„50 Jahre Zukunft“: Die Fachhochschule Bielefeld startet in ihr Jubiläumsjahr – und blickt nach vorn
1971 wurde die Fachhochschule (FH) Bielefeld gegründet. Heute, genau ein halbes Jahrhundert später, studieren über 11.000 Menschen an den FH-Standorten in Bielefeld, Minden und Gütersloh.
Bielefeld (fhb). Bunte Lichter huschen über die Fassade. Der Campus wird in ein zauberhaftes Licht getaucht. Ein stilisierter Schriftzug wandert über die Fenster: „50 Years of Future“. Wer in den kommenden zwei Wochen abends zwischen 18.30 und 21 Uhr das Hauptgebäude der Fachhochschule Bielefeld an der Interaktion 1 passiert, wird mit einer kunstvollen Illumination auf das 50-jährige Jubiläum von Ostwestfalen-Lippes größter Hochschule für Angewandte Wissenschaften gestoßen.
Auftakt des Jubiläumsjahres: Illumination der Fassade
Pandemiebedingte Neuplanung des Jubiläums
Die Lichtershow bildet den Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen für Studierende, Studieninteressierte, Beschäftigte und Öffentlichkeit. Die ursprünglichen Pläne zur Begehung des Jubiläums mussten pandemiebedingt teils verworfen, teils neu gedacht werden: Highlight der Feierlichkeiten wird nun im September der Jubiläumsempfang mit einer öffentlichen Ausstellung sein, die maßgeblich von der Studienrichtung „Digital Media and Experiment“ vom Fachbereich Gestaltung konzipiert wird. Auch eine Festschrift unter der Ägide von Prof. Dr. Andreas Beaugrand, ebenfalls vom Fachbereich Gestaltung, wird dann erscheinen. Zudem werden im Verlauf des Jahres verschiedene, zumeist digitale Veranstaltungen, die traditionell zum Hochschuljahr gehören, in den Kontext des Jubiläums gestellt, darunter unter anderem die Online-Info-Woche im Mai sowie der interdisziplinäre Digitalisierungskongress im November.
Zukunftsorientierung als Tradition
Das FH-Jubiläum steht unter dem Motto „50 Years of Future“ oder zu Deutsch: „50 Jahre Zukunft“. Dazu erklärt die Präsidentin der FH Bielefeld, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk: „50 Jahre Zukunft lenkt den Blick auf zwei gedankliche Korridore: Zum einen in die Vergangenheit – welche Zukunftsvorstellungen waren in den vergangenen 50 Jahren für die Akteurinnen und Akteure an der FH Bielefeld prägend? Zum anderen nach vorn gerichtet mit der Frage, wie wir die nächsten 50 Jahre gestalten wollen und welche Erfahrungen aus der Vergangenheit uns helfen, zielsicher zu agieren. Das Motto bedeutet in jedem Fall 50 Jahre Streben nach Zukunftsfähigkeit, und so schärft es Profil und Anspruch der Fachhochschule Bielefeld, die immer schon in Lehre und Forschung den Anwendungsbezug für gesellschaftlich relevante Themen im Fokus hatte und hat.“
Lehre ergänzt durch Forschung und Transfer
Dem reinen Praxisbezug sind die Fachhochschulen im Lauf der Jahre allerdings längst entwachsen. Ursprünglich als reine Lehreinrichtungen konzipiert, bilden Forschung und Transfer heute neben der Lehre wichtige Standbeine. Am 1. August 1971, als die Fachhochschule Bielefeld im Zuge der ersten Gründungswelle von Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland aus sechs ostwestfälischen Vorgängereinrichtungen entstanden ist, war das zunächst noch nicht der Fall. Damals gehörte es zu den Zielen, bestehende Ausbildungen zu akademisieren und das akademische Ausbildungsangebot zu erweitern, insbesondere für Menschen, die „auf dem zweiten Bildungsweg“ ihre Qualifizierung weitertreiben wollten.
Inzwischen ist der Forschungsauftrag den Fachhochschulen, und so auch der FH Bielefeld, ins Landeshochschulgesetz geschrieben worden. „Der Anspruch, neben der Lehre auch in der anwendungsorientierten Forschung exzellent zu sein, vor allem in Kooperation mit regionalen Unternehmen, hat die Bedeutung der Fachhochschulen enorm gesteigert“, so Ingeborg Schramm-Wölk.
Auch das ein Grund zum Feiern: Mit der 14-minütigen 3D-Show wählt die FH im eher tristen Januar einen Corona-konformen Einstieg in ihr Jubiläumsjahr und setzt ein starkes visuelles Zeichen nach außen. Die Show wird zudem als Video im Internetauftritt der FH veröffentlicht. Umgesetzt hat die Illumination die Firma TNL, die ihren Sitz am Rottmannshof hat, nur einige hundert Meter entfernt vom FH-Hauptgebäude. TNL hatte bereits zur Einweihung des Baus 2015 die Fassade am Haupteingang mit einer Animation illuminiert. Damals wurde die Front komplett vermessen, sodass die wesentliche Grundlage für ein erneutes Bespielen bereits vorhanden war.
Abschließend noch einmal Ingeborg Schramm-Wölk: „Das 2015 eingeweihte Hauptgebäude der FH Bielefeld ist ein moderner Hochschulbau, der ganz wesentlich dazu beiträgt, dass die Fachbereiche noch näher zusammenrücken. Die daraus resultierende Intensivierung der interdisziplinären Kooperation ist ein ganz wesentliches Erfolgsrezept für die Zukunft. Insofern finde ich es überaus passend, unsere Jubiläumsleitlinie ‚50 Jahre Zukunft‘ auf das Hauptgebäude zu projizieren.“ (lk/vku)