26 Stellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Künstlerinnen werden nach Mitteilung aus dem Wissenschaftsministerium im NRW-Landesprogramm für geschlechtergerechte Hochschulen mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert. Ab 2016 werden sie für die Dauer von drei Jahren mit jeweils 50.000 Euro bzw. 65.000 Euro jährlich unterstützt. Besondere Berücksichtigung finden, heißt es aus dem Ministerium, "Fachbereiche mit einer deutlichen Unterrepräsentanz von Professorinnen". Die Fachhochschule Bielefeld war mit einem Antrag erfolgreich: Dr. Tatjana Heckel vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik erhält eine Postdoc-Förderung für die Durchführung eines Vorhabens zur Weiterqualifizierung im Rahmen eines besonders familiengerechten Nachwuchsforscherinnenprojekts mit dem Kurztitel "PolyNanoInduktion".
Das Projekt erlaubt der promovierten Chemikerin, dass sie an ihrer Weiterqualifizierung im Hinblick auf eine Laufbahn als Fachhochschulprofessorin arbeiten kann, obwohl sie zurzeit familiär sehr eingebunden ist und nicht regelmäßig über einen längeren Zeitraum an der Hochschule sein kann. Ihre Forschungsarbeiten sollen ein geplantes Projekt flankieren, in dem mit Hilfe völlig neuartiger Spulengeometrien und -topologien in Kombination mit nanotechnologischen Werkstoffkonzepten für einen Technologiesprung bei der Entwicklung von Induktionskochfeldern gesorgt werden soll. Beteiligt an den Forschungsarbeiten sind die FH Bielefeld, die Universitäten Bielefeld und Paderborn sowie die Firma Miele, die ein Nachwuchsforscherinnenprojekt konzipiert haben, das es Dr. Heckel erlaubt, wesentliche Arbeiten von zu Hause aus und an einem heimatnahen Laborplatz durchzuführen. Grundlage für den Erfolg es Konzepts sei, so Prof. Dr. Christian Schröder, der Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer der FH Bielefeld, "die enge bestehende Kooperation zwischen unserer Hochschule, den beiden Universitäten und Miele".
Das fachliche Spektrum der im Wissenschaftsministerium eingereichten 73 Anträge reicht von Medizin, Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Physik, Wirtschaftswissenschaften über Sozial- und Kulturwissenschaften bis zum künstlerischen Bereich. Aus den Anträgen im Programmstrang Nachwuchsförderung wurden elf Stellen für Wissenschaftlerinnen an Universitäten, neun an Fachhochschulen sowie sechs an Kunst- und Musikhochschulen ausgewählt.
"Die Anträge, die für die Nachwuchsförderung des Landesprogramms für geschlechtergerechte Hochschulen eingegangen sind, waren von überragender Qualität. Sowohl die Qualität als auch die Anzahl und Themenvielfalt der Stellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen spiegeln die hohe Akzeptanz des Programms wider‟, wird Wissenschaftsministerin Svenja Schulze in einer Pressemitteilung aus ihrem Haus zitiert. Ziel sei es, Frauen auf ihrem Weg zu einer Professur zu unterstützen unter Berücksichtigung der individuellen hochschulspezifischen Qualifizierungswege.
Das Landesprogramm für geschlechtergerechte Hochschulen basiert auf drei Säulen und unterstützt die Hochschulen auf ihrem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. Insgesamt werden jährlich rund 5,5 Millionen Euro für die Säulen Gleichstellungsförderung, Nachwuchsförderung und Genderforschung zur Verfügung gestellt.