Das Interesse war riesig, die Jury hatte die Qual der Wahl, die Ministerin ihre Freude: Rund 260 künstlerische Arbeiten haben Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen aus ganz Ostwestfalen-Lippe zu dem Kunstwettbewerb "Immer in Bewegung - Räder schaffen Lebensqualität" abgegeben. Unter dem Motto "Beweg' Dich - mach' mit!" hatte Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier von der Fachhochschule Bielefeld in Kooperation mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und mit NRW-Schulministerin Barbara Sommer als Schirmherrin zu dem Wettbewerb aufgerufen. Bei der Prämierungsveranstaltung mit buntem Rahmenprogramm am vergangenen Montag am Fachhochschulstandort Maschinenbau an der Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10 wurden tiefsinnige Malereien, filigrane Zeichnungen, künstlerische Digitalfotos, kreative Filme und Videos, skurrile Objekte und Skulpturen mit Preisen im Gesamtwert von rund 7.000 Euro ausgezeichnet. Den ersten Platz in ihrer Altersklasse und damit 500 Euro haben gewonnen: Laura Platte aus Lemgo mit ihrer futuristischen Buntstiftzeichnung "Stadt auf Rädern" (Klassen fünf bis sieben), Vanessa Bredenkamp, Goda Neck, Marie Schmittern und Lisa Trapp aus Bünde mit ihrem riesigen Stoffbanner "Die Entwicklung des Rades in der Geschichte" (Klassen acht bis zehn) sowie Rebecca Exl, Urs Spindler und Kerstin Wöltje aus Detmold mit ihrem wunderschönen Zeichentrickfilm "Beautiful World" (Klassen elf bis 13).
"Über das Medium Kunst ist es Professor Hörstmeier hier gelungen, bei unseren Schülerinnen und Schülern das Interesse für Technik und Physik zu wecken", freute sich Barbara Sommer, Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Prämierungsveranstaltung über den Erfolg. "Der Kunstwettbewerb ist ein wichtiger Beitrag, um junge Menschen auf die spätere Studien- und Berufswahl vorzubereiten", so die Ministerin und Schirmherrin weiter, "Schülerinnen und Schüler müssen heute die Sprache der Naturwissenschaften und Technik verstehen, um sich in der Welt von morgen orientieren zu können."
In den 264 abgegebenen Einzel- und Gruppenarbeiten für den Kunstwettbewerb der Fachhochschule Bielefeld werden die Geschichte des Rades, seine Bedeutung in der heutigen Zeit sowie Zukunftsvisionen beleuchtet: Zum Beispiel in Form einer entfremdeten Schubkarre mit elektronisch angetriebenem Zahnrad, eines rosafarbenen Kettcars in Pop-Art-Manier, einer Serie mit Kaltnadelradierungen, einer selbstgebauten Seifenkiste im Mittelpunkt eines Videos oder eines Zeichentrickfilms mit überraschenden Zeitsprüngen - die Vielfalt und Vielzahl der eingereichten Arbeiten war für die Veranstalter überwältigend.
Die kreativen Arbeiten stammen von Jugendlichen aus 14 Städten aller sechs Kreise Ostwestfalen-Lippes und aus dem Großraum Bielefeld. Bei der Umsetzung seit Beginn des neuen Schuljahres wurden sie überwiegend von ihren Kunstlehrerinnen und -lehrern begleitet, teilweise boten auch Physiklehrerinnen und -lehrer Unterstützung. "Diese zum Teil fachübergreifende Vorgehensweise begrüßen wir sehr, denn auch mit dieser Aktion wollen wir junge Menschen frühzeitig an die Ingenieurwissenschaften heranführen und so die Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule weiter festigen", so der Initiator, Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier, Dekan am Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Bielefeld und Gründer des Fachgebietes Fördertechnik, Materialfluss und Logistik (FML) und des Forschungs- und Entwicklungsbereiches Industrielle BewegungsTechnologie (IBT), die sich überwiegend mit Rädern und Rollsystemen beschäftigen.
Preise im Wert von rund 7.000 Euro
Bewertet wurden die kreativen Arbeiten von einer elfköpfigen Jury aus Lehrenden, Journalisten, Vertretern von Organisationen, Verbänden und Institutionen sowie aus Künstlern - darunter der Cartoonist Rolf Armbruster und Professor Andreas Beaugrand vom Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule, langjähriger Vorsitzender des Bielefelder Kunstvereins. Die drei besten Arbeiten jeder Altersgruppe (fünfte bis siebte, achte bis zehnte und elfte bis 13. Klasse) sowie weitere herausragende Arbeiten wurden mit Geld- und Sachpreisen von insgesamt rund 7.000 Euro belohnt. Jede/r Teilnehmer/in erhielt eine Urkunde und einen kleinen Sachpreis. Finanziert und gestiftet haben die Preise die Fachhochschule Bielefeld (FML / IBT) und regionale Unternehmen, Vereine und Institutionen.
Zur Preisverleihung mit Schulministerin Barbara Sommer hatte der Veranstalter ein buntes Rahmenprogramm organisiert. Neben einer Ausstellung mit Kunstwerken aus dem Wettbewerb, die noch bis zum 21. Oktober im Foyer der Fachhochschule an der Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10 zu sehen ist, gab es einen Trompete spielenden Hochrad-Artisten sowie aktive und interaktive Geschicklichkeitsspiele und Aktionen zum Experimentieren und Ausprobieren von technischen und physikalischen Zusammenhängen mit Gewinnmöglichkeiten für alle Besucherinnen und Besucher. "Es gibt bereits weitere Interessenten, die unsere Ausstellung zeigen wollen", freut sich Professor Hörstmeier.
Vieles dreht sich ums Rad
Seit seiner Erfindung hat das Rad beim Menschen für mehr Lebensqualität gesorgt. Heute sind Räder und Rollensysteme in der modernen Gesellschaft unverzichtbar, ob zur Fortbewegung oder zum Transport. Ob an Inlinern, Skateboards, City-Rollern, Fahrrädern, Autos oder Rollstühlen - Kinder und Jugendliche kommen genauso wenig ohne aus wie junggebliebene Erwachsene oder alte Menschen. Am Fachgebiet FML und am Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt IBT des Fachbereichs Maschinenbau der Fachhochschule Bielefeld dreht sich vieles ums Rad: Professoren, Ingenieure und Studierende haben bei Lehre und Forschung beispielsweise die Bewegungsabläufe bei Rollstühlen, Rollatoren, Elektromobilen oder Krankenbetten im Visier.
Die von ihm initiierte Einführung eines Qualitätsmanagementsystems vor zehn Jahren und die fortlaufende Zertifizierung in den Bereichen IBT und FML hat Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier zum Anlass für die Ausrichtung des Kunstwettbewerbs genommen. Als Kooperationspartner wirkt der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) mit seiner Landesvertretung Nordrhein-Westfalen sowie dem Teutoburger Bezirksverein, Arbeitskreis FML mit. Die Veranstaltung ist als Beitrag zum bundesweiten "Tag der Technik" anerkannt und in das einwöchige Veranstaltungsprogramm zu "10 Jahre Qualitätsmanagement" in der dritten Oktoberwoche eingebettet. Weitere Informationen unter "www.fh-bielefeld.de/ibt".
"Stadt auf Rädern": Die zwölfjährige Laura Platte (Mitte) aus der 7c des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums Lemgo holte mit ihrer futuristischen Buntstiftzeichnung den ersten Platz (500 Euro) unter den Jüngsten (5. bis 7. Klasse). Mit ihr freuten sich Herbert Stratmann als Sponsorenvertreter (GFFE Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Fachbereiche Elektrotechnik und Maschinenbau), NRW-Schulministerin Barbara Sommer, Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier vom Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Bielefeld, Initiator des Kunstwettbewerbes und Preissponsor (IBT) sowie Fachhochschulrektorin Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff.
"Die Entwicklung des Rades in der Geschichte": Vanessa Bredenkamp, Marie Schmittern, Goda Neck und Lisa Trapp aus der 10e des Freiherr-von-Stein-Gymnasiums Bünde erhielten für ihr riesiges Stoffbanner den ersten Platz (500 Euro) in ihrer Gruppe (8. bis 10. Klasse). Den Preis überreichte Kunstwettbewerbsinitiator Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier (re.) vom Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Bielefeld, es gratulierte Fachhochschulrektorin Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff.
"Beautiful World": Urs Spindler, Kerstin Wöltje und Rebecca Exl aus Detmold belegten mit ihrem wunderschönen Zeichentrickfilm den ersten Platz in ihrer Gruppe (11. bis 13. Klasse). Die Preisträger (Mitte) freuten sich im Beisein von Fachhochschulrektorin Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff (li.) über das Preisgeld von 500 Euro aus der Hand von Kunstwettbewerbsinitiator Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier (re.) vom Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Bielefeld.