Produktion und Logistik vereint gedacht: Veröffentlichung auf der WSC 23
Anhand der Simulationskomponente des Open Factory Twin (OFacT) konnte Adrian Freiter zeigen, dass durch die Berücksichtigung der Nebenmaterialflüsse (Intralogistik) die Steuerung von Produktionssystemen verbessert wird. Die Ergebnisse wurden als Konferenzbeitrag der Winter Simulation Conference 2023 (San Antonio, USA) veröffentlicht.
Um den aktuellen Marktanforderungen wie Mass Customization, Nachfrageschwankungen, Trends (kürzere Produktlebenszyklen) gerecht zu werden, reagieren Unternehmen mit der Flexibilisierung ihrer Produktionssysteme. Dies stellt die Materialversorgung vor besondere Herausforderungen, da diese in der Regel als entkoppeltes System erst nachgelagert betrachtet wird. Da die Bedarfe aber bedingt durch die Flexibilisierung immer später bekannt sind, sieht sich die Logistik zunehmend mit ad-hoc Bedarfsmeldungen konfrontiert. Diese können dann ggf. nicht mehr rechtzeitig abgearbeitet werden und sorgen für Störungen an den Arbeitsstationen.
In unserem Ansatz haben wir die Steuerung der Materialversorgung in die Produktionssteuerung integriert, wodurch ggf. auftretende Engpässe auf der Logistikseite bereits frühzeitig Berücksichtigung finden und mögliche Fehlplanungen von vornherein vermeiden. Konkret konnte die Auslastung der Ressourcen erhöht und die Durchlaufzeit der Aufträge reduziert werden. Dieser Ansatz ist insbesondere für Anwendungsfälle interessant, in denen die Ressourcen der Materialversorgung einen Engpass darstellen und daher abgewogen werden muss, welcher Auftrag die höhere Priorität hat bzw. ob durch eine Änderung der Bearbeitungsreihenfolge andere Arbeitsschritte im Störungsfall vorgezogen werden können.