Forschungsprofessoren am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) veranstalten Kolloquium
Ein wichtiges Instrument zur Förderung und Unterstützung von Forschungsaktivitäten an der Fachhochschule Bielefeld sind die Forschungsprofessuren, die in Form einer Reduzierung des Lehrdeputats Freiräume für die Durchführung und Beantragung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten schaffen. Zudem sollen kooperative Promotionen betreut werden. Und nicht zuletzt geht es um den Aufbau von Forschungsinstituten und Forschungsschwerpunkten. Bis zum Ende des Sommersemesters 2015 haben drei Professorinnen und Professoren des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) eine solche Forschungsprofessur inne. Es sind Prof. Dr. Bernhard Bachmann, Prof. Dr. Eva Schwenzfeier-Hellkamp und Prof. Dr. Rolf Naumann, die am vergangenen Freitag gemeinsam zu einem Kolloquium eingeladen hatten. "Zur Motivierung und zur Weitergabe ihrer Erfahrungen insbesondere auch an neuberufene Kolleginnen und Kollegen", erläuterte Dekan Prof. Dr. Lothar Budde in seiner Begrüßung im gut besetzten Hörsaal. Mit von der Partie waren auch zwei Doktoranden, die Einblicke in ihre Promotionsarbeit gaben.
Prof. Bernhard Bachmann berichtete unter dem Titel "Modelica trifft Mathematik - Mathematische Methoden zur Simulation dynamischer Systeme" über die Aktivitäten seiner Arbeitsgruppe, die sich mit der Simulation komplexer dynamischer Systeme mit Hilfe der Programmiersprache Modelica beschäftigt. Bachmann und sein Team hätten, so die Einschätzung von IuM-Forschungsreferentin Dr. Nicole Giard, einen wesentlichen Anteil an der Weiterentwicklung dieser Programmiersprache. Bachmanns Doktorand Lennart Ochel veranschaulichte die Komplexität der Problemstellungen am mathematischen Modell einer wasserstoffproduzierenden Alge. Ochel ist Doktorand im interdisziplinären Forschungskolleg MoRitS.
Professorin Eva Schwenzfeier-Hellkamp widmete sich gemeinsam mit ihrem Doktoranden Michael Schneider dem Thema "Technisches Risikomanagement - Übertragbarkeit der Erkenntnisse von LED-Leuchten auf Biogasanlagen". Sie betonte die praktische Bedeutung ihrer Forschungsergebnisse im Bereich LED-Leuchten für die Anwender und den erfolgreichen Transfer der Erkenntnisse in die Lehre in Form des neuen Moduls "Technisches Risikomanagement". Schneider, der sich im Rahmen seiner Promotion mit dem Aufbau eines Systems zur Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse für Biogasanlagen beschäftigt, präsentierte die aktuellen Sicherheitsrisiken beim Betrieb von Biogasanlagen, ein Thema, das vor allem für Versicherungsunternehmen von großem Interesse ist.
Zum Abschluss referierte Professor Rolf Naumann über die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt "LoCoMS: Low-Cost Mechatronic System" und gab einen Ausblick auf zukünftige Forschungsvorhaben und bereits begonnenen Antragstellungen. Am Beispiel des Instituts für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM), Naumann leitet das Institut, erläuterte er die Bedeutung der thematischen Schwerpunktbildung und Vernetzung mit der wissenschaftlichen Community und der Wirtschaft für die erfolgreiche Anbahnung und Durchführung von Forschung und Entwicklung.
IuM-Dekan Professor Lothar Budde: "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorträge auf kurzweilige und informative Art die wissenschaftliche Bandbreite der Forschung und Entwicklung am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik präsentierten und wertvolle Anregungen und Tipps für das Auditorium lieferten."