19.10.2011

Corporate Design der FH Bielefeld mit dem ‚red dot award‘ ausgezeichnet

Drei Studierende hatten die ungewöhnliche Bildmarke entworfen. / „beierarbeit“ war für die CD-Umsetzung verantwortlich.

Bielefeld/Berlin (fhb). Die Meinungen der nur flüchtig Betrachtenden mögen auseinandergehen, die Einschätzungen der Experten indes sind eindeutig: Das (relativ) neue Logo der Fachhochschule Bielefeld, genau: die Treppe, die nicht nach oben, sondern in die Tiefe führt, wurde jetzt mit dem renommierten ‚red dot award‘ in der Kategorie „Corporate Design“ (CD) ausgezeichnet. Prof. Dirk Fütterer, Typograf und Kommunikationsdesigner am Fachbereich Gestaltung der FH Bielefeld, und Christoph Beier, Geschäftsführer der Bielefelder Design-Agentur „beierarbeit“, nahmen den Preis am 7. Oktober im Berliner Konzerthaus entgegen.         

Prämiert wurde damit ein origineller Gestaltungs-Entwurf, der zurückgeht auf die konzeptionelle Arbeit dreier Studierender des Fachbereichs Gestaltung: Mareike Knocks, Michael Erdmann und Robert Fischer hatten aus dem Wappen der Stadt Bielefeld mitsamt seiner Sparrenabbildung ihre markante Treppe abgeleitet und sich damit im Jahre 2008 im hausinternen Logo-Wettbewerb gegen sieben andere studentische Gruppen durchgesetzt. Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, die Präsidentin der FH Bielefeld, rückblickend: „Wir haben damals bewusst auf die Gestaltungskompetenz im eigenen Haus gesetzt. Die Verleihung des ‚red dot‘ verdeutlicht noch einmal, dass wir mit unserer Einschätzung richtig gelegen haben.“

Prof. Fütterer und sein Fachbereichskollege Prof. Uwe Göbel hatten die studentischen Arbeiten betreut. Fütterer über den Entwurf: „Wir sind eine Hochschule und kein Unternehmen. Deshalb durfte er ungewöhnlich und auch gegen den Strich sein.“ Vom ursprünglichen Gewinner-Trio blieb nur noch Mareike Knocks übrig, die mit Elena Perschin, Thomas Grützner und Jan Gläsker drei Gestalter-Kommilitonen fand, um das CD-System unter der Leitung von Prof. Fütterer zu entwickeln. Gut ein halbes Jahr sollten diese Kreativ-Arbeiten dauern. Dann übernahm „beierarbeit“. Christoph Beier, der die Ideen der angehenden Gestalter weiterentwickelte, verfeinerte und zu einem Corporate-Design-Manual zusammenfügte: „Die Studenten sind mit 80 bis 85 Prozent an der ‚red dot‘-Auszeichnung beteiligt.“            

Die Treppe als Bildmarke spielt mit dem visuellen Reiz der 2- und 3-Dimensionalität. Beier: „Ihre Ausrichtung widerspricht den gestalterischen Gepflogenheiten und hat etwas ungewöhnlich Sperriges. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass im Studium und in der Forschung nicht alles geradlinig, angepasst und stromlinienförmig verlaufen muss, aber dennoch zum Erfolg führen kann.“

Zudem sei diese Form extrem stark in der Wiedererkennung. „In der Anwendung auf den unterschiedlichen Medien wird mit der Logogrundform in diversen Vergrößerungen, Anschnitten und Drehungen gespielt“, hatte Gestalter Beier die ‚red dot‘-Jury wissen lassen. Er war mit der Umsetzung des Entwurfs beauftragt worden, weil die Studierenden keine diesbezüglichen berufsspezifischen Erfahrungen hatten.

So nahm die Corporate Design-Implementierung an der FH Bielefeld nach und nach Gestalt an, wurde unter dem Slogan „Einheit in Vielfalt“ ein Bündel von CD-Produkten auf den Weg gebracht: Briefbögen, Sammelmappen, Fahrzeugbeschriftung, Stempel, Hiss-Fahnen, Visitenkarten, Powerpoint-Vorlage, Stellenanzeige und vieles mehr. Präsidentin Rennen-Allhoff: „Das Projekt rund um die Einführung unseres neuen Corporate Designs ist nunmehr abgeschlossen. Unser Ressort Hochschulkommunikation ist mit den weiteren Arbeiten betraut.“