31.10.2023

Best of architecture: Werkschau der Architekturstudierenden zeigt Entwürfe des zurückliegenden Semesters auf dem Campus Minden

Modell eines Studierenden
Architekturstudierende zeigen Modelle, Pläne und Entwürfe aus dem vergangenen Semester im Foyer des Hörsaalgebäudes am Campus Minden der HSBI. © Starodubskij/HSBI
Absolventinnen Foto
Das Architektur-Team (v. l.) Jannis Kresse, Prof. Dipl.-Ing. Bettina Georg, Prof. Dipl.-Ing. Andreas Kopp, M.A. Kirsten Gradt, Prof. Dipl.-Ing. Bernhard Niebuhr, Prof. Dipl.-Ing. Bettina Mons, Prof. Dipl.-Ing. Georg Schönborn, Prof. Dipl.-Ing. Peter Sassenroth, Ole Kopahs, Dipl.-Ing. Arne Nissle. © Starodubskij/HSBI
begeisterte Gesichter während den Vorstellungen
In heiterer Atmosphäre bot die Ausstellungseröffnung auch Gelegenheit zum fachlichen Austausch. © Starodubskij/HSBI

Noch bis zum 16. November präsentieren Architekturstudierende am Campus Minden der Hochschule Bielefeld ausgewählte Arbeiten des vergangenen Semesters. Zu sehen ist die Ausstellung „best of architecture - SoSe 2023“ im Foyer des Hörsaalgebäudes auf dem Campus an der Artilleriestraße. Mit dabei: ein preisgekröntes Werk und ein Thema, das unverhofft einen realistischen Bezug bekommen hat. 

Minden (hsbi). Vor dem Audimax herrscht leichtes Gedränge. Eine große Gruppe Studierender hat sich vor Stellwänden versammelt und betrachtet architektonische Modelle. Verstecken funktioniert aber auch in der Menge nicht. „Haben Sie das gemacht?“, fragt Prof. Dr. Bernd Niebuhr und deutet auf ein Modell. Der angesprochene Student tritt nur zögerlich aus der zweiten Reihe hervor und nickt etwas verlegen. Aber Niebuhr ist voll des Lobes: „Toll. Eine Mischung aus Skulptur und Gebäude. Der Raum ist um die Treppe gestaltet und nicht wie üblich die Treppe in den Raum gesetzt!“ 

Nun schon zum dritten Mal wird derzeit die Ausstellung „best of architecture“ im Foyer des Hörsaalgebäudes auf dem Campus Minden der Hochschule Bielefeld (HSBI) präsentiert. Die Werkschau und ihre Eröffnung sind wieder eine feste Größe im Terminkalender des Fachbereichs geworden, nachdem umbau- und pandemiebedingt eine Präsentation der im Architekturstudium entstandenen Arbeiten lange nicht möglich war.

Modell mit Hochhaus
Die Masterarbeit von Kohlmeyer/Hormann: ein Kunsthybridhaus in Berlins City West

„Wir wollen die Vielfältigkeit des Studiums veranschaulichen und den Studierenden die Möglichkeit geben, über die Arbeiten ins Gespräch zu kommen und Anregungen für eigene, künftige Projekte zu erhalten“, erläutert Prof. Dipl.-Ing. Bettina Mons. Die Studiengangsleiterin des Bachelorstudiengangs Architektur hat auch diesmal gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen Prof. Dipl.-Ing. Bettina Georg, Prof. Dipl.-Ing. Gesche Grabenhorst, Prof. Dipl.-Ing. Andreas Kopp, Prof. Dipl.-Ing. Bernd Niebuhr, Prof. Dipl.-Ing. Peter Sassenroth und Prof. Dipl.-Ing. Georg Schönborn einen Querschnitt aus unterschiedlichen Semestern und verschiedenen Modulen zusammengestellt.

Gleich mehrere Entwürfe für Berlin 

Eine Gemeinsamkeit war nicht zu übersehen: In vielen Modulen lag der Fokus im Sommersemester auf dem Städtebau. Ob in Karlsruhe, Wiesbaden, Berlin, Berlin und noch zweimal Berlin. Aufgabenstellungen und Umsetzungen brachten aber jeweils einen ganz eigenen Schwerpunkt mit sich, von der Innenraumgestaltung über den Konstruktionsprozess, der auch in der Ausführung mancher Modelle in mehreren Maßstäben sichtbar wurde, bis zu umfassenden Abschlussarbeiten.

Julia Hormann und Jenny Kohlmeyer hatten sich gemeinsam an die Masterarbeit gemacht. „Architektur ist auch im Berufsleben Teamarbeit, und wir beide sind schon seit dem Bachelor ein bewährtes Team“, sagt Kohlmeyer, und Hormann nickt. Für sie galt es, ein „Kunsthybridhaus“ in Berlins City West zu entwerfen, dem Stadtteil rund um den Bahnhof Zoo und Kurfürstendamm, auf zwei Grundstücken an der Hardenbergstraße zwischen der Universität der Künste und dem Amerika Haus. „Die Straße trennt die Gebäude, und diese Trennung haben wir auch inhaltlich umgesetzt in ‚Laut‘ und ‚Leise‘“, erläutert Jenny Kohlmeyer. „Im lauten Gebäude können Gruppen zusammenarbeiten, proben oder Konzerte veranstalten, im leisen Gebäude ist Raum für stille Einzelarbeiten.“ Und Julia Hormann ergänzt: „Die begrünten Dachterrassen dienen als Treffpunkte für alle.“ Sie rückt das ausladende Modell vor den Entwurfsplänen ein wenig zurecht. Fein gearbeitet sind die Lamellen der Fassaden, wie aus einem Guss. Hormann lacht: „Das Basteln war manchmal sehr frustrierend mit diesen kleinsten Teilen. Bis wir schließlich einen 3-D-Drucker genutzt haben.“

Studierende entwerfen Bauten für die Kunst

Modell von der Seite
Vielfältig: Entwürfe für einen mehrgeschossigen Einraum mit einer zentralen Treppe.

Auch die Studierenden von Peter Sassenroth haben sich während des Semesters mit einem Bau für die Kunst beschäftigt, nämlich mit einem eigenständigen Neubau als Erweiterung für das Berliner GRIPS-Theater. Entstanden sind vielfältige Arbeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Material genug für eine eigene Ausstellung. Und im Foyer auf dem Campus Minden ist tatsächlich nur ein Bruchteil zu sehen. Sassenroth hebt entschuldigend die Schultern: „Die meisten Werke sind gerade auf der Rückreise aus Berlin“, erklärt er. „Sie wurden zusammen mit Arbeiten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur im GRIPS-Theater gezeigt.“ Während der Berliner Ausstellung gab es eine Überraschung: Unverhofft wurde von der Politik die Finanzierung eines Erweiterungsbaus für die Kulturstätte beschlossen. „Das Thema bleibt also nicht in der Theorie, sondern bekommt einen ganz realistischen Hintergrund“, freut sich Sassenroth.

Jannis Kresse
Jannis Kresse gewann mit seiner Masterarbeit den bundesweiten Preis campus3 für Hochschularchitektur.

Grund zur Freude hat auch Jannis Kresse. Nicht allein wegen des erfolgreichen Abschlusses seines Masterstudiums: Mit seiner Masterarbeit, dem Entwurf eines innovativen Forschungsgebäudes für das renommierte Karlsruher Institut für Technologie (KIT), gewann er den bundesweiten Wettbewerb campus3 für Hochschularchitektur. (uh)

Weitere Informationen

Die Ausstellung „best of architecture“ ist noch bis zum 16. November im Foyer des B-Gebäudes (vor dem Audimax im Hörsaalgebäude) auf dem Campus Minden der HSBI zu sehen, Artilleriestraße 9, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr.

Campus Minden
Bachelorstudiengang Architektur
Masterstudiengang Integrales Bauen
Wettbewerb campus3

 Für weiteres Bildmaterial können Sie sich gerne an presse@hsbi.de wenden.