Labor für elektromagnetische Verträglichkeit

Praxismodul angewandte Wissenschaften
2018

Projekt angewandte Wissenschaft "Spionageabwehr"

Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sven Battermann beschäftigten sich 10 Studierende aus den Studiengängen Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen im Rahmen des Projekts angewandte Wissenschaft "Spionageabwehr" mit der Messung elektromagnetischer Strahlung. Der Fokus bei diesen Messungen war es, alltägliche Geräte wie Autoschlüssel und Computertastaturen auf Abstrahlungen zu untersuchen und sie gegebenenfalls auch zu manipulieren. Die Messungen wurden dabei nicht nur mit professionellen Laborgeräten, sondern auch mit einem Raspberry Pi und einem „SDR-USB-Stick“ durchgeführt.

Raspberry-Pi

Ein Raspberry-Pi ist ein Einplatinencomputer mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Kosten von rund 40 €. In Verbindung mit einem SDR-Stick (Software Defined Radio) lässt sich der Raspberry Pi mit ähnlichen Funktionen ausstatten wie ein Spectrum Analyzer, allerdings mit deutlichen Einschränkungen der maximalen Frequenz, der Bandbreite und im Komfort der Bedienung. Dennoch lassen sich mit dem verwendeten SDR-Stick Messungen im Bereich von 30 MHz bis 1,7 GHz durchführen. Mit anderen SDR-Sticks kann der Frequenzbereich noch vergrößert werden. Der hier verwendete Spectrum Analyzer gehört zum Laborequipment der Fachhochschule, hat einen Messbereich von 10 Hz bis 8,4 GHz und kostet im Vergleich etwa 80.000€.

Nachdem die Grundlagen der Messung von elektromagnetischer Strahlung erarbeitet worden sind und sich die Studierenden mit den Geräten vertraut gemacht haben, haben sie sich in kleinere Gruppen aufgeteilt. Die verschiedenen Gruppen beschäftigten sich dabei detailliert mit den Spionageobjekten Autoschlüssel, Tastatur und Funksteckdose.

Projektteams

Gruppe Autoschlüssel
Team Tastatur
Team Funksteckdose

 

Zusammenfassung

Die Ergebnisse dieses PAWs zeigen, wo mögliche "Spionageangriffe" stattfinden können und wie sie sich auch mit günstiger Hardware realisieren lassen. Zudem zeigt sich, wie kritisch manche Smart-Home-Anwendungen betrachtet werden sollten und worauf in der Zukunft zu achten ist. Die hier näher betrachteten "Spionageangriffe" zeigen dabei nur drei von sehr vielen mögliche Angriffen, die mit dieser Hardware realisiert werden können.

Die Projektergebnisse wurden allen Studierenden und Zuhörern im Audimax präsentiert und das Mindener Tageblatt berichtete über das Projekt in seiner Ausgabe vom 20.06.2018.

Team