21.11.2017

Für eine innovative und nachhaltige Entwicklung in der Stadt Minden und der Region

M.I.T.-Förderverein wird auf dem Campus Minden gegründet: Unterstützung von Start-Ups und Existenzgründungen.

Minden. Das geplante Mindener Innovations- und Technologiezentrum (M.I.T.) bekommt Unterstützung durch einen Förderverein. Dieser wurde am gestrigen Montag (20. November) in der Bibliothek des Campus Minden der Fachhochschule Bielefeld gegründet. 21 Privatpersonen und Unternehmen sind dem Verein bereits am Montag als Mitglied beigetreten. Diese beschlossen zunächst die Satzung und wählten im Anschluss den Vorstand und zwei Kassenprüfer. Das M.I.T. soll in den Räumlichkeiten des Gebäudes Simeonscarré 2 in Minden entstehen und bis voraussichtlich Ende 2018 bezugsfertig sein. Eigentümerin der Flächen ist die Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (MEW).

Zweck des "Fördervereins Mindener Innovations- und Technologieinitiative" ist es, in erster Linie Existenzgründerinnen und Existenzgründer zu fördern, ihnen Zugang zu Wissenschaft, Forschung und Berufsbildung zu verschaffen. Darüber hinaus sollen gute Rahmenbedingungen für Gründungen geschaffen werden sowie Gründerinnen und Gründer und Start-ups begleitet werden. Der Verein steht dem künftigen M.I.T. zur Seite, stellt Forschungskooperationen mit der FH Bielefeld/Campus Minden her, will ein Netzwerk aufbauen und auch wissenschaftliche Veranstaltungen sowie Fortbildungen anbieten. Außerdem sollen finanzielle und sachliche Mittel über den Verein eingeworben und Projektpartnerschaften gewonnen werden.

Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Michael Buhre (ehemaliger Bürgermeister der Stadt Minden und MEW-Aufsichtsratsmitglied), dem stellvertretenden Vorsitzenden Professor Dr. Michael Mohe (FH Bielefeld/Campus Minden), dem stellvertretenden Vorsitzenden Bürgermeister Michael Jäcke, dem Kassenwart Ingo Linnenbrügger und Geschäftsführerin Sigrun Lohmeier (Stadt Minden, Wirtschaftsförderung). Ergänzt wird dieser durch die acht gewählten Beisitzerinnen und Beisitzer: Volker Böttcher (Sparkasse Minden-Lübbecke), Karsten Martin-Borrego (Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH), Dr. Georg Böcker (Ernst Böcker GmbH & Co. KG), Clemens Betzemeier (betzemeier automotive GmbH & Co. KG), Eckhard Rüter (Rüter EPV-Systeme GmbH), Andreas Böttcher (AGW - Beratung GmbH), Robert Falch (Minda Industrieanlagen GmbH) und die Florence Guesnet. Zum Kassenprüfer und zur Kassenprüferin wurden Joachim Schmidt (MEW) und Bettina Wittbecker (wissenschaftliche Mitarbeiterin der FH Bielefeld/Campus Minden) einstimmig gewählt.

Die Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, freute sich über die Vereinsgründung in den Räumen des Campus Minden und erinnerte anwesende Studentinnen und Studenten daran, dass eine Unternehmensgründung auch eine Option sein kann: „Die Hochschule unterstützt Sie aktiv bei der Karriereplanung. Ich freue mich sehr, dass es hier in Minden mit dem geplanten M.I.T. qualifizierte Start-Up-Unterstützung für unseren Nachwuchs geben wird. Und ich freue mich natürlich auch darüber, dass vor Ort Wirtschaft und Wissenschaft an einem Strang ziehen“, so die FH Präsidentin. Prof. Dr. Mohe vom Fachbereich Campus Minden hob hervor: „Zwischen jungen wissens- und technologieorientierten Start-Ups und Hochschulen gibt es zahlreiche Synergien und Verknüpfungspunkte. Deshalb ist auch kein Zufall, dass andere Zentren in unmittelbarer Nähe der örtlichen Hochschule angesiedelt sind. Auch in Minden werden sich zahlreiche Möglichkeiten ergeben, wenn Start-Ups, etablierte Unternehmen und der Campus zukünftig zusammenfinden. Unsere nächste Aufgabe wird es nun sein, ein tragfähiges Konzept für die geplante Unternehmerschule zu entwickeln.“

In seiner Begrüßung hatte Bürgermeister Michael Jäcke an die Entstehungsphase für das M.I.T. vor rund drei Jahren erinnert. An dem ersten "Runden Tisch" saßen die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen, die Kreishandwerkerschaft Wittekindsland, der Handelsverband Ostwestfalen-Lippe, der Kreis Minden-Lübbecke, die Volksbank Mindener Land und die Sparkasse Minden-Lübbecke, das Amt Pro Arbeit, die Agentur für Arbeit, die MEW, die FH Bielefeld- Campus Minden sowie die Wirtschaftsförderung der Stadt Minden. Aus diesem runden Tisch hatte sich dann eine Projektgruppe - bestehend aus dem Bürgermeister, Vertretern der Sparkasse Minden-Lübbecke und des Campus Minden sowie der MEW und der städtischen Wirtschaftsförderung - gebildet, die auf Grundlage einer ersten, durch Bettina Wittbecker und Professor Mohe erarbeiteten Projektskizze intensiv an der Realisierung des Projektes gearbeitet habe. Das Projekt habe etwas Zeit gebraucht, "kommt nun aber auf die Schiene", so Jäcke.

Das M.I.T. wird in Minden in Räumlichkeiten einziehen, die bis vor kurzem von verschiedenen Gewerkschaften genutzt wurden. Es sollen ein Empfangsbereich mit Lounges und Meeting-Points, ein Konferenz- und Schulungsraum sowie verschiedene "Co-Working-Areas" entstehen. "Die Einrichtung wird flexibel und mobil sein und kann an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden", erläuterte Sigrun Lohmeier in einem Kurz-Vortrag vor der Vereinsgründung am Montag. Auch an Rückzugsbereiche und -räume werde gedacht. So ist es möglich, in kleinen, schallisolierten "Think Tanks", konzentriert zu arbeiten und auch kleinere Besprechungen zu führen. Günstige Mietoptionen sollen es möglich machen, Büroraum, einzelne Arbeitsplätze und Besprechungsräume zeitlich flexibel zu mieten.

Das Zentrum soll als Impulsgeber für eine innovative und nachhaltige Entwicklung in der Stadt Minden und der Region wirken und Existenzgründungen vorantreiben und beleben. Als Netzwerkknoten bündelt es Angebote, Potenziale und Kompetenzen rund um die Themen Gründung und Innovationsförderung. Hier sollen Akteure aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zusammengebracht werden und sich austauschen können. Damit der Einstieg in die Selbstständigkeit so leicht wie möglich ist, werde das M.I.T. eine "Unternehmerinnen- und Unternehmer-Schule" anbieten. Sie gebe umfassende Einblicke in Themen wie Strategie, Management, Marketing oder Personal. Feste Sprechzeiten von Kreditinstituten, Steuerberatungsbüros und anderen Institutionen sowie individuelle Coaching-Angebote durch die so genannten "Business-Angels" sollen als Service- und Dienstleistungen zur Verfügung stehen.

Text: Stadt Minden / FH Bielefeld