Die Iranerin Nasim Shams ist eine von 22 Austauschstudierenden, die in diesem Wintersemester an der FH Bielefeld studieren. Trotz Online-Semester fühlt sie sich angekommen.
Bielefeld (fhb). Mit Printen, Schokoweihnachtsmann und Kuscheldecke für den Bielefelder Winter gab es ein wenig deutsche Weihnachtstradition per Post für 22 Austauschstudierende aus acht Ländern, die sich „trotz Corona“ für ein Auslandssemester an der Fachhochschule (FH) Bielefeld entschieden haben. Das Päckchen haben sie vom International Office der FH bekommen. Eine der Studierenden ist Nasim Shams: Die gebürtige Iranerin studiert eigentlich „International Business“ in Italien, absolviert aber zurzeit ein Erasmus-Semester am Fachbereich Wirtschaft der FH Bielefeld.
Einen guten ersten Eindruck hat Bielefeld hinterlassen: „Als ich mit meinen schweren Koffern am Bahnhof angekommen bin, wurde mir direkt geholfen und alle waren super freundlich“, so Nasim, die nach ihrem Studium in Teheran zunächst einige Jahre in der Unternehmensentwicklung arbeitete. Vor einem Jahr entschied sie sich dann für ein „International Business“-Studium an der Universität Parma in Italien. Anscheinend noch nicht genug Auslandserfahrung für die 30-jährige, und so bewarb sie sich für das Erasmus-Programm an der FH Bielefeld. Zwei Semester lang wird sie nun BWL am Fachbereich Wirtschaft studieren.
Natürlich findet sie es schade, dass das Studium momentan online stattfinden muss. „Aber das ist momentan ja überall so, man muss eben das Beste aus der Situation machen“, sagt Nasim, die mit drei anderen Studierenden in einer Wohngemeinschaft in Bielefeld wohnt. Und auch wenn das Studium manchmal herausfordernd ist, seien ihre Dozentinnen und Dozenten immer bereit, Fragen zu beantworten oder notfalls auf Englisch zu erklären. „Das klappt alles super“, fasst Nasim zusammen, die während ihres Aufenthaltes in Deutschland auch ein Praktikum in einem Unternehmen plant.
Um den internationalen Studierenden der FH Bielefeld das Ankommen in Deutschland zu erleichtern, organisiert das International Office der FH Bielefeld die sogenannten „Freshers’ Weeks“. Dabei bekommen die Austauschstudierenden ein interkulturelles Training, einen ersten Deutschkurs und erhalten Unterstützung bei Formalitäten und Behördengängen. Bewährt hat sich auch das Buddy-Programm, bei dem FH-Studierende ihren neuen internationalen Kommilitoninnen und Kommilitonen ehrenamtlich zur Seite stehen. „In diesem Jahr haben sich besonders viele FH-Studierende als Buddy angeboten, um in diesem doch sehr besonderen Semester zu helfen“, freut sich Hannah Möhring, die im International Office Ansprechpartnerin für die sogenannten „Incomer“ ist und auch die Idee zu den Weihnachtspaketen hatte.
Nasim weiß die Unterstützung durch „ihren Buddy“ und das International Office zu schätzen: „Besonders in den ersten Tagen war es toll, immer eine Person zu haben, an die man sich mit allen Fragen wenden konnte“, so die Studentin. Ihr Buddy ist mittlerweile zu einer ihrer engsten Freundinnen geworden. Gemeinsame Aktivitäten, auch mit anderen Studierenden, müssen derzeit natürlich ausfallen. „Aber wir sind alle untereinander über WhatsApp in Kontakt“, erklärt Nasim. In der Gruppe werden dann bestimmt auch bald die ersten Fotos vom Öffnen der Weihnachtspakete ausgetauscht.
Neben Nasim und den weiteren 21 Austauschstudierenden, die in diesem Wintersemester neu an der FH Bielefeld sind, haben weitere elf Studierende ihren Aufenthalt an der FH Bielefeld vom letzten Sommersemester verlängert. Und zwölf weitere Studierende nehmen aus ihren Heimatländern an den Veranstaltungen teil – ein Vorteil des Online-Semesters. Die insgesamt 47 Studierenden kommen aus Albanien, China, Frankreich, Italien, Nicaragua, den Niederlanden, Jordanien, Russland, Tschechien, Tunesien, der Türkei und den USA.