Campus Minden: Neues Forschungsprojekt in der Informatik

Minden (fhb). Die Informatik-Professoren Dr. Matthias König und Dr. Martin Hoffmann vom Mindener Fachbereich Technik der Fachhochschule (FH) Bielefeld starten in Kooperation mit der Firma Tinkerforge GmbH aus Stukenbrock ein Drittmittelprojekt, das in einem Umfang von 175.000 Euro für die Fachhochschule Bielefeld gefördert wird.

Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Entwicklung so genannter Eingebetteter Systeme. Eingebettete Systeme sind im Wesentlichen eigenständig mit ihrer Umwelt agierende Computer. Häufig werten Eingebettete Systeme Informationen von Sensoren aus und regeln entsprechend des Auswertungsergebnisses Aktuatoren. Diese arbeiten beispielsweise als Steuergeräte in Kraftfahrzeugen, intelligenten Heizungssteuerungen oder Herzschrittmachern.

Der Entwicklungsprozess eingebetteter Systeme ist generell sehr aufwendig und zeitintensiv. Die 2011 gegründete Firma Tinkerforge entwickelt daher ein Baukastensystem, das die Entwicklung eingebetteter Systeme für neue Anwendungen vereinfacht und beschleunigt. Dabei ist ein Ziel, einen sogenannten "Rapid Embedded Development Brick" (RED Brick), ein Hardware-Modul mit Abmessungen von  vier mal vier Zentimetern zu entwerfen. Dieses Modul ist Teil eines Baukastensystems, das weitere Module zur Sensorik und Aktorik beinhaltet. "Das einfache Zusammenstecken der Module und die Programmierung der dazugehörigen Software ergibt dann ein auf eine gewünschte Anwendung gemünztes System. Beispielsweise kann dies eine Motorsteuerung für einen Jalousieantrieb sein", erklärt Professor Matthias König. Über eine Kopplung mit einem Helligkeitssensor aus dem Baukastensystem könne schnell eine einfache Steuerung realisiert werden.

Das Forscherteam aus dem Unternehmen und der FH Bielefeld entwickelt in dem Projekt den "RED Brick" sowie einfach nutzbare Software zu seiner Programmierung. Der "RED Brick" verfügt über eine hohe Rechenleistung und eröffnet dem Baukastensystem der Firma Tinkerforge zahlreiche neue Anwendungsbereiche. Drei Mitarbeiter der FH Bielefeld werden zwei Jahre lang an der Entwicklung der Software arbeiten. Der Fokus wird dabei auf Anwendungen zur Heimautomatisierung sowie zur Bildverarbeitung von angeschlossenen Kameras gelegt.

Die Förderung des Forschungsprojekts erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI). Im Rahmen des "Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand" (ZIM) unterstützt die Bundesregierung die Kooperation von mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Stärkung derer Innovationskraft.