformat. Daran durften auch Dr. Dirk Bruland und Nils Vetter vom Fachbereich Gesundheit der HSBI teilnehmen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter stellten auf dem Kongress das partizipative Forschungsprojekt „Erklärvideos zur Stärkung der Gesundheitskompetenz für Menschen mit geistiger Behinderung“, kurz GeKo – MmgB, vor. Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt war eines von 20 Projekten, die zu dem Kongress eingeladen waren.

In einem Workshop präsentierten Dirk Bruland und Nils Vetter den Forschungsstand und Ergebnisse über die Gesundheitskompetenz von Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung sowie die partizipative Entstehung der Kompetenzvideos. Bruland: „Da die partizipativ eingebundenen Co-Forschenden, die an unseren Erklärvideos mitgewirkt haben, nicht dabei sein konnten, haben wir ein Video extra in Englisch übersetzen lassen und haben dieses stellvertretend vor Ort gezeigt.“ Die rund 25 internationalen Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten großes Interesse an einem Austausch mit den Forschenden des Fachbereichs Gesundheit. Darunter waren zum Beispiel Forschende aus Südafrika, Mentorinnen von Young Athletes und Begleitpersonen von Athletinnen und Athleten.  

Global Forum erstmals bei den Weltspielen

Das Konferenzformat hat seine Wurzeln in den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention (CRPD), in der die uneingeschränkte Teilhabe und Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung in der Gesellschaft festgeschrieben ist. Das Global Forum fand zum ersten Mal bei den Weltspielen statt und ermöglichte einen direkten Austausch zwischen den Teilnehmenden und Regierungsvertreter*innen aus aller Welt, führenden Ökonom*innen, internationalen Wissenschaftler*innen und Forscher*innen sowie Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und internationalen NGOs. Das Forum begann am 17. Juni 2023 mit Eröffnungsreden unter anderem von der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Dr. Katarina Barley, dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, dem Präsidenten der Special Olympics, Thimothy Shriver, sowie verschiedenen Athletinnen und Athleten.

Bruland und Vetter nahmen auch an der Eröffnungsveranstaltung der Spiele teil und waren begeistert von der Stimmung, die in der ganzen Stadt zu spüren war, wie Nils Vetter berichtet: „Man konnte die Beteiligten an einem lila Band erkennen. In der U-Bahn fragten wir Personen mit einem lila Band nach dem Weg und haben neben der Auskunft auch gleich Autogrammkarten bekommen, denn es war das österreichische Reitteam.“ Und Bruland ergänzt: „Die gute Stimmung und das Zeichen für Inklusion waren auch im Forum zu spüren.“  

Grund zum Jubeln gab es dann auch noch, als Jörg Orth die Gold-Medaille im Boccia-Einzel der Männer holte. Der Kontakt zu dem Olympioniken aus Peckelsheim war ebenfalls über das GeKo-Projekt entstanden. Orth hatte zusammen mit seiner Mannschaft Anfang Mai einen Trainingstag vor dem HSBI-Gebäude beim Tag der offenen Tür.

Text: Dirk Bruland / Verena Kukuk