Das exklusive Elektroauto Tesla Model S teilen sich acht Personen aus Bielefeld in Form eines Carsharingmodells. Die FH Bielefeld nutzt es als Forschungsobjekt.
Bielefeld (fhb). Der Tesla ist derzeit das beste Elektroauto auf dem Markt – da sind sich alle Experten einig. Denn mit etwa 500 Kilometern hat er mit Abstand die größte Reichweite und die schnellste Schnellladefunktion der Akkus. Einen Tesla Model S teilen sich nun acht Personen aus Bielefeld als Carsharing-Modell.
Entstanden ist die Idee im Umfeld der e-Cross Germany, einer Art Rallye mit Elektroautos durch Deutschland. „Ein Unternehmer aus Steinhagen stellte das Auto zur Verfügung und die Carsharing-Teilnehmer entschieden sich dazu, längere Geschäftsfahrten, sofern sie nicht mit dem Zug durchgeführt werden können, per Elektroauto zu absolvieren“, berichtet Jens Ohlemeyer, Tour Manager der e-Cross Germany und Vorstandsvorsitzender der KlimaWoche Bielefeld. Die beiden Vereine verwalten das Carsharing und können dafür umsonst fahren. Die anderen sechs Teilnehmer beteiligen sich je nach gefahrenen Kilometern und genutzter Zeit an den Kosten von 2.000 Euro im Monat. Fester Standpunkt des Teslas ist die Tiefgarage unter dem Hauptgebäude der Fachhochschule (FH) Bielefeld. „Bei uns wird das Auto geladen, gewartet und betreut“, berichtet Prof. Dr. Lothar Budde, Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik und selbst einer der sechs Tesla-Fahrer. Neben dem exklusiven Tesla steht bereits seit 2014 ein Mercedes Benz Vito e-Cell in der FH-Tiefgarage, der ebenfalls von der KlimaWoche Bielefeld betreut wird. „Diesen kann jedes unserer Mitglieder nutzen“, erklärt Ohlemeyer.
Dass die FH Bielefeld die beiden Fahrzeuge beherbergt und betreut, hat einen ganz einfachen Grund: „Zum einen wollen wir das Bewusstsein der Studierenden für die Elektromobilität schaffen. Aber natürlich sind die beiden Fahrzeuge auch Versuchsobjekte. Wir sammeln die Daten und werden sie in unsere Projekte einfließen lassen“, berichtet Dekan Budde. Dabei werde es sowohl um die Verbesserung von Carsharing-Modellen gehen als auch die Entwicklung neuer Ladestationen oder die so genannte Reichweiten-Angst, also irgendwo auf der Strecke liegenzubleiben. Dieses Problem ist Budde bestens bekannt: „Da bin ich aber wohl der einzige in der Runde der Carsharer“, erzählt er schmunzelnd. In diesem Projekt könnten zukünftig Ingenieure, Informatiker und Psychologen Hand in Hand arbeiten, meint Budde.
Jens Ohlemyer sieht das private Carsharing-Projekt des Teslas als zukunftweisend: „Wir sind eine Interessengemeinschaft und wollen zeigen, wie man ein Fahrzeug intelligent gemeinsam nutzen kann.“ Gerade Bielefeld sei dabei ein fast weißer Fleck auf der Elektroautolandkarte. „Es gibt nur rund 20 öffentliche Ladestationen“, so Ohlemeyer. Er plädiert dafür, sich bei der Elektromobilität hohe Ziele zu setzen, wie die ausschließliche Zulassung von Elektro-Bussen und Elektro-PKW ab 2025. „Dann müssen sich die Industrie sowie die Privatpersonen darauf einstellen“, sagt Ohlemeyer.