Von der Leyen, Riester und die betriebliche Altersversorgung.
Studierende des Fachbereichs Wirtschaft und Gesundheit besuchen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung.
Bielefeld/Berlin (fhb). Für die Altersversorgung nach Berlin. Auf Einladung von Klaus Stiefermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. (aba), haben 24 Studentinnen und Studenten des Studienganges Wirtschaftsrecht an der 75. Jahrestagung der aba in Berlin teilgenommen. Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Seminar zu Personal" waren sie zusammen mit den Professoren Dr. Axel Benning, Dr. Christiane Nitschke und Dr. Jörg-Dieter Oberrath, Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit, in die Hauptstadt gereist. Auf der Jahrestagung erhielten die Studierenden Einblicke zum momentanen Stand der betrieblichen Altersversorgung und erfuhren, welche Relevanz sie für die heutige Lebensplanung hat. Auch beim Gastvortrag der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und im Austausch mit Ex-Bundesarbeitsminister Walter Riester erfuhren die Studierenden wichtige Aspekte zur betrieblichen Altersversorgung.
"In den letzten Jahrzenten hat die betriebliche Altersversorgung an Bedeutung gewonnen und ist eine wichtige Säule der Altersvorsorge geworden", erklärt Professor Benning. Das sei auch auf den demografischen Wandel und die damit verbundenen Problemen des "Umlageverfahrens" zurückzuführen. Mit der Methode des Umlageverfahrens werden Sozialversicherungen, im Speziellen die Altersvorsorge, aber auch Krankenversicherungen und Arbeitslosenversicherungen finanziert. Die eingezahlten Beiträge werden unmittelbar zur Rentenfinanzierung herangezogen, also an die Leistungsberechtigten wieder ausgezahlt.
"Die betriebliche Altersversorgung soll nicht mehr nur ein Wettbewerbsvorteil sein, sondern ein Muss der Arbeitgeber, ihren Arbeitnehmern die Möglichkeit zu geben, für das Alter vorzusorgen", referierte aba-Vorstandsvorsitzender Heribert Karch auf der Tagung. Dafür müsse die betriebliche Altersversorgung für Arbeitnehmer attraktiver und für Arbeitgeber besser zu handhaben sein
Im Anschluss an die Tagung waren die Studierenden zu einer Diskussionsrunde mit dem ehemaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester (1998 bis 2002) und Heribert Karch eingeladen. Hier konnten Fragen gestellt und Ideen diskutiert werden. Auch hier stellten die Studierenden fest, welche Bedeutung die betriebliche Altersversorgung in der heutigen Zeit hat. Ihnen wurde aufgezeigt, dass die richtige Wahl des späteren Arbeitgebers auch von der Möglichkeit einer Entgeltumwandlung in eine betriebliche Altersversorgung abhängen sollte. "Eine reine Altersversorgung durch das gesetzliche Umlageverfahren ist nicht mehr möglich und gerade Jüngere sollen schon so früh wie möglich in andere Maßnahmen investieren, sei es eine private oder eine betriebliche Altersvorsorge", erklärte Walter Riester.
Der letzte Programmpunkt der Exkursion war die Besichtigung des Willy-Brandt-Hauses, zugleich Parteizentrale der SPD, bevor es von Berlin wieder nach Bielefeld ging.