Brandenburgischer Landeslehrpreis für Prof. Dr. Alexander Scheidt
Zum zehnten Mal wurde in Potsdam der Brandenburgische Landeslehrpreis an herausragende Lehrprojekte verliehen. Dr. Alexander Scheidt erhielt den Preis gemeinsam mit Dr. Katrin von Kap-herr für das Seminar „… but you are a robot, aren’t you? – Künstliche Intelligenz in Theorie und Praxis“, das er im Sommersemester 2022 im Rahmen seiner Tätigkeit als akademischer Mitarbeiter an der FH Potsdam abhielt. Der Preis ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert.
Verleihung des Brandenburgischen Landeslehrpreises 2022: Unter dem Motto „Soziales Miteinander beim Lehren und Lernen“ zeichnete Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Manja Schüle während der Festveranstaltung am 24. November in Potsdam das Engagement von Lehrenden aus, deren Lehrkonzept in besonderer Art und Weise darauf abzielten, ein soziales Miteinander bei der Vermittlung und Festigung von Lehr-, Lern- und Prüfungsinhalten zu fördern.
Einen der drei Landeslehrpreise erhielten Dr. Alexander Scheidt und Dr. Katrin von Kap-herr für ihr Seminar „… but you are a robot, aren’t you? – Künstliche Intelligenz in Theorie und Praxis“ aus dem Sommersemester 2022 an der Fachhochschule (FH) Potsdam. Dr. Alexander Scheidt, der im vergangenen September als Professor an den Fachbereich Sozialwesen der FH Bielefeld berufen wurde, erhielt die Auszeichnung im Rahmen seiner vorherigen Tätigkeit als akademischer Mitarbeiter an der FH Potsdam.
Das prämierte Seminar nahm nicht nur thematisch, sondern auch in der praktischen Herangehensweise, das Miteinander in den Fokus. Da in der Pandemie soziale Begegnungen und interdisziplinärer Austausch zu kurz kamen, war die zentrale Idee des Seminars die soziale Vernetzung untereinander. Studierende, externe Gäste sowie Dozierende tauschten sich nicht nur fächerübergreifend aus und vernetzten sich, sondern teilten auch Inspiration und Wissen miteinander.
Zum Lehrkonzept
Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist für viele eine Black Box. Ziel des Seminars war es, gemeinsam die Geheimnisse der Black Box zu lüften, herauszufinden, was KI kann und die Zusammenarbeit über die Disziplingrenzen in der Präsenzlehre hinweg zu befördern. Dabei ging es stets um ein soziales Miteinander auf Augenhöhe, klassische Dichotomien wie Dozent*in/Student*in oder Expert*in/Laie wurden abgeschwächt bzw. umgekehrt. Workshops mit externen Gästen zu Expertise-Bereichen wie Design, Informatik, Industrie, Kunst, Ethik und Journalismus ermöglichten zudem den direkten Austausch mit externen KI-Praktiker*innen, um Grundbegriffe aktueller KI-Forschung (wie Deep Learning, Explainable AI) zu reflektieren, zu verstehen und in Beziehung zu eigenen Fragen und Fachinteressen zu setzen. Lernziel war es, technisches, ethisches und fachspezifisches Grundlagenwissen zu KI zu entwickeln, um im eigenen Arbeitsfeld Anknüpfungspunkte für kooperative und interdisziplinäre KI-Projekte zu identifizieren. Durch soziale Interaktionsformate wurden kreative und kommunikativ offene Räume geschaffen sowie frühzeitig interdisziplinäre Lern- und Projektgruppen gebildet, die zu selbst gewählten Themen recherchierten und gemeinsame Forschungsinteressen formulierten. Durch den Fokus auf individuelle Interessen, fachspezifisches Wissen und offene Kommunikationsräume wurde sichergestellt, dass die Studierenden sich thematisch mitgenommen fühlten und Selbstwirksamkeit erfuhren. Vor allem nach der langen Pandemiezeit erlebten die Studierenden dieses Format als sozial enorm bereichernd und „horizonterweiternd“.
Zu den Personen
Dr. Alexander Scheidt war von Oktober 2012 bis August 2022 akademischer Mitarbeiter an der FH Potsdam. Seit September 2022 ist er Professor für das Lehrgebiet Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Beratung, Qualitätsentwicklung und Organisation in kindheitspädagogischen Systemen am Fachbereich Sozialwesen der FH Bielefeld. Er promovierte in Philosophie an der Universität Leipzig und dem Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Frage, welchen Einfluss das Gefühl der Neugier auf die Entwicklung wissenschaftlichen Denkens hat.
Dr. Katrin von Kap-herr ist Kultur- und Medienwissenschaftlerin. Nach Berufserfahrungen im Bereich Film- und Fernsehproduktion, Filmfestivals und Ausstellungen arbeitet sie seit 2003 als akademische Mitarbeiterin im Studiengang Europäische Medienwissenschaft, einem Kooperationsprojekt der Universität Potsdam und der Fachhochschule Potsdam. Seit 2019 ist sie zudem in einem Forschungsprojekt zu Partizipation und audiovisueller Kommunikation an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF beschäftigt. Sie lehrt und forscht zu kulturellen und ästhetischen Praktiken im digitalen Zeitalter, medialen Inszenierungsformen, Strategien Visueller Effekte, Ecocinema und Klimawandelnarrative, Storytelling, KI und Medien.