Embedded Engineering Gespräche gehen in die zweite Runde
Im November letzten Jahres starteten am Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld die „Embedded Engineering Gespräche“. Die von der FH Bielefeld/Campus Minden, der Willert Software Tools GmbH und der Innovationsgesellschaft für Hochschule und Wirtschaft mbH mit Sitz im Kreis Schaumburg initiierte Gesprächsreihe wurde nun Mitte März fortgesetzt.
Im November letzten Jahres starteten am Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld die „Embedded Engineering Gespräche“. Die von der FH Bielefeld/Campus Minden, der Willert Software Tools GmbH und der Innovationsgesellschaft für Hochschule und Wirtschaft mbH mit Sitz im Kreis Schaumburg initiierte Gesprächsreihe wurde nun Mitte März fortgesetzt.
„Während beim Auftakt das Themenfeld noch sehr weit umrissen wurde und Themen wie Sicherheit der technischen Systeme oder der Einfluss des Internet-of-Things auf die Embedded Softwareentwicklung im Zentrum standen, wurden in der zweiten Gesprächsreihe das Konfigurationsmanagement, das Anforderungsmanagement und auch die internationale Norm IEC 61508 zur Entwicklung von programmierbaren elektronischen Systemen diskutiert“, fasst Informatik-Professor Dr. Dr.-Ing. Matthias König vom Campus Minden zusammen. Er selbst referierte über das sogenannte V-Modell im Kontext der internationalen Norm IEC 61508. „Dieser Standard beschäftigt sich mit dem Stand der Technik für die funktionale Sicherheit in programmierbaren elektronischen Systemen“, so König. Für die anwesenden Unternehmen sei dies ein wichtiger Gesichtspunkt, denn der Nachweis der Entwicklung nach aktuellen Standards ist für eine Risikobegrenzung im Falle einer Produkthaftung ein nicht zu unterschätzender Faktor, erklärte König.
Ein anderes Thema griff Aljoscha Pörtner, ebenfalls vom Campus Minden, auf. Strukturiertes Konfigurationsmanagement soll den Umgang mit der Komplexität in der Softwareentwicklung verbessern. Ähnlich den PKW-Plattformen in der Automobilindustrie könnten Software-Produktlinien mit einer ausgeprägten Komponentenorientierung die Software-Architektur transparenter und damit stabiler machen. In der anschließenden Diskussion wurde schnell deutlich, dass die Softwareentwicklung beim Thema Variantenmanagement noch in den Anfängen steckt. Die Entwicklung wird aber weiter beobachtet.
Wie wichtig das Anforderungsmanagement bei der Durchführung von Softwareentwicklungsprojekten ist, betonte Andreas Willert von der Willert Software Tools aus Bückeburg in seinem Vortrag.. „Die Entwicklung von Software gestaltet sich anders als die Entwicklung von mechanischen Geräten und Komponenten“, erklärte der Geschäftsführer des Unternehmens Die Softwareentwicklung sei häufig Anforderungsänderungen ausgesetzt, die sich unter anderem durch rapide technologische Änderungen ergeben. „Ein konsequent durchgeführtes Anforderungsmanagement schützt vor Enttäuschungen auf Seiten der Auftraggeber und vor Fehlentwicklungen auf Seiten der Softwareingenieure“, so Willert.
Der Gesprächskreis am Campus Minden wird in Zukunft weitere Themen vertiefen und auch Experten aus Unternehmen einladen, die über Ihre Erfahrungen berichten werden. Stefan Tegeler, Geschäftsführer der Innovationsgesellschaft für Hochschule und Wirtschaft mbH, skizzierte einen möglichen Ausblick der „Embedded Engineering Gespräche“. Ziel sei es, Unternehmen zusammenzuführen, die gegebenenfalls gemeinsam Entwicklungen vorantreiben und sich dauerhaft im Austausch befinden. Solche Netzwerke könnten sogar finanziell gefördert werden. Außerdem wurde an die anwesenden Unternehmen der Wunsch geäußert, ihre Erwartungen an die Gesprächsreihe zu formulieren.
Im Septembersoll die Reihe in Minden fortgesetzt werden. Bisher ist angedacht, das Thema Produkthaftung ins Zentrum zu rücken. Interessierte können sich per Email unter anmeldung@innovationsgesellschaft.com in den Einladungsverteiler aufnehmen lassen. Die Einladungen mit dem Programm werden rechtzeitig versandt.
Auf dem Foto v.li.: Prof. Dr. Dr.-Ing. Matthias König, Aljoscha Pörtner, Stefan Tegeler, Andreas Willert