Datenbasierte Identifikation mathematischer Modelle von physikalischen Systemen
Projektübersicht
Anzahl Studierende
1
Art
Gefördertes Projekt mit externen Partnern
(bis Ende 2025), dann ggfs. Anbindung an Folgeprojekt
Projektverantwortung
Prof. Dr.-Ing. Martin Kohlhase, M.Sc. M. Dockhorn
Projektkontext
Projektpartner (bis Ende 2025):
Center for Applied Data Science
(Institut der HSBI)
Fraunhofer-Institut für
Entwurfstechnik Mechatronik
(Universität-Paderborn)
Der Studierende wird Teil des Projektteams und steht in regelmäßigem Austausch mit wissenschaftlichen Mitarbeitern der HSBI
Kurzbeschreibung
Kernthema der Forschung ist die Systemidentifikation. Diese konzentriert sich auf Schätzung mathematischer Modelle anhand von (Mess-)Daten und Systemwissen. Mathematische Modelle sind in diesem Kontext differenzial-algebraische Gleichungssysteme, die das Verhaltens eines Systems beschreiben und beispielweise zur Formulierung von Gesundheitszuständen oder für den Entwurf von Regelungen verwendet werden können. Die Form und Koeffizienten der differenzial-algebraischen Gleichungssysteme werden bei der Systemidentifikation mit Hilfe unterschiedlicher Algorithmen bestimmt, welche im Rahmen der Forschungsarbeit untersucht, miteinander verglichen und an diversen realen Systemen angewendet werden sollen. Des Weiteren soll ein direkter Vergleich zwischen Systemidentifikationsalgorithmen und entsprechenden Methoden des maschinellen Lernens durchgeführt werden. Anhand der hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden geeignete Forschungsfragen im Kontext der Systemidentifikation definiert, welche der Studierende im Rahmen seiner Masterabriet untersucht. Bei Interesse wird der Studierende dabei unterstützt, geeignete Forschungsergebnisse auf entsprechenden Konferenzen zu publizieren. Während der gesamten Projektlaufzeit wird der Studierende von den Betreuenden kontinuierlich begleitet und individuell unterstützt
Die Forschungsarbeiten werden zunächst im Rahmen des kooperativen Validierungsforschungsprojektes VIP4PAPS durchgeführt. Projektpartner sind das Fraunhofer Institut für Entwurfstechnik Mechatronik (Universität Paderborn, 4 Mitarbeiter) und das Center for Applied Data Science (HSBI, 2 Mitarbeiter). Ziel des Projekts ist die Validierung einer Prescriptive-Analytics-Plattform für Produktionsanlagen. Zusammengefasst meint dies die Entwicklung eines Tools für Anlagennutzer, welches anhand von Produktionsdaten Voraussagen über zukünftig auftretende Fehler trifft und entsprechende Handlungsempfehlungen zur Vermeidung eines tatsächlichen Fehlerfalls generiert. Der Studierende erhält somit während seiner Forschung einen Einblick in die Arbeitsweise eines interdisziplinären Projektteams und kann erste Erfahrungen im Kontext drittmittelgeförderter Forschungsprojekte sammeln. Nach Abschluss des Projekts (09.2025) wird es angestrebt, den Studierenden in ein entsprechendes Folgeprojekt mit einzubinden.
Aufgabenstellung
Zu Beginn ist es die Aufgabe des Studierenden, sich im Rahmen einer Literaturrecherche einen Überblick über theoretische Grundlagen und den aktuellen Stand der Technik zu verschaffen. Hierbei ist es das Ziel, dass sich der Studierende neben den fachlichen Inhalten auch Methoden zum effektiven und zielgerichteten Umgang mit wissenschaftlicher Literatur aneignet. Zusätzlich sammelt der Studierende in dieser Einarbeitungsphase praktische Erfahrung im Umgang mit einzelnen Systemidentifikationsalgorithmen, indem er diese auf geeignete Lernbeispiele anwendet.
Nach erfolgreicher Einarbeitung nutzt der Studierende die zuvor erlernten Techniken, um mathematische Modelle für reale Systeme, wie beispielsweise Sortierroboter, zu identifizieren und zu validieren. Dies beinhaltet sowohl die Planung und Durchführung von Experimenten zur Datengenerierung als auch das Preprocessing der Daten. Des Weiteren nutzt der Studierende numerische Methoden, um für die Systemidentifikation benötigte Größen, wie z.B. Ableitungen gemessener Signale, anhand vorhandener Daten zu generieren.
In der anschließenden Projektphase vergleicht der Studierende die Qualität der ermittelten mathematischen Modelle mit der KI-basierter Modelle, welche auf den zur Systemidentifikation verwendeten Daten trainiert, worden sind. Anhand der so gewonnenen Erkenntnisse definiert der Studierende zusammen mit den Betreuenden geeignete Forschungsfragen, die er im Rahmen seiner Masterarbeit untersucht.
Bezug zum Thema Data Science
Die nachfolgend aufgeführten Aufgaben des Studierenden sind zentrale Elemente der Data Science
Zielgerichtete und effiziente Generierung von Daten
Preprocessing von Daten
Ableitung von Features aus vorhandenen Datensätzen
Datenbasierte Generierung von Systemmodellen
Implementierung von Algorithmen des maschinellen Lernens
Verfügbare Ressourcen
Im Rahmen des Projektes hat der Studierende die Möglichkeit
zum regelmäßigen Austausch mit erfahrenen Mitarbeitern des CfADS
zur Nutzung der IoT-Factory und HSBI-interner Labore für die Datengenerierung und Validierung der eigenen Arbeit
zur Nutzung der von der HSBI bereitgestellten Softwaretools und des Data-Analytics-Cluster
Projektplan
Erstes Semester:
Durchführung einer strukturierten Literaturrecherche
Anwendung einzelner Systemidentifikationsalgorithmen auf geeignete Lernbeispiele
Erstellung eines Forschungsexposés ist Prüfungsleistung.
Zweites Semester:
Planung und Durchführung von Experimenten zur Datengenerierung
Preprocessing der generierten Daten.
Nutzung numerischer Methoden, um für die Systemidentifikation benötigte Größen aus vorhandenen Daten zu generieren.
Identifikation und Validierung mathematischer Modelle anhand der generierten Daten
Erstellung eines Papers, das einen Überblick über das jeweilige Forschungsgebiet gibt, ist Prüfungsleistung.
Drittes Semester:
Generierung KI-basierter Modelle für die im zweiten Semester betrachteten Systeme.
Vergleich der Qualität mathematischer Modelle und KI-basierter Modelle
Analyse der Ergebnisse
Definition von konkreten Forschungsfragen, die in der Masterarbeit untersucht werden sollen
Erstellung eines Papers mit ersten quantitativen Ergebnissen ist Prüfungsleistung.
Viertes Semester:
Masterarbeit und Kolloquium
Eignungskriterien
Zwingend:
Bachelorabschluss in ingenieurwissenschaftlicher Fachrichtung
Programmiererfahrung in Matlab oder Python
Gute Grundkenntnisse der Regelungstechnik
Freude sich tief und intensiv in technische Fragestellungen einzuarbeiten
Durchführung einer strukturierten Literaturrecherche
Expertenwissen im Bereich der datenbasierten Systemidentifikation
Grundkenntnisse zu Methoden des maschinellen Lernens
Zielgerichtete und effiziente Planung von Experimenten zur Datengenerierung
Effiziente Validierung eigener Lösungsansätze
Dokumentation und Präsentation der eigenen Arbeit in wissenschaftlicher Form
Anfertigung von wissenschaftlichen Arbeiten mit Fokus auf eine potenzielle Veröffentlichung
Softskills bezüglich der Arbeitsweise von Forschenden in Projektteams
Erwerbbare Kompetenzen
Durchführung einer strukturierten Literaturrecherche
Expertenwissen im Bereich der datenbasierten Systemidentifikation
Grundkenntnisse zu Methoden des maschinellen Lernens
Zielgerichtete und effiziente Planung von Experimenten zur Datengenerierung
Effiziente Validierung eigener Lösungsansätze
Dokumentation und Präsentation der eigenen Arbeit in wissenschaftlicher Form
Anfertigung von wissenschaftlichen Arbeiten mit Fokus auf eine potenzielle Veröffentlichung
Softskills bezüglich der Arbeitsweise von Forschenden in Projektteams