31.10.2018

Psychisch fit studieren

Veranstaltung an der FH Bielefeld informiert über das Thema „Psychische Krisen im Studium“

Bielefeld (fhb). Studierende sind immer häufiger gefährdet, psychisch zu erkranken. Umso wichtiger ist es für sie, dass sie Warnsignale frühzeitig wahrnehmen und Beratungsangebote kennen, wenn sie alleine nicht mehr weiter wissen. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Irrsinnig Menschlich“ und der Krankenkasse Barmer fand nun erstmalig ein Forum für Studierende statt, das die Zentrale Studienberatung (ZSB) der Fachhochschule (FH) Bielefeld und die ZSB der Universität Bielefeld gemeinsam geplant und durchgeführt haben. Ziel der Veranstaltung war es nicht nur, die bestehenden Angebote, die es an den Hochschulen gibt, vorzustellen, sondern auch für den Umgang mit dem Thema zu sensibilisieren und zu ermutigen, sich frühzeitig Hilfe zu suchen. Rund 80 Studierende beider Hochschulen nahmen an dem Forum teil.

Stefan Korn von „Irrsinnig Menschlich“ stellte in seiner Präsentation Zahlen und Daten zum Thema psychische Erkrankungen bei Studierenden vor. In der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks gaben beispielsweise 23 Prozent aller befragten Studierenden an, Beratungsbedarf aufgrund von persönlichen Problemen zu haben. Depressionen und Prüfungsängste sind dabei am häufigsten vertreten. Außerdem ging Korn auf die Frage ein, wieso es eigentlich so schwierig ist, sich im Fall einer psychischen Krise Hilfe zu suchen. Als erste Maßnahme lieferte er daher Tipps zur Selbsthilfe und zur Achtsamkeit. In Ergänzung dazu berichtete Steffen Vonderheidt als Betroffener von seinen eigenen Erfahrungen und trug mit seiner Offenheit zur Enttabuisierung des Themas bei, um damit auch anderen die Hemmungen zu nehmen, über eigene Probleme zu sprechen.

„Wenn die Maßnahmen zur Selbsthilfe nicht ausreichen und man merkt, dass es einem immer noch nicht besser geht, ist es wichtig, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen“, betonte Carolin Striewisch, Diplom-Pädagogin und Beraterin der ZSB an der FH Bielefeld. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen von der Universität Bielefeld sowie Eugen Giesbrecht vom Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) von der FH stellten sie vor, welche konkreten Angebote es für die Studierenden der Hochschulen gibt. Dabei können sich die Studierenden bei zahlreichen Problemen rundum ihr Studium und ihren Alltag an die zentralen Beratungsstellen der FH Bielefeld und der Universität wenden. Das Spektrum reicht dabei von Lern- und Motivationsschwierigkeiten über Probleme bei der Kontaktaufnahme zu anderen Studierenden bis zu Liebeskummer, familiären Problemen oder psychischen Vorbelastungen. Das Thema Studienzweifel wird durch das Projekt „Chancen bei Studienzweifel und Studienabbruch“ durch ein erweitertes Beratungsangebot thematisiert.

Die Beratung ist stets kostenlos, auf freiwilliger Basis, vertraulich und ergebnisoffen. „Aufgrund der professionellen Ausbildung aller Beraterinnen und Berater und der Vernetzung zu externen Stellen, können wir den Studierenden auch Tipps geben, an welche Beratungsstellen außerhalb der Hochschule sie sich wenden können,“ so Striewisch von der FH Bielefeld.

Die ZSB der FH Bielefeld bietet am Campus Bielefeld und am Campus Minden eine offene Sprechstunde, sowie am Campus Gütersloh eine Sprechstunde mit vorheriger Anmeldung an. Alle weiteren Infos finden Sie auf der Seite der ZSB: www.fh-bielefeld.de/zsb.