12. Mindener Fachgespräch für den Tiefbau
Thema: "Dimensionieren in der Geotechnik mit Hilfe von Feldversuchen"
1. Dokumentation des Betriebs von Erdwärmesonden
2. Versuchsfeld "Versickerungsfähige Containerstandflächen"
3. Pfahlprobebelastungen nach dem Statnamic Verfahren
4. Stahlrohr-Rammpfähle (erschütterungsarm) für beengte Verhältnisse im Bestand
Das 12. Mindener Fachgespräch für den Tiefbau fand am Dienstag, den 08.02.2011 unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Gülzow im Audimax des in Minden ansässigen Fachbereichs für Architektur und Bauingenieurwesens der Hochschule Bielefeld statt. Der Vizepräsident für Forschung und Entwicklung, Prof. Dr.-Ing. Joachim Bahndorf konnte ca. 80 Teilnehmer begrüßen.
Die Vorträge werden nachfolgend in Zusammenfassungen vorgestellt. Die PDF-Dateien mit den Vortragsfolien sind jeweils über den Link in der Downloadbox am linken Seitenrand erreichbar.
FuE Dokumentation des Betriebs von Erdwärmesonden
M. Eng. René Hellwig, Hochschule Bielefeld/ Campus Minden
Im Rahmen einer Masterarbeit am Campus Minden wurde die Effizienz von Erdwärmesonden anhand eines Vergleichs in einem Neu- und einem Altbau untersucht. Dazu wurde der Primärkreislauf der Erdwärmesonden in beiden Gebäuden mit Temperaturfühlern ausgestattet und die Daten kontinuierlich mit einem Datenlogger aufgezeichnet. Das nebenstehende Diagramm zeigt exemplarisch die Minimalwerte im Primärkreislauf beider Erdwärmeanlagen über einem Zeitraum von 15 Wochen von Dez. 2009 bis Febr. 2010. Die Messergebnisse bestätigen im Vergleich der Verhältnisse beim Alt- und Neubau, dass auch in einem Altbau ein effektiver Einsatz von Erdwärmesonden bei entsprechenden Randbedingungen möglich ist.
FuE Versuchsfeld "Versickerungsfähige Containerstandflächen"
Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Gülzow, Hochschule Bielefeld/ Campus Minden
Die Mindener Hafen GmbH plant den Neubau eines Containerhafens östlich von Minden. Beim Neubau des Hafens soll die Flächenversiegelung weitgehend eingeschränkt werden. Es wurde ein Versuchsfeld mit einer Grundfläche von ca. 500 m² angelegt. Die Stellfläche bietet Platz für 12 Container und besteht aus einer Schottertragschicht, die auf den anstehenden Kiessanden aufgeschüttet wurde. Die Container stehen auf 1,60 x 1,60 m großen Betonfundamenten. Das Versuchsfeld dient zur Dokumentation der Versickerung bzw. der Wasserbilanz und zur Erprobung verschiedener Ausführungen der Tragschicht und der Abstellpunkte für die Container.
Pfahlprobebelastungen mit dem Statnamic Verfahren
Almar Ourensma B.Sc. ME, Profound BV, AL Waddinxveen, Niederlande
Nach einer Übersicht über verschiedene Möglichkeiten von Pfahlprobebelastungen wurde das Prinzip des Statnamic Verfahrens erläutert und einige Beispiele vorgestellt. Das Verfahren ist für Ortbetonbohr- und Rammpfähle sowie für Stahlpfähle sehr gut geeignet. Die Ergebnisse des Statnamic Verfahrens werden nach der Unloading Point Methode ausgewertet, die zum Beispiel in den EA-Pfähle erläutert ist.
Stahlrohr-Rammpfähle (erschütterungsarm) für beengte Verhältnisse im Bestand
Dipl.-Ing. Jochen Schemm, JACBO-Pfahlgründungen GMBH
Im ersten Teil des Vortrags wurde die beeindruckende Bandbreite möglicher Pfaglsysteme aufgezeigt, die sich nach Herstellverfahren, Größe sowie Tragwirkung und Tragfähigkeit unterscheiden. Im letzten und Hauptteil des Vortrags wurden ausgeführte Beispiele für das Rammen von Stahlrohrpfählen in und unmittelbar neben vorhandenen Gebäuden vorgestellt.
Die Podiumsdiskussion nach den Vorträgen wurde ausgiebig zu Fragen an die Vortragenden genutzt. Insbesondere die vorgestellten Beispiele
von Rammpfählen neben bestehenden Bauwerken führten zu einer angeregten Diskussion. Anschließend bot sich beim abschließenden
Imbiß ausreichend Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen.