30.01.2014

1. Forschungskolloquium am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik

Professoren berichten über Forschungsprojekte.

Die Fachhochschule Bielefeld ermöglicht engagierten Professorinnen und Professoren mit dem Instrument der "Forschungsprofessur", sich ein Jahr lang auf Forschungsprojekte zu konzentrieren. Die Lehrverpflichtung wird in dieser Zeit um die Hälfte verkürzt. Am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik berichteten jetzt erstmals drei Forscher, Professor Dr. Bernhard Bachmann, Professor Dr. Rolf Naumann und Professorin Dr. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, über ihre Projekte und Erfahrungen während der Forschungsprofessur.
Das Kolloquium soll den Erfahrungsaustausch anregen und insbesondere neuberufene Professorinnen und Professoren motivieren, sich in der Forschung zu engagieren. Dabei wurden unter anderem wertvolle Tipps für die Antragstellung gegeben und der Rat, sich durch abgelehnte  Anträge nicht entmutigen zu lassen.

So berichtete Professor Bernhard Bachmann unter dem Titel "Vom Modell zur Simulation - Effiziente computergestützte Mathematik" über die Aktivitäten seines Teams, welches sich mit der Simulation komplexer dynamischer Systeme mit Hilfe der Programmiersprache Modelica beschäftigt. Bachmann und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wesentlich zur Weiterentwicklung dieser Programmiersprache beigetragen, mit der sie anspruchsvolle mathematische Probleme lösen. Ergebnis sind unter anderem die erfolgreiche Promotion seiner Mitarbeiterin Sabrina Proß sowie zahlreiche Veröffentlichungen und  Vorträge auf internationalen Tagungen. Drei weitere Promotionsverfahren laufen.

Anschließend referierte Professor Rolf Naumann über seine Forschungsprofessur. Zusätzlich zu seinen Forschungsprojekten auf den Gebieten der Analyse und Modellierung mechatronischer Systeme sowie des Systementwurfs liegt ihm der Aufbau des neugegründeten Instituts für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM) am Herzen. Rolf Naumann wurde für zwei Jahre zum Institutsleiter gewählt. Er betonte in seinen Ausführungen die Bedeutung der Vernetzung mit der regionalen Wissenschaftscommunity und Industrie für den Erfolg von Antragstellungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte und deren Durchführung.

Mit persönlichen Ausführungen zu ihrer Motivation, ihren Erfolgen und Misserfolgen in Forschung und Entwicklung schloss Professorin Eva Schwenzfeier-Hellkamp das Kolloquium. Sie berichtete über ihre Projekte im Bereich LED und den Aufbau des neu gegründeten Forschungsschwerpunkts Intelligente Technische Energiesysteme (ITES). Sie hob hervor, wie wichtig die Förderung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Weitergabe von neuesten Erkenntnissen aus der Forschung an die Studierenden für sie sind.

"Auch nach Niederlagen lohnt sich der Mut, weitere Forschungsanträge zu schreiben. Nach erfolgreicher Antragstellung wird man nicht nur dadurch belohnt, Forschung frei definieren und gestalten zu können, sondern man erhält auch finanziell die Chance, das Vorhaben mit einem engagierten Nachwuchsteam kreativ umzusetzen", so Schwenzfeier-Hellkamp.
"Man sollte den Antrag nicht alleine stellen, sondern interessierte Partner suchen, denn miteinander ergeben sich nicht nur mehr Möglichkeiten für die Forschungsarbeit, sondern das Erarbeiten von Erfolgen macht gemeinsam viel mehr Freude", riet Professor Naumann den Zuhörern.

Dekan Professor Dr. Lothar Budde, der das Kolloquium moderierte, schloss die Veranstaltung mit den Worten: "Es ist spannend zu sehen, welche wissenschaftliche Bandbreite der Forschung und Entwicklung an unserem Fachbereich möglich ist". Er bedankte sich für die kurzweiligen und informativen Vorträge und die wertvollen Anregungen für zukünftige Forschungsaktivitäten. Das Forschungskolloquium wird von nun an als festes Veranstaltungsformat im Fachbereich etabliert.