Interaktive Ausstellung "Leonardo da Vinci" in der FH Bielefeld
Ein Schneckengetriebe, ein Flaschenzug, eine Sperrklinke, ein Nockenhammer, eine Feilenhaumaschine - das sind nur einige der Modelle, an denen Studierende der Fachhochschule (FH) Bielefeld gearbeitet haben, die in der Ausstellung "Leonardo da Vinci" im Fachbereich Mathematik und Technik, Am Stadtholz 24 in Bielefeld vom 30. März bis zum Jahresende zu sehen sein werden.
In einer Gemeinschaftsaktion mit dem Museum Huelsmann wurde eine umfangreiche Ausstellung entwickelt, in der über den Schwerpunkt Maschinenbau hinaus viele Facetten von Leonardo da Vinci anschaulich dargestellt werden. "Natürlich kann keine Ausstellung das Universalgenie Leonardo vollständig würdigen", so Projektleiter Professor Dr. Horst Langer, "doch erhält hier der Betrachter über einige Schwerpunkte seines wissenschaftlichen Lebens Informationen; so wird mit Beispielen eingegangen auf die Malerei, die Architektur, seine Karikaturen, das riesige Sforza-Pferd, die medizinischen Untersuchungen."
Neben der Reproduktion vieler Handzeichnungen finden sich in der Ausstellung Kommentare und Urteile von Persönlichkeiten, von Zeitzeugen und viele liebevoll zusammengetragene Details über Leonardos Leben, z.B. wie er lebte und sich ernährte, was er über Ärzte dachte und wie er sein Wissen erlangte, so dass man sich ein Bild machen kann von den tief greifenden Gedanken und der Detailversessenheit Leonardos. Das Besondere an dieser Ausstellung aber ist das interaktive Konzept. Die Modelle sind Realisierungen von Leonardos Skizzen und können vom Ausstellungsbesucher betätigt werden: Ob es das Schneckengetriebe oder die bewegliche Sturmleiter, der Schmiedehammer oder der Messwagen ist - Kurbeln, Griffe und Seile laden zum 'Begreifen' ein.
An der Dokumentationen und den Modellen haben 50 Studierende von drei Semestern des Studiengangs Produktentwicklung in mehreren Projektgruppen gearbeitet und die Ausstellung vorbereitet. In ihren Recherchearbeiten stießen die Studierenden auf die markige Weisheit Leonardos Es gibt immer eine andere Möglichkeit. "Wie kein anderer Sinnspruch steht er für die Produktentwicklung", so Dr. Langer, "die Suche nach Alternativen, nach anderen, neuen Lösungen zur Verbesserung und Optimierung von Produkten, Bauteilen und Prozessen unter Zuhilfenahme modernster Technologien. Das hat die Produktentwicklung hier mit Leonardo zu tun! Und damit avancierte Leonardo endgültig zum bestmöglichen Markenzeichen unseres Studiengangs Produktentwicklung im Fachbereich Mathematik und Technik."
"Die Dokumentation ist aber auch ein neues Gesicht, das sich die Produktentwicklung gegeben hat", ergänzt Dr. Langer weiter. "Wir erweitern die Dokumentation im laufenden Semester mit neuen Tafeln und Modellen und werden auch das Freigelände im Innenhof einbeziehen mit großen Objekten. Wir erhoffen uns aber auch von dem neuen Gesicht ein Strahlen in die Region, um studierwilligen jungen Frauen und Männern zu signalisieren: Schau Dir doch mal die Produktentwicklung an, da gibt es neben den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern jede Menge phantasievoller Kreativität."
Die Ausstellung umfasst:
19 gestaltete großformatige Tafeln über die unterschiedlichen Arbeitsgebiete Leonardos
20 Modelle mit den dazu gehörenden Originalskizzen und Erläuterungen
25 große Reproduktionen von Gemälden und technischen Entwürfen
20 kleine Tafeln, die manches Intimes von Leonardo berichten, über seine Bildung, was er über Musik und das Auge dachte, wie er lebte und noch so Manches zum Schmunzeln
dazu zehn Tafeln mit Kommentaren über Leonardo von Zeitgenossen bis zu lebenden Persönlichkeiten.
Leonardo da Vinci Vor über 550 Jahren wurde der Mann geboren, der die Welt verändern sollte. Am 15. April 1452 kam er in Vinci bei Empoli auf die Welt, und man nannte ihn später nach diesem kleinen toskanischen Dorf: Leonardo da Vinci. Das uneheliche Bauernkind entwickelte sich zu einem Universalgenie - ein Künstler, der sich zum Wissenschaftler machte. Damit wurde Leonardo da Vinci zum Inbegriff der Renaissance und zum Symbol des kreativen Menschen. Er war einzigartig auf seine Weise - unerreicht in der Vielfalt seines Schaffens.