#DLK24 – Digital Learning Konferenz an der HSBI: Flexibilisierung und Begleitung von Lernwegen im Fokus
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Rund 100 Teilnehmende diskutierten auf der diesjährigen Digital Learning Konferenz der HSBI zu aktuellen Entwicklungen digitalen Lehrens und Lernens. Im Mittelpunkt standen die Themen Flexibilisierung und Begleitung von Lernwegen, der Einsatz von OER und die Gestaltung von Prüfungen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz.
Bielefeld (hsbi). Die Digital Learning Konferenz (DLK) der Hochschule Bielefeld (HSBI) bietet seit rund neun Jahren einmal jährlich Einblicke in die neuesten Entwicklungen im Bereich digitales Lehren und Lernen. „Flexibilisierung und Begleitung von Lernwegen“ lautete das Motto der diesjährigen DLK, die insgesamt 100 Lehrende und Studierende in den Konferenzbereich der HSBI und vor die Bildschirm lockte, um sich miteinander auszutauschen und Impulse von Expert:innen zu erhalten. „Unsere Hochschule ist stolz darauf, eine breite Palette innovativer Lehr- und Lernmethoden anzubieten, und dies wäre ohne das Engagement unserer Lehrenden und die aktive Beteiligung unserer Studierenden nicht möglich“, erklärte Prof. Dr. Michaela Hoke, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, in ihrer Eröffnungsrede und wies auf die regen und kreativen Beiträge der Lehrenden zur Gestaltung digitaler Lehre- und Lernprozesse hin. Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, Vizepräsident für Internationales und Digitalisierung, stellte in seiner Begrüßung die DLK in einen Zusammenhang mit aktuellen strategischen Hochschulentwicklungen zur Unterstützung von Innovationen im Lehr-Lernbereich.
Hochschulen sollten Prüfungsformate anpassen
Ein zentraler Bestandteil des Konferenzprogramms waren die Keynotes von Prof. Dr. Marlit Annalena Lindner, Professorin für Digitale Bildung an der Europa-Universität Flensburg, und Dr. Peter Salden, Leiter des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik an der Ruhr-Universität Bochum. Prof. Lindner beschäftigte sich in ihrer Keynote mit der Frage, wie Prüfungen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) zukünftig aussehen könnten. „Hochschulprüfungen müssen an und mit KI wachsen“, betonte Lindner. Dabei gebe es Prüfungsformen, die die Nutzung von KI unterbinden können. Diese seien flexibel, prozessorientiert und kombinierten verschiedene Prüfungsformate, zum Beispiel durch die mündliche Verteidigung schriftlicher Leistungen oder durch einen Fokus auf die Prozessorientierung. Zudem regte sie an, über eine Anpassung von Bewertungskriterien nachzudenken, zum Beispiel hinsichtlich der Bestehungsgrenze von 50 Prozent.
Dr. Peter Salden betonte in seiner Keynote, dass KI an Hochschulen nicht mehr wegzudenken ist und zeigte Wege auf, wie sie sinnvoll integriert werden kann. Dazu braucht es laut Salden vor allem veränderte Lernziele sowohl für den fachbezogenen Einsatz von KI, als auch für überfachliche Aspekte. Bei Studierenden und Lehrenden gäbe es darüber hinaus einen Informationsbedarf hinsichtlich der KI-Nutzung: Studierende hätten den Wunsch nach klaren Regeln und Beispielen, wie KI deklariert werden muss und würden sich Schulungen zur effizienten und regelkonformen Nutzung wünschen. Dies sei bei Lehrenden ähnlich. Salden wies zudem auf eine „Dialog-Lücke“ hin: Die Sorge der Lehrenden vor Täuschung bei Prüfungen trifft auf die Bedenken der Studierenden, ihre Hilfsmittel zu verlieren. Ebenso wurden die rechtlichen Herausforderungen thematisiert: So sei nur schwer rechtssicher nachzuweisen, ob KI verwendet wurde oder nicht.
Spannende Vorträge zur Flexibilisierung und Begleitung von Lernwegen
Im Anschluss an die Keynotes präsentierten Lehrende und Mitarbeitende der HSBI sowie externe Referent:innen in Vorträgen ihre Praxisansätze und Erfahrungen im Bereich digitaler Lehre. Die Themen erstreckten sich von adaptiven Selbstlernangeboten über die Bereitstellung von OER-Material bis hin zu Parcoursprüfungen und Gamification in der Hochschullehre.
Die Digital Learning Konferenz 2024 bot den Teilnehmenden reichlich Informationen, neue Impulse und vielfältige Möglichkeiten zum Austausch. Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung des Teams Video Services der HSBI. „Auch die diesjährige Konferenz hat mir wieder viel Freude bereitet. Besonders wertvoll waren die informellen Gespräche beim Get-together, die den Austausch untereinander gefördert haben“, resümierte André Mersch, Digital Learning Koordinator der HSBI und Leiter von SeLL (Services für digitales Lernen und Lehren).
Die Digital Learning Konferenz
Die Digital Learning Konferenz ist eine Veranstaltung der HSBI. Einladende sind die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Michaela Hoke, und der Vizepräsident für Internationales und Digitalisierung, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier. Initiiert wurde die Veranstaltung 2014 vom Serviceverbund Medien- und Informationsdienste aus Hochschulbibliothek und Datenverarbeitungszentrale, durch dessen neuen Bereich SeLL - Services für digitales Lernen und Lehren die Konferenz organisiert wurde. Das Programmkomitee 2024 bildeten die genannten Vizepräsidien, die Leitungen von Hochschulbibliothek und Datenverarbeitungszentrale, der Digital Learning Koordinator André Mersch sowie Dr. Barbara Junge für das Netzwerk InnoLL.
Digital Learning Konferenz 2025 – Save the date
Nach der #DLK24 ist vor der #DLK25, die am 18. und/oder 19. November 2025 stattfinden wird. Ob an einem der beiden oder wie in diesem Jahr an zwei halben Tagen, hängt unter anderem von den Ergebnissen der Evaluation ab, die aktuell läuft. Das Team der DLK freut sich, wenn möglichst viele der Teilnehmenden aus diesem Jahr an der Umfrage teilnehmen: https://conference.hsbi.de