22.12.2020

Sanitäre Anlagen für Mädchenhaus in Rumänien

Thomas Harder gewinnt den Engagement-Preis der Fördergesellschaft der FH Bielefeld.

Bielefeld (fhb). Schimmel und Defekte im Bad kommen in vielen deutschen Haushalten vor. Die meisten von uns würden in diesem Fall einfach einen Handwerksbetrieb rufen, der das Problem schnell in den Griff bekommt. Für das Mädchenhaus in Timişoara, Rumänien, ist dies aber keine Option, denn das Geld ist knapp. Deshalb nimmt Thomas Harder, Student an der Fachhochschule Bielefeld, gemeinsam mit seinem Bruder Waldemar jeden Sommer die Reise nach Rumänien auf sich und saniert dort die Bäder der Kinder. „Teilweise gibt es erhebliche Schäden, die wir innerhalb einer Woche reparieren müssen, das ist schon ein großes Stück Arbeit“, berichtet Harder.

Für sein Engagement wurde er nun mit dem Engagement-Preis ausgezeichnet, den die Fördergesellschaft der Fachhochschule (FH) Bielefeld gemeinsam mit der FH verleiht. Das Preisgeld ist mit 1.000 Euro dotiert. „Das Geld möchte ich für die Reisekosten nach Rumänien im kommenden Jahr verwenden. Der Aufenthalt ist natürlich schon fest in meinem Kalender eingeplant“, sagt der Gewinner.

Harder studiert an der FH Bielefeld im Master Maschinenbau und bringt damit das entsprechende technische Know-How in die Sanierung ein. „Ich konnte zusätzlich bereits in der Vergangenheit Erfahrungen im Bereich der Sanitäranlagen sammeln, was bei der Arbeit eine große Hilfe ist.“

Im August dieses Jahres wurden sie jedoch gleich vor zwei Herausforderungen gestellt: Eine Pandemie und ein undichter Abfluss. „Es war zunächst nicht klar, ob wir fahren können. Allerdings war es gut, dass wir uns auf den Weg gemacht haben, denn in einem der Bäder gab es einen massiven Wasserschaden, der bereits den Holzrahmenbau des Gebäudes angegriffen hatte.“ Um den Schaden zu beheben mussten die Helfer den Boden, die Außenwand sowie die Rohleitungen und Abflüsse komplett erneuern. „In nur vier Tagen haben wir es geschafft, ein neues Bad zu errichten, das von acht Mädchen des Hauses genutzt werden kann. Ich würde sagen, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann.“

Die Verleihung des Engagement-Preises fand in diesem Jahr via Zoom statt. Jury-Mitglied Prof. Dr. Michael Stricker gratulierte dem Gewinner, der sich gegen 43 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen konnte: „Ihr beeindruckendes Engagement hat uns sofort überzeugt. Dass Sie es in diesen schwierigen Zeiten fortführen, ist zusätzlich sehr bemerkenswert."

Johannes Wegner von der Fördergesellschaft der FH Bielefeld teilt diese Meinung und betonte: „Wir freuen uns, dass wir Sie und Ihre Initiative mit dem Preisgeld unterstützen können.“

(bes)