FH Bielefeld und Spitzencluster „it’s OWL“ präsentieren sich auf FMB – Zuliefermesse Maschinenbau.
Bad Salzuflen (fhb). Elektromotor, Getriebe und Steuerung - größer, internationaler und fortschrittlicher. Zum heutigen Beginn der neunten FMB - Zuliefermesse Maschinenbau, sind 445 deutsche und internationale Aussteller in Bad Salzuflen angetreten. Bis zum 8. November stehen hier vor allem die Praxis, die Energieeffizienz und die voranschreitende Digitalisierung im Maschinenbau im Fokus. Mit von der Partie ist auch die Fachhochschule Bielefeld. Mit vier anderen Forschungspartnern aus dem Spitzencluster "Intelligente Technische Systeme - it's OWL" präsentiert sie sich mit zwei Exponaten aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) auf einem Gemeinschaftsstand. Erklärtes Ziel des gemeinsamen Auftritts: den deutschen Maschinenbau weiter nach vorne bringen und sich vor allem mit anderen Ausstellern vernetzen.
"Kurze Wege und offene Stände. Bei der FMB steht das Produkt im Vordergrund", begrüßte Veranstalter Christian Enßler beim Pressegespräch anlässlich der Eröffnung. Der Maschinenbau ist mit mehr als 700 Unternehmen in OWL breit aufgestellt und deckt damit die komplette Palette von der Produktion bis zur Dienstleistungen ab. Das wird auf der FMB sichtbar, und sie ist deshalb auch die größte Zuliefermesse in Norddeutschland. Sie zeigt das aktuelle Angebot von mechanischer und elektrischer Antriebstechnik sowie von Steuerungstechnik oder einzelner Maschinenteile und wie diese in der Praxis eingesetzt werden. OWLs Maschinenbauer stellen 32 Prozent der Aussteller auf der FMB. Von Jahr zu Jahr wird die Zahl externer Aussteller in Bad Salzuflen aber stetig größer. Als neue Gäste präsentieren sich in diesem Jahr Maschinenbaunetze aus der Türkei und Dänemark.
Zusätzlich zu den Innovationen auf der Messe, gibt es den gemeinsamen Stand vom Spitzencluster "it's OWL". Hier präsentieren sich neben der FH Bielefeld das CoR-Lab und das CITEC (Universität Bielefeld), das Heinz Nixdorf Institut (Universität Paderborn), das Institut für industrielle Informationstechnik (Hochschule OWL), das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und das Fraunhofer- Anwendungszentrum Industrial Automation sowie das Centrum Industrial IT. Für die FH Bielefeld stellten am Mittwochvormittag die vier Masterstudenten Cornelius Armbruster, Julian Münstermann, Timo Görstenkors (alle vom Studiengang Elektrotechnik) und Sönke Lück (Studiengang Optimierung und Simulation) jeweils ein Projekt der beiden neuen Institute der FH vor.
Das Institut für Systemoptimierung und Mechatronik im Maschinenbau (ISyM) entwickelt kostengünstige mechatronische Systeme, die vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen ohne eigene Entwicklungsabteilung eingesetzt werden können. Als Ausstellungsstück hatten die Studierenden einen elektrischen Rollstuhl vom Kooperationspartner INVACARE im Gepäck. Der ist derart ausgestattet, dass er Schwingungen misst, die während der Fahrt auf den Rollstuhlfahrer wirken. Mit speziellen Dämpfern und einem mechatronischen System sollen diese störenden Schwingungen reduziert werden. Das trägt zum höheren Komfort und auch zu mehr Sicherheit der Rollstuhlfahrer bei. "Dass alle Projektpartner ihr technisches Knowhow teilen, ist auch der Gedanke hinter dem Institut. Die Zusammenarbeit macht das Alleinstellungsmerkmal aus", erklärt Student Sönke Lück.
Für das Bielefelder Institut für Angewandte Materialforschung (BIfAM) hatten die drei anderen Studenten ihr "Schmelzwärmefahrzeug" mitgebracht. Im bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb "Ferchau-Challenge 3.0" haben fünf Studierende vom Fachbereich IuM den ersten Preis und 5.000 Euro Preisgeld für dieses außergewöhnliche Gefährt bekommen. Es galt ein unbemanntes Mobil zu entwickeln, das sich durch Wind-, Wasser-, Solar-Energie oder Elektrik fortbewegt. All das haben die Studenten von der Energiegewinnung mit Hilfe eines Parabolspiegels über die Speicherung der Solarwärme mit handelsüblichem Zucker alternativ durchdacht.
Ideen wie diese zeigen, wie kreativ am Fachbereich IuM Problemlösungen angegangen werden. Der Fachbereich ist mit mehreren Projekten im Spitzencluster vertreten. Gemeinsam mit Unternehmen entwickeln die Forschungseinrichtungen eine innovative Technologieplattform, mit der Unternehmen im Maschinenbau, der Elektro- und Elektronikindustrie sowie der Automobilzulieferindustrie den Innovationssprung von der Mechatronik zu Systemen mit intelligenter Technologie schaffen können.
Auf der FMB ist der Spitzencluster also gut aufgehoben: "Wir sind eine starke Region und wir müssen uns vernetzen", appellierte Dr. Eberhard Niggemann, Vorstandsmitglied von OWL Maschinenbau, zum Ende des Pressegesprächs.