06.12.2000
Galerie Zentralverwaltung der FH Bielefeld eröffnet
Claudia Winkel, Studierende am Fachbereich Gestaltung in der Studienrichtung Grafik- und Kommunikationsdesign, stellt ab 6. Dezember 2000 Zeichnungen aus.
Mit Zeichnungen von Claudia Winkel, Studierende am Fachbereich Gestaltung in der Studienrichtung Grafik- und Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Zeichnung, eröffnete die Zentralverwaltung am 6. Dezember 2000 in ihren Räumen die Ausstellung von Arbeiten junger Künstlerinnen und Künstlern. Die Galerie Zentralverwaltung will Studierenden des Fachbereichs Gestaltung Raum für ihre Arbeiten schaffen, Besucherinnen und Besuchern das Leistungsvermögen und die Vielfalt unserer Studierenden näher bringen.
Die Ausstellung umfasst 20 Zeichnungen in Tusche, Kohle und Graphit, die zum größten Teil in Gewächshäusern von Gärtnereien in Löhne entstanden sind. Professor Jochen Geilen stellte in seiner Eröffnungsrede den Gästen die Arbeiten seiner Studentin vor:
"Claudia Winkel hat in einem Deutschen Normen-Gewächshaus gesessen und nicht mit Steinen geschmissen, sondern energiegeladen das Wahrgenommene dieser Wirklichkeit auf Papier gebracht. Dabei hat sie Eindrücke entdeckt und erobert, die sie in einem Reflektionsprozess direkt vor Ort getuscht, gehaucht oder mit scharfer Linie geklärt hat. Ihre Mittel und ihr Instrumentarium konzentrieren sich auf das Wesentliche. Von Interesse ist die Konstruktion aber mehr noch die darin enthaltene Dynamik.
Im Glashaus, über die Auberginen hinweg, überhaupt alles Pflanzliche außer acht lassend, treibt Winkels künstlerischer Blick aus dem Raum. Von innen nach außen, nach oben in die filigrane Schönheit von Transparenz und industrieller Struktur. Aus Pflanzensicht erscheint der umgebene Raum Dimensionen von riesigen Hallen zu erreichen.
Claudia Winkel schafft es, sich von Vorgefundenem zu befreien, und die Inspiration kann soweit gehen, dass Konstruktionsgeflecht drachenartig davonzufliegen scheint, indem sie mit dem Pinsel Sonnensegel gesetzt hat. Sehr schön sind die Sepialtuschen, gehöht mit weißer Blässe. Oder das Spiel der Graphitlinien, Kohlestriche und Pinselabstreifungen. Hier konzentriert sich grafische Strenge, dort an der richtigen Stelle bricht Pigmentstaub geschummert ein. Breit, wuchtig, scharf, leicht, fein. Gegensätze spannen ihren Bogen durch die Kompositionen. Mal laviert sich lichtes Grau im diffusen Sonnenlicht, mal verschwärzen sich Flächen schattenspendend. Emotionale Wischer erinnern an Action Painting und Taschismus. Gleichzeitig unterstützen die Verwischungen das Lineament in ihrer plastischen Wirkung. So wird unterschiedliche Raumtiefe suggeriert.
Claudia Winkel hat aus dem Deutschen-Normengewächshaus eine wirklich überzeugende, reife Ernte eingeholt und präsentiert uns die Früchte in dieser gelungenen Ausstellung."
Die Ausstellung ist in der Zentralverwaltung der FH Bielefeld bis zum 16. Februar 2001 zu besichtigen.