04.09.2017

„Megatrend emissionsfreie Mobilität“

e-CROSS GERMANY-Rallye startete an der FH Bielefeld mit Rekordbeteiligung.

Bielefeld (fhb). Von einem „Megatrend“ spricht der für die e-CROSS GERMANY-Rallye maßgeblich zuständig Ideengeber und Organisator Jens Ohlemeyer, Lehrer an der Friedrich-v. Bodelschwingh Schule in Bielefeld. Gemeint ist der Verzicht auf Verbrennungsmotoren und der Einsatz von Elektroantrieben. Das Ziel: die signifikante Reduktion von CO2-Emissionen im Straßenverkehr, eine Energiewende zu emissionsfreier Mobilität. Seit 2013 wird jährlich einmal zur Rallye eingeladen. Am vergangenen Freitag starteten elektrisch betriebene 64 Autos, teils Oldtimer, teils hochmoderne Karossen, zudem sieben Motor- und neun Fahrräder vom Campus der Fachhochschule Bielefeld aus zur dreitägigen Tour mit dem Ziel „Simmerath Nationalpark“ an der Rurtalsperre in der Eifel. Ohlemeyer: „So viele Teilnehmer hatten wir noch nie. Ich bin sicher, die Elektromobilität ist eine vernünftige Alternative, und sie wird sich durchsetzen.“

Veranstalter ist der Verein KlimaWoche Bielefeld e. V., dessen Vorsitzender Ohlemeyer ist. Beim Fahrerbriefing im Hörsal E 3 der FH Bielefeld platziert er griffige Slogans für das Projekt: „Null Prozent Emission – 100 Prozent Emotion“, „e-CROSS – Glücksmomente mit reinem Gewissen“ und „e-CROSS – saubere Glücksmomente“. Euphorisch klingt er, mehr noch als in den vergangenen Jahren, ein „Überzeugungstäter“. Begrüßen konnte er zum Briefing auch Prominenz: die ehemalige Rallye-Weltmeisterin Jutta Kleinschmidt und den aktuellen Wettervorhersager, diplomierten Meteorologe und Moderator der ARD, Sven Plöger. Beide saßen später am Lenkrad in einem beinah geräuschlosen Automobil, beide mit dem Bekenntnis für eine emissionsfreie Fortbewegung.

FH-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk hatte in ihrer Begrüßung gleichfalls ihre Sympathien für die Rallye und vor allem die aktive Beteiligung zahlreicher Hochschulmitglieder ausgedrückt. Denn nicht zufällig startete die Rallye wieder einmal an der FH. Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik ist „Silberpartner“ der Veranstaltung. Dekan Prof. Dr. Lothar Budde: „Das Thema alternative Energienutzung, hier insbesondere die Elektromobilität, beschäftigt uns in Lehre und Forschung. Wir sehen den gesamten Themenkomplex als zukunftsweisend, unsere Studenten sollten bestens informiert seien.“

Drei studentische Projektgruppen haben im Rahmen der e-CROSS Germany-Tour mitgemacht. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Haubrock befasste sich eine Gruppe mit der „Ladeinfrastruktur“, eine zweite, betreut von Prof. Dr. Georgios Lajios, entwarf eine Smartphone-App, und die Marketinggruppe, verantwortlicher Hochschullehrer war Prof. Dr. Klaus Rüdiger, formulierte eine umfassende Strategie zum „Verkauf“ der Veranstaltung. Dekan Budde: „Allesamt gute Beispiele für eine gelungene praxisorientierte Lehre.“

Stud

ierende des Studiengangs regenerative Energie hatten ein Fahrenergiemodell entwickelt und auf die teilnehmenden Elektrofahrzeuge angepasst. „Mit diesem Modell lassen sich die Reichweite und der Ladestand der jeweiligen Fahrzeugbatterie entlang der Strecke individuell vorhersagen“, so Haubrock. Aus dieser Simulation wurde für jedes Fahrzeug ein spezifischer Ladeplan erstellt, der dem Roadbook beigelegt wurde und auch in der Smartphone-App auftauchte.

Die App selber hält kompakt neueste Nachrichten und Informationen über die Rallye bereit, spezielle Navigationshinweise und ein „Liveranking“, woraus die Teilnehmenden ihre aktuelle Platzierung erkennen konnten. Zum kostenlosen Herunterladen wurde die App in den entsprechenden App Stores unter „e-CROSS GERMANY“angeboten.

Die Rallye führte zunächst von Campus Bielefeld zum Flughafen Oerlinghausen, anschließend nach Verl, Dortmund, Essen und dann in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Der offizielle Start der e-CROSS GERMANY NRW Rallye fand tags darauf mit der „Etappe Rheinland“ am Düsseldorfer Rheinufer statt. Es ging durchs Düsseldorfer Umland, nach Wuppertal und ins Solinger Umland über Hilden, dann zurück zum Rheinufer. Die dritte ganztägige Etappe führte am Sonntag zum Zielort Simmerath.

Die e-CROSS GERMANY finanziert sich durch Einnahmen der Roadshow, e-Touren sowie Spenden. Die Sponsoren und Partner tragen wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Jens Ohlemeyer: „Sie unterstützen uns mit finanzieller Zuwendung, E-Fahrzeugen und E-Bikes, Bereitstellung von Werbeinstrumenten, Erstellung einer Sicherheitskonzeption, Übernahme von Logistikaufgaben sowie einer Bereitstellung von Ladeinfrastruktur, die mit Ökostrom versorgt wird. Zudem können sie auch als wissenschaftliche Kooperationspartner, wie die Fachhochschule Bielefeld, tätig sein. Dafür bedanken wir uns ausdrücklich.“