Das Projekt wird in der Abteilung DPS Value Chain durchgeführt. DPS steht für „Digital Production & Services“ und ist eine zentrale Einheit von Phoenix Contact. Sie verantwortet sowohl den Betrieb als auch den Ausbau der IT-Infrastruktur- und Softwarelandschaft für die Unternehmensbereiche von Phoenix Contact. Deshalb ist die Einheit DPS in vielen Themenfeldern vertreten, angefangen beim Produktionslebenszyklus, über das ERP-System des Unternehmens und den Datenmodellen hin bis zum Financing und Vertrieb. Der Bereich Value Chain ist Teil der Einheit DPS und befasst sich mit der Wertschöpfungskette von Phoenix Contact. Sie steht den Business Areas u. a. bei Themen zur Produktion und Produktionsversorgung beratend zur Verfügung.
Ein Großteil des Aufgabenfelds ist das Lagermanagement bzw. Bestandsmanagement und die Verteilung des Bestands in der Produktion. Durch das starke Wachstum von Phoenix Contact in den vergangenen Jahren sind sowohl die Anzahl der Fertigungsaufträge als auch die Anforderungen an die Produktionsversorgung stark gestiegen. Daraus folgen bereits heute und zukünftig Anpassungen der Produktionsversorgung, die zeitnah durchgeführt werden sollten. Ein Beispiel für eine gestiegene Anforderung ist die Spritzgussfertigung von Phoenix Contact. Dort müssen 20 Ladehilfsmittel in der Minute, die in der kompletten Produktionshalle verteilt sind, abtransportiert werden. Zur selben Zeit müssen die Maschinen mit leeren Ladehilfsmitteln, Materialien und Werkzeugen versorgt werden. Dazu stehen verschiedene Konzepte der Produktionsversorgung zur Verfügung. Unter anderem sind dies Milkrun-Züge, Routenzüge (statisch und dynamisch), „First In – First Out“-Prinzip und Kanban Verfahren (Pull-Prinzip, Push-Prinzip).
In diesem Projekt soll erstens ein dynamisches Modell („Digitaler Zwilling“) entwickelt werden, das eine Bewertung verschiedener Szenarien der Produktionsversorgung im Rahmen der Strategieplanung von Phoenix Contact ermöglicht. Hierzu stehen Daten aus der Produktion und Produktionsplanung aus den letzten Jahren zur Verfügung. Zweitens soll auf Basis des digitalen Zwillings der Produktionsversorgung ein Entscheidungsunterstützungssystem entwickelt werden, das bei der optimalen Auswahl von Konzepten zur Produktionsversorgung inklusive der besten Parametrisierung unterstützt. Hier können sowohl Optimierungsverfahren als auch Verfahren des Reinforcement Learning auf Basis des digitalen Zwillings zum Einsatz kommen.