02.12.2014

Das Siegerteam vertritt Deutschland bei der Weltmeis­terschaft

Formel 1 startet am Fachbereich IuM: Studierende unterstützen Schüler beim Konstruieren von Miniatur-Rennwagen.

"Formel 1 in der Schule" nennt sich der internationale Technologie-Wettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler von Gymnasien und Gesamtschulen einen Miniatur-Formel 1-Rennwagen am Computer konstruieren, fertigen und schließlich ins Rennen schicken.

Ziel ist es, die von der Formel 1 ausgehende Faszination dafür zu nutzen, Jugendlichen einen spannenden Einblick in die Wissenschaft, genauer in die Bereiche Produktentwicklung und Technologie, zu ermöglichen. Da auch der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) der Fachhochschule Bielefeld großes Interesse an der Förderung des MINT-Nachwuchses hat, ist er von nun an als Projektpartner mit dabei.

Insgesamt 195 Teams von 93 Schulen meldeten sich bis zum 30. November an. Sie dürfen in dieser Saison ins Rennen gehen.  

In Regionalwettkämpfen und einer Deutschen Meisterschaft treten die Schülerteams mit ihren von Gaspatronen angetriebenen Rennwagen auf einer 20 Meter langen Rennstrecke gegeneinander an. Das Siegerteam vertritt Deutschland bei der Weltmeis­terschaft, die jährlich im Vorfeld eines Formel 1-Grand Prix-Rennens stattfindet.

Entscheidend ist dabei immer die Teamleistung, die sich aus Konstruktion, Ferti­gung, Reaktionszeit, Fahrzeuggeschwindigkeit, Business­plan und Präsentation zusammensetzt. Regional gibt es Jurys, die die Schülerinnen und Schüler während der Projektphase bewerten und betreuen. Im Raum Bielefeld übernimmt diese Aufgabe das 13-köpfige Studierendenteam von Prof. Dr.-Ing. Herbert Funke, der am Fachbereich IuM unter anderem für die Konstruktionslehre verantwortlich ist.

Der Wettbewerb geht bereits zum neunten Mal an den Start. In den künftigen Runden wird jeweils eine Gruppe Studierender aus dem dritten Semester mit dabei sein. Die Studierenden bieten im Vorfeld zusätzlich Workshoptermine im Bereich CAD und Frästechnik sowie einen Konstruktionsworkshop für die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, Sponsoren zu gewinnen. Dabei unterstützt Sie neben der Firma gpdm mbh ebenfalls die Projektgruppe der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich IuM. Gesamtprojektkoordinator Marvin Kleinemeier von gpdm meint dazu: "Es freut mich riesig, dass die Fachhochschule Bielefeld mit ihrem Fachbereich IuM dabei ist. Mit einer Hochschule an unserer Seite schließt sich der Kreis für ein gelungenes Projekt rund um den MINT-Nachwuchs."

Kooperationspartner des Wettbewerbs sind des Weiteren F1 in schools, das Heinz Nixdorf Museums Forum, die Techniker Krankenkasse und it´s owl. Einer der Hauptsponsoren ist Siemens. Beabsichtigt ist es, den Wettbewerb langfristig an der Fachhochschule Bielefeld zu etablieren. Das bedeutet: Schulen müssen betreut, Wettbewerbe in den Räumlichkeiten der Fachhochschule durchgeführt und damit MINT-interessierte Schülerinnen und Schüler aus der Region angesprochen werden.

Am 28. November fand der Konstruktions-Cup am Bilster Berg in Bad Driburg statt. Zwei Tage vor Ablauf der Anmeldefrist waren alle Teams eingeladen, um sich zum einen zu informieren und zum anderen, um ein Feedback zu den an der Fachhochschule eingereichten Konstruktionsunterlagen zu erhalten.

Philipp Tschöke, Studierender des Studiengangs Mechatronik an der FH Bielefeld, erläuterte in seinem Vortrag inmitten der Konstruktionshalle am Bilster Berg, nach welchen Gesichtspunkten die Jury bewertet hat. Das Punktesystem fügt sich aus Baugruppe, Form, Originalität und Aussehen zusammen. Etwa ein Viertel macht das Rennen an sich aus. Im Weiteren ist entscheidend, ob das CAD-System besonders kreativ genutzt und umfangreich eingesetzt wurde. Fragt man das Jurymitglied nach seiner Motivation, so fällt die Antwort deutlich aus: "Es macht große Freude, den jungen Menschen die Inhalte des eigenen Studiums beinahe spielerisch zu vermitteln und so zu zeigen, dass MINT Spaß macht", so Tschöke. "Es ist klasse, dass wir die Möglichkeit erhalten, solch praxisnahe Projekte durchzuführen", ergänzt Daniel Sperle, ein weiteres Jurymitglied der FH Bielefeld.

Am 20. und 21. Februar 2015 findet der OWL-Cup in den Räumlichkeiten des Fachbereichs IuM der Fachhochschule Bielefeld statt. Professor Funke: "Wir hoffen, bis dahin bereits eine eigene Rennstrecke an der Hochschule zu haben, damit die Teams die Möglichkeit haben, ihre bereits in der Schule erstellten Rennwagen zu testen."

Alle Beteiligten freuen sich auf eine spannende neunte Saison.

Text: Tanja Hage