09.10.2015

200.000 Euro für neue Forschungsgeräte

Neuberufene des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik erfolgreich im FH BASIS-Programm.

Bielefeld (fhb). Drei neuberufene Professorinnen und Professoren des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik waren bei der diesjährigen Ausschreibung des Geräteprogramms FH BASIS erfolgreich. Eine Geräteausstattung im Wert von fast 200.000 Euro kann nun für neue Forschungsaktivitäten am Fachbereich angeschafft werden.

Prof. Dr. Dr. Andrea Ehrmann, seit 1. März 2015 als Professorin für Physik und Messtechnik tätig, forscht und lehrt seit 2005 auf dem Gebiet der Textiltechnik, insbesondere im Bereich der Smart Textiles mit Fokus auf den physikalischen Eigenschaften von Textilien. Mit der Anschaffung einer Elektro-Spinning-Anlage (Nanospider-Lab) zur Herstellung von Nanofaser-Vliesen möchte sie auf dem Gebiet der nanostrukturierten und funktionalisierten textilen Oberflächen forschen. Eine mögliche Anwendung besteht in der Entwicklung textiler Farbstoffsolarzellen, die kostengünstiger als herkömmliche Dünnschichtsolarzellen sind und zum Beispiel direkt in Kleidung, Rettungsdecken oder Zelte  integrierbar wären.

Ebenfalls erfolgreich mit seinem Antrag war Prof. Dr. Axel Schneider. Seit April ist er Professor für Ingenieurinformatik und hat eine Expertise auf dem Gebiet der bioinspirierten, elastischen  Antriebe und Biomechatronik. Seit 2013 forscht er gemeinsam mit Kollegen des Fachbereichs im Institut für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM). Mit den bewilligten Fördergeldern möchte er ein rekonfigurierbares Exo-Robotersystem bauen. Die Ergebnisse der damit geplanten Forschungen können beispielsweise zur Entwicklung von technischen Unterstützungssystemen für Parkinson-Patienten oder andere Menschen mit Einschränkungen im Bereich der Muskelkraft und Bewegungskontrolle führen.

Der wichtigste Anwendungsaspekt der von Prof. Dr. Jürgen Sauser beantragten wandlungsfähigen, benutzersensitiven Montagezelle besteht in der Nutzerorientierung in der Produktion, insbesondere in der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen. Ziel ist die stärkere Vernetzung von automatisierten Prozessen mit individuellen manuellen Arbeitsplätzen. Prof. Sauser hat seit dem 1. Januar 2012 die Professur Prozess- und Informationsmanagement inne und ist stellvertretender Sprecher des Forschungsschwerpunktes "Industrielle Bewegungstechnologie".

Der Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik, Prof. Dr. Lothar Budde, freut sich sehr über das Engagement und den Erfolg der Kollegin und Kollegen: "Ich finde es äußerst eindrucksvoll, dass sich neuberufene Professorinnen und Professoren, die mit dem Aufbau der eigenen Lehre in hohem Umfang belastet sind, auch noch von Anfang an in der Forschung und Entwicklung betätigen. Durch die Bewilligung der Anträge zur Anschaffung von Forschungsgeräten haben sie eine verdiente Anerkennung für ihre Mühen erfahren."

Seit 2008 können neuberufene Professorinnen und Professoren an Fachhochschulen mit dem Programm FH BASIS Geräte für die Forschung finanzieren. Die Fördermittel kommen vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Text: Dr. Nicole Giard