16.03.2011

Fachhochschule Bielefeld und Miele richten Forschungslabor ein

Die feierliche Einweihung folgt am 1. April durch NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Fachhochschul-Präsidentin Professorin Beate Rennen-Allhoff sowie Dr. Markus Miele.

In diesen Tagen nimmt das Forschungslabor "mieletec" an der Fachhochschule (FH) Bielefeld - Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik - offiziell seinen Betrieb auf. Ein erstes Projekt befasst sich mit intelligenten Garverfahren ("InGa") und dient der Erforschung von Verfahren zur Steigerung der Energieeffizienz und Leistung von Kochfeldern und Dampfgarern. Die FH Bielefeld und der Gütersloher Hausgerätehersteller bekräftigten am 15. März 2011 ihre Partnerschaft durch Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung. Die feierliche Einweihung folgt am 1. April durch NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Fachhochschul-Präsidentin Professorin Beate Rennen-Allhoff sowie Dr. Markus Miele.

Für das "mieletec FH Bielefeld" stellt die Fachhochschule die erforderliche Infrastruktur zur Verfügung. Neben den wissenschaftlichen Mitarbeitern werden angehende Bachelor- und Masterabsolventen sowie Doktoranden im Labor forschen und projektbezogene Arbeiten durchführen. Miele hat für die Erstausstattung einen sechsstelligen Betrag bereitgestellt, finanziert dauerhaft einen wissenschaftlichen Mitarbeiter und wird sich langfristig mit weiteren Sach- und Finanzmitteln beteiligen.

Ein Forschungsthema von "InGa" ist die Optimierung der Energieeffizienz von Induktionskochfeldern. Dazu wird in Versuchsaufbauten und Simulationen die komplette Wirkungskette von der Stromzuführung bis zur Wärmeerzeugung im Topfboden untersucht. Ein zweites Teilprojekt befasst sich mit der Optimierung des Klimasensors beim Dampfgarer. Neben der Simulation auf Basis komplexer Rechenmodelle geht es immer auch darum, in praxisnahen Versuchen neue Materialien zu testen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind insbesondere für die Ingenieure im Miele-Werk Bünde interessant, wo das Unternehmen Dampfgarer und Kochfelder entwickelt und herstellt.  Ein weiteres, geplantes Forschungsvorhaben am "mieletec FH Bielefeld" soll sich mit Strömungssimulationen für Wasser, Dampf und Luft befassen. Die zu erwartenden Ergebnisse können in die Konstruktion und Entwicklung zukünftiger Generationen von Waschmaschinen, Geschirrspülern, Dampfgarern und Backöfen einfließen.

Die Führung des "mieletec FH Bielefeld" übernimmt ein Lenkungsausschuss. Ihm gehören Professorin Sonja Heitmann und Professor Christian Schröder vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik sowie Dr. Holger Ernst vom Werk in Bünde an. Das Gremium ist überzeugt, dass beide Seiten in hohem Maße von der neuen Einrichtung profitieren: "Die beteiligten Studierendenden erfahren eine exzellente wissenschaftliche Ausbildung mit einem starken Praxisbezug", sagt Christian Schröder. Sonja Heitmann ergänzt: "Mit dieser Kooperation sind wir am Puls der Industrie. So können in der Forschung gewonnene Erkenntnisse als neue Lehrinhalte einfließen."

Nach Auffassung von Dr. Holger Ernst, in Bünde verantwortlich für die Konstruktion von Kochfeldern, profitiert Miele von der engen Verzahnung zwischen experimenteller und theoretischer Forschung. "Das können externe Labore, die zeitlich befristet Forschungsaufträge durchführen, so nicht leisten. Mit dem mieletec setzen wir auf eine langfristig angelegte Kooperation, die eine gute Basis für zukünftige Technologiesprünge sein kann." Der Miele-Experte sieht das Forschungslabor daher auch als perfekte Ergänzung zu den Entwicklungsabteilungen in den Werken. Denn die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in neue serienreife Technologien ist eine Kernkompetenz der internen Entwicklungsabteilungen.