06.04.2017

HumanTec - Lebenslanges Lernen in der beruflichen Bildung

Auftaktveranstaltung: Forschungsprojekt HumanTec mit umfangreichen berufsbegleitenden Studienangeboten.

Der Startschuss ist am vergangenen Wochenende an der FH Bielefeld gefallen, jetzt wird es ernst: Es geht um das Projekt HumanTec und um „Erprobungsangebote“ für zunächst 24 Personen. Sie kommen aus verschiedenen Branchen und haben unterschiedliche berufliche Hintergründe. Was sie verbindet: Sie sind in der betrieblichen Bildung tätig oder streben eine Tätigkeit in diesem Bereich an. Vor dem Hintergrund vielfältiger aktueller Herausforderungen möchten sie sich weiterqualifizieren.

Sowohl der demografische Wandel als auch die zunehmende Technisierung der Arbeitswelt stellen die betriebliche Aus- und Weiterbildung vor große Aufgaben. Auch deshalb wurde HumanTec ins Leben gerufen. „Durch hochschulische Weiterbildungsangebote soll insbesondere beruflich Qualifizierten die berufliche und persönliche Weiterentwicklung im Sinne eines lebenslangen Lernens auch auf wissenschaftlicher Ebene ermöglicht werden“, hält Prof. i.V. Dr. Marisa Kaufhold fest, die gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Kordisch und Prof. Dr. Beate Klemme HumanTec leitet.

Im Projekt arbeiten die Fachbereiche ‚Wirtschaft und Gesundheit‘ und ‚Ingenieurwissenschaften und Mathematik‘ gemeinsam an der Entwicklung berufsbegleitender Studienangebote zur Qualifizierung und Professionalisierung des betrieblichen Bildungspersonals im Humandienstleistungsbereich, zum Beispiel in Pflege und Therapie, und im Technikbereich. Als wissenschaftlicher Kooperationspartner ist auch Prof. Dr. Ulrike Weyland von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster am Projekt beteiligt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“. Die Entwicklung und Etablierung solcher Weiterbildungsangebote an deutschen Hochschulen steht im Mittelpunkt des Bund-Länder-Wettbewerbs. Die FH Bielefeld ist eine von rund 100 deutschen Hochschulen, die in bisher 73 Einzel- und Verbundprojekten eine Förderung erfahren.

Vier Veranstaltungen werden im Sommersemester erprobt: ‚Betriebliche Lehr-/Lernarrangements‘, ‚Betriebliche Praxisstudien‘, ‚Diversity in Bildungs- und Organisationsprozessen‘ und ‚Herausforderungen des demografischen Wandels im Gesundheitswesen‘. Alle Angebote sind berufsbegleitend studierbar und setzen sich aus Präsenzphasen am Wochenende an der Hochschule und Distanzphasen, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer orts- und zeitflexibel an den Veranstaltungsthemen arbeiten, zusammen. Für die Gestaltung der Distanzphasen werden verstärkt Digitale Medien eingesetzt, wie beispielsweise Tools zur Unterstützung kollaborativer Arbeitsformen.

Die vier nun gestarteten Veranstaltungen sind Teil von umfangreichen berufsbegleitenden Studienangeboten, die in HumanTec entwickelt werden. Zu diesen gehört neben verschiedenen Weiterbildungsseminaren ein Masterprogramm, dessen Module auch einzeln studierbar sind. Kaufhold: „Durch die Einbettung in ein Forschungsprojekt ist es möglich, bei der Entwicklung auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und auf Expertenwissen aus der Praxis zurückzugreifen und die Angebote so auf die Bedarfe sowohl von Studierenden als auch von Unternehmen und Einrichtungen auszurichten.“

Forschungsziel ist es nun, die Angebote zu evaluieren und so Hinweise für eine mögliche Optimierung zu erhalten. Ab Frühjahr 2018 ist es geplant, das Projekt im Rahmen einer zweiten Förderphase fortzuführen. Hier wäre dann Ziel, die Angebote weiter auszudifferenzieren und langfristig an der FH zu etablieren.