Gütersloh (fhb). Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) der Fachhochschule (FH) Bielefeld und das zdi-Zentrum pro MINT GT erleichtern den Übergang von der Schule zur Hochschule.
Im Fach Mathematik ist die Lücke zwischen den an Schulen vermittelten Inhalten und den Inhalten, die an der Hochschule erwartet werden, groß. Das liegt nicht an den Schulen, sondern an den Lehrplänen. In vielen technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen führt diese Lücke zu hohen Durchfallquoten im Fach Mathematik, oft auch von Schülerinnen oder Schülern mit guten oder sehr guten Noten im Leistungskurs Mathematik.
Der ingenieurwissenschaftlich-mathematisch ausgerichtete Fachbereich der FH Bielefeld untersucht im Kreis Gütersloh über einen Zeitraum von zwei Jahren, wie sich der Übergang von der Schule zur Hochschule verbessern lässt. Konkret bedeutet das, dass der Fachbereich IuM an Schulen im Kreis Gütersloh Vorkurse im Bereich Mathematik einführt. Das zdi-Zentrum pro MINT GT hat diese Idee entwickelt, um die zuvor beschriebene Lücke im Bereich Mathematik durch Vorkurse an Schulen zu schließen.
Der Vorkurs Mathematik wird von Mathematiklehrern an insgesamt sechs Gymnasien und Gesamtschulen des Kreises Gütersloh durchgeführt. Im ersten Durchgang, der jetzt gestartet ist, nehmen insgesamt knapp 100 Schülerinnen und Schüler teil. Die Lehrkräfte vertiefen jene mathematischen Konzepte und Methoden, die im Lehrplan zu kurz kommen, um einen erfolgreichen Start in einem mathematisch-technischen Studienfach zu ermöglichen. „Wir wollen den Jugendlichen Mut machen, sich für ein technisches Studium – am besten natürlich an der FH Bielefeld in Gütersloh oder Bielefeld – zu entscheiden. Unsere Botschaft dabei lautet: „Mit diesem Vorkurs schaffst du den Einstieg“, betont Professor Lothar Budde, Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik.
Das Projekt ist speziell auf die Bedürfnisse der praxisintegrierten Studiengänge am Studienort Gütersloh der FH Bielefeld ausgerichtet und wird von Professor Jörn Loviscach mit seiner Arbeitsgruppe am Fachbereich IuM begleitet, um verschiedene Ansätze von Präsenzlehre und Medieneinsatz, insbesondere Blended Learning mit der Methode „Flipped Classroom“, in dieser Situation zu vergleichen und auf ihre Eignung zu prüfen.
Vor gut einem Jahr hat das zdi-Zentrum pro MINT GT einen ersten Pilotkurs am Städtischen Gymnasium Gütersloh erprobt und evaluiert. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler war überraschend hoch: Es nahmen 25 Schülerinnen und Schüler teil. Die Evaluation belegt den Erfolg. „Das hat uns ermutigt, den Vorkurs kreisweit durchzuführen. Wir freuen uns sehr, dass die FH Bielefeld die Verantwortung für die Finanzierung und Durchführung des Projektes übernommen hat,“ so Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der pro Wirtschaft GT.
Das zdi-Zentrum pro MINT GT:
Das zdi-Zentrum pro MINT GT ist die zentrale Anlaufstelle im Kreis Gütersloh für die Förderung des naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchses. Das zdi-Zentrum generiert Projekte und Kooperationen im MINT-Bereich. Vorrangiges Ziel ist es, Kinder und Jugendliche durch spannende Projekte und Workshops für naturwissenschaftliche und technische Berufe zu begeistern und zu gewinnen. Träger von pro MINT GT ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft pro Wirtschaft GT.
www.pro-mint-gt.de
Der Studienort Gütersloh der FH Bielefeld:
Die Fachhochschule Bielefeld bietet am Studienort Gütersloh mit dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik praxisintegrierte Bachelorstudiengänge und berufsbegleitende Masterstudiengänge an. Das Konzept des praxisintegrierten Studiums gewährleistet eine enge Verknüpfung von Unternehmenspraxis und Hochschulstudium. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten zum einen einen qualifizierten Hochschulabschluss und zum anderen unternehmensspezifische Berufspraxis. Für die Unternehmen eröffnet das praxisintegrierte Studium der Fachhochschule Bielefeld neue Wege der Personalentwicklung.
www.fh-bielefeld.de/studiengaenge