Besser leben mit Robotern im intelligenten Gebäude
Mindener Forscherteam wirbt in gemeinsamem Forschungsprojekt mit der Robert Bosch GmbH 380.000 Euro im Förderprogramm „FHprofUNt“ ein.
Minden (fhb). Noch ist es ein klein wenig Zukunftsmusik, aber die Wissenschaftler arbeiten mit Nachdruck daran: am intelligenten Gebäude, in dem Roboter das Alltagsleben erleichtern, für Komfort und Sicherheit sorgen. Etwa mit Hilfe eines Staubsaugerroboters, der die Nachricht erhält, ins Wohnzimmer zu fahren, um dort den Teppich zu säubern, weil hier gerade ein Blumentopf umgekippt ist. Mensch und Technik in den eigenen vier Wänden im Einklang versammelt, um den Alltag sorgenfreier und unkompliziert zu gestalten. „Die Unterstützung des Menschen im alltäglichen Leben wird zukünftig geprägt sein von sogenannten intelligenten Umgebungen. Dazu gehören intelligente Gebäude oder Smart-Homes“, meint Professor Dr.-Ing. Matthias König, der auf dem Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld das Embedded Software Engineering in Lehre und Forschung vertritt. Über Sensoren ermittelt das Smart-Home, bei welchen Aufgaben die Bewohner sich Unterstützung wünschen. Dann tritt zum Beispiel der Staubsaugerroboter in Aktion oder die Heizung im Gebäude wird automatisch geregelt.
König und sein Mindener Elektrotechnik-Kollege Professor Dr.-Ing. Sven Battermann arbeiten jetzt in dem gemeinsamen Forschungsprojekt „Servicerobotik im Smart-Home“ mit der Robert Bosch GmbH zusammen an der Verbesserung der Kommunikation zwischen dem intelligenten Gebäude und Servicerobotern.
Unterstützt von einem Team von Mitarbeitern steht hier die Erkennung der Umgebung eines Smart-Homes und eines Serviceroboters mittels Kameras im Vordergrund. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Erforschung einer nutzerspezifischen Mensch-Maschine-Interaktion, hält König fest: „Dabei wird beispielsweise der Einbezug eines Zwei-Finger-Greifarms untersucht, der zum Aufheben und Bringen von leichten Gegenständen eingesetzt wird.“ Mit dem Neubau auf dem Campus Minden der FH Bielefeld steht dabei ein zeitgemäßes intelligentes Gebäude mit modernster Technik zur Verfügung, so dass eine Vernetzung der Roboter und entwickelten Komponenten hiermit einen starken Praxisbezug erreicht. Mit dem Projekt erweitert die FH Bielefeld ihre Forschergruppe „Robotik im Smart Building“, in der in den kommenden Jahren mehreren Nachwuchswissenschaftlern die Chance zur Weiterqualifikation und kooperativen Promotion geboten wird. Durch die Zusammenarbeit mit der Robert Bosch GmbH könnten die Forschungsergebnisse in Form von neuen innovativen Produkten bald für jedermann verfügbar sein und zu einer Erleichterung des täglichen Lebens führen. "Ein möglicher Zeitpunkt dafür lässt sich aber noch nicht absehen und hängt stark von den Ergebnissen des Projektes ab", meint Matthias König.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Forschungsprojekt „Servicerobotik im Smart-Home“ im Rahmen der Förderlinie „FHprofUNt“ des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ mit rund 380.000 Euro.