Prozessmanagement für die Umnutzung von Kirchengebäuden

Diplomarbeit Britta Ebeling / 09.2007 – Studiengang Projektmanagement Bau – HSBI/Fachbereich 6

In den letzten Jahren ist sowohl die Evangelische als auch die Katholische Kirche dazu aufgefordert, eine wirtschaftliche Nutzung ihrer Kirchegebäude anzustreben. Der demographische Wandel, finanzielle Engpässe und die Säkularisierung der Gesellschaft sind Gründe für Strukturveränderungsprozesse und die Bildung neuer Seelsorgerkreise. Die Kirchen müssen Lösungen suchen, wie Kirchengebäude, die ihren Nutzungsanspruch in einer aufgegebenen Gemeinde verloren haben, einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Dies kann aber nicht allein Aufgabe der Kirche sein; vielmehr sollten hierbei Gesellschaft und Staat Unterstützung bieten.

Ziel der Arbeit ist es daher ein Prozessmanagement zu entwickeln. Es dient dazu, den Prozess der Umnutzung eines Kirchengebäudes zu unterstützen und in Form eines Leitfadens den Kirchengemeinden Hilfestellungen zu geben.

Im ersten Teil der Arbeit werden die Rahmenbedingungen dargestellt. Dies beinhaltet sowohl die Abgrenzung der Begriffe – Prozessmanagement, Umnutzung und Kirchengebäude – als auch die Untersuchung und Darstellung der Gründe für Umnutzungen von Kirchengebäuden. Anschließend wird die Position des Staates und der Gesellschaft aufgezeigt.

Im zweiten Kapitel, welches zum theoretischen Teil der Arbeit zählt, werden die Grundlagen des Prozessmanagements erläutert: es werden die Beteiligten an einem Bauprojekt aufgezeigt, Phasenmodelle aus der Sicht der Projektbeteiligten dargestellt und insbesondere die Leistungen und Phasen der Projektentwicklung erläutert. Zur Vervollständigung der Grundlagen werden Instrumente dargestellt, welche die Evangelische Kirche im Zusammenhang mit Umnutzungen bereits entwickelt hat.

Das dritte Kapitel stellt den Analyseteil der Arbeit dar. Hier werden die Umnutzungsprozesse von drei unterschiedlichen Kirchen dargestellt, die bereits einer neuen Nutzung zugeführt worden sind. So wurden Kirchen beispielsweise in ein Kindermuseum oder ein Gastronomiebetrieb erfolgreich umgenutzt.

Im letzten Teil der Arbeit, dem vierten Kapitel, werden die Erkenntnisse aus den vorangegangenen Grundlagenkapiteln und den Analysen verdichtet. Aus den Ergebnissen wird ein optimiertes Prozessmanagement entwickelt, welches die Struktur der Projektentwicklung aufgreift und die kirchenspezifischen Tätigkeiten und Schritte aufzeigt. Das Besondere an dem Prozessmanagement ist, dass nicht nur wirtschaftliche und kommerzielle Aspekte berücksichtigt werden, sondern dass zusätzlich die Belange der Kirchengemeinde eine Rolle bei der Entscheidung über die Umnutzung eines Kirchengebäudes spielen.

Kontakt: BCEbeling@gmx.de